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Was ist eine Scheinschwangerschaft?

bauch
Ewa Kaliwoda / Pixelio.de
Spielt nur die Psyche verrückt?
Bild: Ewa Kaliwoda / Pixelio.de
AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 30.11.2010Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Die Regel ist ausgeblieben, die Frau klagt über Morgenübelkeit und glaubt, schwanger zu sein. Doch Schwangerschaftstest und Ultraschall zeigen keinerlei Hinweis auf eine Schwangerschaft.

In diesem Fall kann es sich um eine Scheinschwangerschaft handeln, eine spezielle Form der Neurose, bei der Wunsch- oder Angstvorstellungen psychischer Ursache so stark auf den Organismus einwirken, dass sie entsprechende hormonelle Reaktionen verursachen.


Scheinschwangerschaft oder Pseudogravidität bezeichnet eine psych

Psychische Störung

Scheinschwangerschaft oder Pseudogravidität bezeichnet eine psychische Störung, bei der eine Frau sich so stark einredet schwanger zu sein, dass sie dabei auch entsprechende Schwangerschaftssymptome entwickelt, ohne jedoch tatsächlich schwanger zu sein. So kann es zum Ausbleiben der Monatsblutung, Morgenübelkeit, eingebildeten Heißhungerattacken, Gewichtszunahme und Zunahme des Bauchumfangs kommen. Auch eine Vergrößerung der Brüste und ein schwangerschaftstypisches Absondern von Kolostrum (Vormilch) können auftreten. Manche Frauen bilden sich Kindsbewegungen und sogar Wehen ein.

Luftschlucken führt zur Bauchvergrößerung

Die Bauchvergrößerung im Rahmen einer Scheinschwangerschaft kommt meist durch ein verstärktes Schlucken von Luft, unbewusstes Zurückhalten von Kot oder Fetteinlagerungen durch vermeintliche Heißhungerattacken zustande, was eine Aufblähung des Bauchs zur Folge hat. Teils werden auch Krankheitssymptome, zum Beispiel jene einer Bauchwassersucht, als Schwangerschaftssymptome gedeutet. Im Unterschied zu einer echten Schwangerschaft "verstreicht" dabei jedoch nicht der Bauchnabel, sondern bleibt sichtbar.

Sogar Schwangerschaftshorome nachweisbar

Teilweise wurden sogar erhöhte Konzentrationen des Schwangerschaftshormons Progesteron im Blut nachgewiesen, allerdings ist dies offenbar keine Voraussetzung für eine Scheinschwangerschaft. In seltenen Fällen kann auch eine hormonelle Funktionsstörung die Scheinschwangerschaft verursachen. Im Großteil der Fälle liegt jedoch eine Wunsch- oder Angstneurose vor, bei der ein extrem ausgeprägter, unerfüllter Kinderwunsch oder auch eine krankhaft ausgeprägte Angst vor Schwangerschaft, das Krankheitsbild verursachen.

Ursachen für eine Scheinschwangerschaft

Ursachen für eine Scheinschwangerschaft können psychische Probleme nach einer Abtreibung oder ein langfristig unerfüllter Kinderwunsch sein. Oftmals sind auch der plötzliche Verlust eines nahen Angehörigen oder die soziale Isolation der Frau Auslöser für die Entstehung dieser neurotischen Störung. In den westlichen Industrieländern ist das Phänomen der Scheinschwangerschaft durch das veränderte Selbstverständnis der Frau, die Mutterschaft nicht mehr als unverzichtbar ansieht, eher rückläufig. Zudem tragen die modernen Methoden der Schwangerschaftsvorsorge dazu bei, dass eine Scheinschwangerschaft heute schnell als solche erkannt werden kann.

Behandlung einer Scheinschwangerschaft

Bei der Scheinschwangerschaft handelt es sich um eine seelische Störung, die psychotherapeutisch behandelt werden muss. Allerdings leiden die betroffenen Frauen nicht unter Wahnvorstellungen und sind meist durch Konfrontation mit einem leeren Ultraschallbild oder einem negativen Bluttest vom Glauben an eine vorliegende Schwangerschaft zu "therapieren".

Der Schwangerschaftswahn

In dieser Hinsicht ist die Scheinschwangerschaft eindeutig vom so genannten Schwangerschaftswahn abzugrenzen, einer schizophrenen Psychose, bei dem Betroffene durch keine äußeren Realitäten von ihrer krankhaften Idee zu überzeugen sind. Ein klarer Unterschied besteht auch zu einer simulierten Schwangerschaft, die von Frauen bewusst vorgetäuscht wird, um sich damit persönliche, finanzielle oder juristische Vorteile (zum Beispiel um einer Verhaftung zu entgehen) zu verschaffen. In Einzelfällen kann es allerdings auch vorkommen, dass sich eine anfangs von der Frau bewusst simulierte Schwangerschaft verselbstständigt und Symptome einer Scheinschwangerschaft auslöst.

Im Tierreich weit verbreitet

Während das Phänomen der Scheinschwangerschaft beim Menschen relativ selten auftritt und behandlungsbedürftige psychische Ursachen hat, ist es im Tierreich, zum Beispiel bei Pferden, Hunden oder Nagetieren, weit verbreitet und hat dort teilweise einen evolutionären Sinn. So kümmert sich bei Wölfen das gesamte Rudel um den Nachwuchs der Alpha-Tiere, die als einzige Junge bekommen dürfen, weshalb auch die nicht-trächtigen Weibchen Muttergefühle entwickeln und Milch produzieren. Hündinnen entwickeln daher im Frühjahr im Anschluss an ihre Läufigkeit oftmals eine Scheinträchtigkeit.

[BS] ische Störung, bei der eine Frau sich so stark einredet schwanger zu sein, dass sie dabei auch entsprechende Schwangerschaftssymptome entwickelt, ohne jedoch tatsächlich schwanger zu sein. So kann es zum Ausbleiben der Monatsblutung, Morgenübelkeit, eingebildeten Heißhungerattacken, Gewichtszunahme und Zunahme des Bauchumfangs kommen. Auch eine Vergrößerung der Brüste und ein schwangerschaftstypisches Absondern von Kolostrum (Vormilch) können auftreten. Manche Frauen bilden sich Kindsbewegungen und sogar Wehen ein.

Die Bauchvergrößerung im Rahmen einer Scheinschwangerschaft kommt meist durch ein verstärktes Schlucken von Luft, unbewusstes Zurückhalten von Kot oder Fetteinlagerungen durch vermeintliche Heißhungerattacken zustande, was eine Aufblähung des Bauchs zur Folge hat. Teils werden auch Krankheitssymptome, zum Beispiel jene einer Bauchwassersucht, als Schwangerschaftssymptome gedeutet. Im Unterschied zu einer echten Schwangerschaft „verstreicht“ dabei jedoch nicht der Bauchnabel, sondern bleibt sichtbar. 

Teilweise wurden sogar erhöhte Konzentrationen des Schwangerschaftshormons Progesteron im Blut nachgewiesen, allerdings ist dies offenbar keine Voraussetzung für eine Scheinschwangerschaft. In seltenen Fällen kann auch eine hormonelle Funktionsstörung die Scheinschwangerschaft verursachen. Im Großteil der Fälle liegt jedoch eine Wunsch- oder Angstneurose vor, bei der ein extrem ausgeprägter, unerfüllter Kinderwunsch oder auch eine krankhaft ausgeprägte Angst vor Schwangerschaft, das Krankheitsbild verursachen.

Ursachen für eine Scheinschwangerschaft können psychische Probleme nach einer Abtreibung oder ein langfristig unerfüllter Kinderwunsch sein. Oftmals sind auch der plötzliche Verlust eines nahen Angehörigen oder die soziale Isolation der Frau Auslöser für die Entstehung dieser neurotischen Störung. In den westlichen Industrieländern ist das Phänomen der Scheinschwangerschaft durch das veränderte Selbstverständnis der Frau, die Mutterschaft nicht mehr als unverzichtbar ansieht, eher rückläufig. Zudem tragen die modernen Methoden der Schwangerschaftsvorsorge dazu bei, dass eine Scheinschwangerschaft heute schnell als solche erkannt werden kann.

Bei der Scheinschwangerschaft handelt es sich um eine seelische Störung, die psychotherapeutisch behandelt werden muss. Allerdings leiden die betroffenen Frauen nicht unter Wahnvorstellungen und sind meist durch Konfrontation mit einem leeren Ultraschallbild oder einem negativen Bluttest vom Glauben an eine vorliegende Schwangerschaft zu „therapieren“. 

In dieser Hinsicht ist die Scheinschwangerschaft eindeutig vom so genannten Schwangerschaftswahn abzugrenzen, einer schizophrenen Psychose, bei dem Betroffene durch keine äußeren Realitäten von ihrer krankhaften Idee zu überzeugen sind. Ein klarer Unterschied besteht auch zu einer simulierten Schwangerschaft, die von Frauen bewusst vorgetäuscht wird, um sich damit persönliche, finanzielle oder juristische Vorteile (zum Beispiel um einer Verhaftung zu entgehen) zu verschaffen. In Einzelfällen kann es allerdings auch vorkommen, dass sich eine anfangs von der Frau bewusst simulierte Schwangerschaft verselbstständigt und Symptome einer Scheinschwangerschaft auslöst.

Während das Phänomen der Scheinschwangerschaft beim Menschen relativ selten auftritt und behandlungsbedürftige psychische Ursachen hat, ist es im Tierreich, zum Beispiel bei Pferden, Hunden oder Nagetieren, weit verbreitet und hat dort teilweise einen evolutionären Sinn. So kümmert sich bei Wölfen das gesamte Rudel um den Nachwuchs der Alpha-Tiere, die als einzige Junge bekommen dürfen, weshalb auch die nicht-trächtigen Weibchen Muttergefühle entwickeln und Milch produzieren. Hündinnen entwickeln daher im Frühjahr im Anschluss an ihre Läufigkeit oftmals eine Scheinträchtigkeit.

[BS]

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