Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 02.05.2011 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
In der ersten Lebenswoche meiner Söhne schien mir die Zeit ewig still
geblieben zu sein: ich wusste nicht welches Datum wir hatten, wie spät es war und welches Wetter draußen ist. Ich habe im Hier und Jetzt gelebt und es war
wunderschön. Der Unterschied war aber, dass ich bei meinem ersten Sohn schon
sehr schnell angefangen habe darauf zu warten, dass sich bei ihm „etwas tut“.
Habe sehnsüchtig auf das erste Lächeln gewartet, auf die ersten Greifversuche,
auf die ersten Brabbeltöne.
Und jetzt beim zweiten Mal habe ich mich zwar riesig darauf gefreut das
alles bald wieder erleben zu dürfen, aber noch mehr darauf das erst mal noch nicht
zu haben. Ich wollte zuerst dieses kleine Wesen genießen, das gerade neben
mir lag: den winzig kleinen Menschen mit den süßen Grimassen des Neugeborenen
und mit dem honigsüßen Vanillegeruch von der Käseschmiere.
Und auf einmal konnte ich nicht mehr verstehen, warum wir Mamis immer alles so
schnell haben wollen. Warum ist es uns Mamis immer eilig?
Es geht schon gleich am Anfang der Schwangerschaft damit los, dass wir es nicht
erwarten können, dass unsere Periode ausbleibt. Kann man vielleicht früher
testen? Dann müssen wir unbedingt schnellstmöglich wissen, welches
Geschlecht unser Baby haben wird. Unsere Mütter haben es erst bei der Geburt
erfahren.
Dann geht es weiter und wir überlegen, ob wir die Geburt nicht doch schon
mal irgendwie einleiten könnten. Wir wollen nicht darauf warten bis das
Kind sich dazu entscheidet auf die Welt kommen zu wollen. Wehencocktail,
Rotwein, Kaminfeuer, Rizinusöl...oder doch noch schnell den Storch anrufen...?
Wir sammeln Tipps und Tricks um der Schwangerschaft endlich mal ein Ende setzen
zu können. Und dann sehnen wir uns monatelang nach dem alten Babybauch und nach
dem letzten Kinoabend mit dem Partner.
Kaum ist das Baby da, stellen wir die Fragen: Wann kann ich den ersten Brei
füttern? Kann ich bei meinem 11 Wochen alten Baby Karottensaft einführen? Wann
darf ich mein Baby endlich hinsetzen? Wie kann ich meinem Kind das Laufen
beibringen? Warum ist mein Kind zu faul mit 1 ½ Jahren zu sprechen? Und
wie bringe ich den einjährigen Zwerg endlich dazu aufs Töpfchen zu gehen?
Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 02.05.2011 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Das Gras wächst ja nicht schneller wenn man daran zieht. Wäre es dann nicht schöner auch mal zu lernen die Zeit mit unseren Kindern ohne Druck zu genießen?
Liebe Grüße
Eure
mameha
[mmh]
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