Die jungen Eltern werden also, ob sie wollen oder nicht, aus der rosa Wolke geschüttelt. Und auch wenn sie wissen, dass laut Kinderarzt alles in Ordnung ist, wächst die Verunsicherung. Dabei müssen Babys in den ersten 3 Lebensmonaten gar nicht so viel lernen, wie manch Außenstehender glaubt. Es sind kleine, aber für das Kind enorm große Lernschritte. Kein Erwachsener kann wirklich nachvollziehen, welche Kraftanstrengung es für das Baby bedeutet, nach und nach die Koordination des eigenen Körpers zu lernen.
Zum Ende des ersten Lebensmonats
Zum Ende des 1. Lebensmonats können Babys meist den Kopf selbstständig für einen kurzen Augenblick heben. Wir können eine Art Nicken beobachten, bis das Köpfchen scheinbar kraftlos - manchmal abrupt - wieder zum Liegen kommt. Das Nicken zeigt uns, wie schwer es dem Säugling noch fällt, das Gewicht des eigenen Kopfes oben zu halten. Aber bereits die regelmäßigen Versuche, das Köpfchen zu heben, ist eine zeitgerechte Entwicklung. Hält man das Kind in sitzender Position auf dem Schoss, wird es ebenfalls versuchen, den Kopf einige Momente selbstständig hoch zu halten. Es führt nun auch immer wieder die eigene Hand Richtung Mund. Ebenfalls versucht es, hat es einen Finger eines Erwachsenen ergriffen, diesen Richtung Mund zu bewegen. Es muss allerdings keine Zielgenauigkeit beweisen. Allein das Heranziehen der Hand, zum eigenen Kopf hin, ist völlig zeitgerecht.
Bei vertrauten Geräuschen oder Stimmen scheint das Kind immer wieder einmal zu lauschen. Es reagiert also aufmerksam gegenüber akustischen Signalen, die es kennt. Zu erwarten, dass es nun mit den Augen genau die Quelle ausmacht, wäre zu viel verlangt. Die Sehfähigkeit ist in diesem Alter noch nicht voll entwickelt. Zudem kann ein Baby jetzt noch nicht komplett bewusst die Muskulatur der Augen steuern. Gegenstände wie ein Spielzeug, dass man nicht zu weit entfernt hält, kann es bereits kurzzeitig mit dem Blick fixieren und im kleinen Radius, horizontal mit den Augen verfolgen.
Zum Ende des zweiten Lebensmonats
Zum Ende des 2. Lebensmonats kann das Baby den Kopf schon etwas länger selbständig halten. In sitzender Position auf dem Schoss der Eltern bis zu fünf Sekunden lang. Noch länger jedoch, wenn es auf dem Bauch liegt. Hierbei wird es das Köpfchen immer wieder in einem etwa 45 Grad Winkel zum Körper für bis zu zehn Sekunden hochhalten. Das anfängliche unkoordinierte Nicken, das durch die Schwere des eigenen Kopfes kommt, nimmt nun langsam ab. Ein Zeichen, dass die Nackenmuskulatur immer kräftiger wird. Beim Anheben des Köpfchens in Bauchlage zieht es die Beine nun auch nicht immer noch automatisch zum Bauch hin, sondern zeigt immer wieder erste Strampelbewegungen, bei denen es die Beine zu einer Art Hüft-Gesäß-Grätsche spreizt. Dies sind die ersten Versuche, die Beine in die Länge zu strecken.
Jetzt beginnt der Säugling auch immer bewusster zu lächeln, selbst wenn uns dies oft noch recht flüchtig erscheint. Es fällt allerdings auf, dass dieses Lächeln verstärkt dann zu sehen ist, wenn ein vertrautes Gesicht oder eine behagliche Situation auftritt.
Zum Ende des dritten Lebensmonats
Zum Ende des 3. Lebensmonats versucht das Baby nun immer öfter, in der Bauchlage die Arme nach vorne zu ziehen, um sich auf die Unterarme zu stützen. In dieser Position kann es das Köpfchen bis zu einer Minute hoch halten und beginnt dabei, interessiert mit den Augen nach Fixpunkten zu suchen. Legt man das Kind ohne Bauch- oder Rückenstütze auf die Seite, rollte es sich auf den Rücken. Aus jeder Position versucht es nun, Dinge zu beobachten, die ihm interessant erscheinen. Es zeigt erste Ansätze, nach Gegenständen zu greifen. Dieses Greifen ist noch etwas unkoordiniert und Erfolg rührt meist vom Zufall. Hat es jedoch bereits erfolgreich etwas ergriffen oder gibt man ihm etwas in die Hand, so kann das Baby dies sogar einige Sekunden selbstständig festhalten.
Worauf Eltern achten sollten
Eltern sollten nun darauf achten, ob das Kind zumindest gelegentlich die Faust öffnet und die Finger greifend streckt. Eine ununterbrochene Faust, die verkrampft wirkt, kann auf eine Störung hinweisen. Der Kinderarzt sollte konsultiert werden. Dabei kommt es allerdings nicht darauf an, wie häufig das Kind die Faust zur offenen Hand löst, sondern generell um diese Bewegung.
[SyKo]