IQ überdurchschnittlich
Von einer Hochbegabung spricht man, wenn sich der IQ (Intelligenzquotient) einer Person,
gemessen an der relativen Stellung ihrer Intelligenz zur Gesamtbevölkerung, in einem überdurchschnittlichen Bereich bewegt,
den nur 2,2 Prozent der Gesamtbevölkerung aufweisen. So ist davon auszugehen, dass etwa 70 Prozent der Gesamtbevölkerung einen IQ aufweisen, der zwischen 90 und 109 liegt und als normal einzustufen ist. Menschen mit einem IQ unter 85 gelten als
lernbehindert, bei einem IQ von 110 bis 119 gilt eine Person als intelligent und bei Werten zwischen 120 und 130 als
überdurchschnittlich intelligent.
Nur Menschen mit einem IQ über 130 gelten tatsächlich als hochbegabt und machen besagte 2,2 Prozent der Bevölkerung aus. In Deutschland wären das trotzdem immerhin etwa 1,6 Millionen Menschen.
Wie kann man den IQ berechnen?
Um den IQ zu ermitteln, gibt es spezielle IQ-Tests, die beispielsweise bei Kinder- und Entwicklungspsychologen durchgeführt werden können. Diese Tests, welche darauf abzielen, die individuelle Intelligenz unabhängig von kulturellem Hintergrund und bestehendem Vorwissen zu erfassen, testen die Fähigkeiten eines Menschen in bestimmten Intelligenzbereichen wie etwa im mathematisch-logischen oder linguistischen Feld.
Schnelle Problemlösung
Hochbegabte Menschen sollten in der Lage sein neue Probleme überdurchschnittlich schnell
zu erkennen, zu lösen und auf andere Problemstellungen zu übertragen. Es existiert jedoch kein Intelligenztest, der sämtliche Bereiche der menschlichen Intelligenz umfassen würde. Kritiker der üblichen Intelligenztests bemängeln meist, dass sie weder emotionale Intelligenz noch kreative Fähigkeiten abdecken.
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Teilnehmer mit einer Lernstörung oder mit Problemen beim Sprachverständnis könnten außerdem Probleme haben, die Anweisungen zu verstehen und daher schlechter abschneiden.
IQ-Test: Ab welchem Alter zuverlässig?
Außerdem können mit IQ-Tests für gewöhnlich erst bei Kindern ab dem Grundschulalter zuverlässige Ergebnisse erzielt werden.Vorher kann es sich theoretisch auch um einen kurzfristigen Entwicklungsvorsprung handeln, der sich mit der Einschulung noch ausgleicht. Bringt ein Kind sich jedoch im Alter von 2 Jahren selbst lesen bei und befasst sich nur mit Spielen oder Tätigkeiten für wesentlich ältere Kinder, liegt der Verdacht einer Hochbegabung natürlich dennoch sehr nahe und sollte nicht ignoriert werden.
Hochbegabte muss man fördern
Menschen mit einer Hochbegabung zeichnen sich durch intellektuelle und kognitive Fähigkeiten aus, welche die Möglichkeiten des begabten Durchschnittsbürgers bei weitem übersteigen.
Bei richtiger Förderung und Motivation kann ein hochbegabtes Kind daher in seinem weiteren Leben herausragende Leistungen vollbringen. Viele bahnbrechende Ideen und Innovationen unserer Zivilisation sind zweifelsohne als das Werk hochbegabter Ausnahmedenker zu betrachten.
Motivation zu lernen? Nicht immer da
Schon lange ist jedoch auch bekannt, dass Intelligenz nicht gleich Erfolg ist und vor allem
die Motivation und Selbstdisziplin in vielen Fällen wesentlich ausschlaggebender für die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft eines Menschen sind als sein IQ.
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Schlechte Noten auch bei Hochbegabten
Da hochbegabte Kinder in einer normal begabten Umwelt und ohne entsprechende Förderung meist schon sehr früh frustriert und in ihren eigentlichen Fähigkeiten verkannt werden, kann es tatsächlich sein, dass diese aus Langeweile und Demotivation zu Schulverweigerern, sogenannten Underachievern werden, hinter deren unterdurchschnittlichem Notendurchschnitt auf den ersten Blick niemand eine Hochbegabung vermuten würde. Diese machen allerdings nicht den Großteil, sondern nur schätzungsweise 15 Prozent aller Hochbegabten aus.
Manchmal bleibt die Begabung unentdeckt
Frühe Frustrationen und Traumata sowie ein ignorantes Umfeld führen bei diesen dazu, dass ihre Begabung unentdeckt bleibt. So tragisch dies jedoch für deren meist sehr wenig zufriedenstellend verlaufenden Lebensweg sein kann, so fatal kann sich die Haltung von Eltern auswirken, die jedes Fehlverhalten ihres Sprösslings mit einer vermeintlichen
unentdeckten Hochbegabung zu erklären versuchen.Ist das Problem eines unentdeckt hochbegabten Kindes die Unterforderung, kann es umgekehrt das Schicksal der vermeintlich Hochbegabten sein, am Druck fehlgeleiteter elterlicher Erwartungen zu zerbrechen.