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Vater und Baby. Eine besondere Bindung

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Oliver Weber / pixelio.de
Den Papa ins Herz geschlossen
Bild: Oliver Weber / pixelio.de
AutoreninfoMag. Ann-Kathrin Landzettel
aktualisiert: 15.07.2011Gesundheits- und Präventionsberaterin
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie
Das Thema Bindung zwischen Vater und Kind führt leider eher ein Schattendasein. Und das, obwohl die Vater-Kind-Bindung mindestens genauso intensiv ist wie die Mutter-Kind-Bindung – wenn auch auf eine andere Art und Weise.

Es wird einfach nur weniger darüber diskutiert. Schade. Deswegen wollen wir hier dieser besonderen und intensiven Bindung einen Artikel widmen: der zwischen Vätern und ihren Kindern.
Diese Beziehung beginnt bereits während der Schwangerschaft. Massiert der Vater beispielsweise den schwangeren Bauch, spürt er erste Bewegungen des Ungeborenen. Er ist dabei, wenn der Bauch langsam wächst, nimmt vielleicht an Babykursen teil und ist bei den Untersuchungen beim Frauenarzt anwesend. Das ist eine aufregende Zeit – noch aufregender wird es allerdings nach der Geburt.


Physische Nähe bindet

Wird das Neugeborene nackt auf den Oberkörper des Vaters gelegt, riechen beide einander und fühlen die Nähe und Wärme des anderen – ein schönes und wichtiges Bindungsritual. Gemeinsames kuscheln zu Dritt nach der Geburt ist eine sehr emotionale und intensive Erfahrung, die sich die kleine Familie nicht entgehen lassen sollte. Es ist schließlich der erste Moment, in denen sie zu Dritt zusammen sind. Eine sichere Bindung zum Vater ist ebenso wichtig wie eine sichere Bindung zur Mutter. Gemeinsame Erfahrungen, gemeinsames Spiel sowie Liebe und Wärme braucht das Kind auch vom Vater. Das Miteinander prägt die psychosoziale Entwicklung des Kindes.

Das Bindungsverhalten des Kindes

Das Bindungsverhalten des Kindes ist von Geburt an vorhanden. Geht die Mutter etwa arbeiten, ist der Vater die enge Bezugsperson für das Kind, da es seine Nähe ist, die das Kind immer um sich hat. Eine intensive und beständige Beziehung fördert das gesunde Bindungsverhalten des Kindes. Am besten ist es, wenn sich der Vater nach der Geburt seines Kindes vier Wochen Urlaub nehmen kann. So können beide Elternteile gemeinsam eine vertraute Bindung zu ihrem Sprössling aufnehmen. Und natürlich wird dadurch die Mami entlastet – die Strapazen der Geburt zehren sicherlich noch an ihren Kräften.

Zu Beginn dominiert die Bindung zur Mutter

Zu Beginn allerdings ist die Bindung zur Mutter intensiver. Sie hat, auch durch den Prozess des Stillens, mehr Nähe zum Baby. Aber auch der Vater ist ein wichtiger Part. Körperliche Nähe, die Stimme des Vaters, Blickkontakt sowie intensive Interaktion fördern die Bindung. Der Vater lernt Stück für Stück die Bedürfnisse seines Kindes richtig zu deuten und dementsprechend zu handeln. Zudem kann er auch bei den Vorsorgeuntersuchungen seines Kindes anwesend sein. Die Entwicklungsstufen werden so noch bewusster wahrgenommen. Schritt für Schritt entwickelt der Vater Sicherheit und Routine im Umgang mit dem Kind und die Mami ist beruhigt, dass der Vater einspringen könnte, wenn es die Situation erfordern sollte. Zudem können sich beide Elternteile auf gleicher Augenhöhe unterhalten. Ihnen ist klar, dass es neben den schönen eben auch die kräftezehrenden und anstrengenden Phasen gibt. Wenn beide diese Phasen erleben, wissen sie sich verstanden und unterstützt.

Mit Papa kann man Pferde stehlen

Mit ungefähr zwei Jahren werden Väter besonders spannend für die Kinder. Das liegt unter anderem daran, dass Väter anders spielen und anders mit ihrem Sprössling umgehen. Väter sind meist das personifizierte Abenteuer. Sie sorgen für Spannung, da sie akustische, visuelle und motorische Reize bieten. Raufen, Toben und Pferde stehlen macht mit Papi am meisten Spaß, ausgeruht wird bei der Mami. Beide Elternteile ergänzen sich.

Mami und Papi

Das Kind wechselt zwischen Mami-Phasen und Papa-Phasen. Das ist ganz normal. Im Endeffekt ist es nicht die Mutter-Kind-Bindung oder die Vater-Kind-Bindung, sondern die Eltern-Kind-Bindung, die das Kind auf seinem Weg zu einem gesunden Selbstbewusstsein unterstützt. Gemeinsam ist die Familie stark. Kleine Eifersüchteleien auf den aktuell vergötterten Part lassen sich mit diesem Bewusstsein gut überstehen.

Lesetipp: Zum Thema Väter lies auch unsere Beiträge:[AKL]

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