Die Gebärmutter (Uterus) gehört zu den Fortpflanzungsorganen der Frau und ist des Babys erstes Zuhause. In diesem ist es von
Fruchtwasser umgeben, wächst und wartet auf seine Geburt. Im kleinen Becken zwischen Mastdarm und Harnblase angesiedelt, erinnert der Uterus von der Form her an eine Birne, deren Stängel nach unten weist. Der oben liegende, rundlichere Teil, der
Fundus genannt wird, mündet links und rechts in die Eileiter, die wiederum zu den Eierstöcken führen. Am unteren Ende des Uterus befindet sich der Gebärmutterhals, auch Cervix genannt, der zapfenartig in die Scheide hineinragt.
Die drei Wandschichten der Gebärmutter
Insgesamt besteht die Gebärmutter aus drei Wandschichten, wobei die äußere Schicht ein Teil des Bauchfells ist und Perimetrium genannt wird. Die mittlere Schicht besteht aus starken, dicken Muskeln (Myometrium), die das Baby in Richtung Geburtskanal schieben und die innere Schicht wird von der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) gebildet, die jeden Zyklus die Weichen für das Einnisten einer befruchteten Eizelle stellt. Findet keine Befruchtung statt, wird die Schleimschicht während der Monatsblutung ausgeschieden. Im Falle einer Schwangerschaft aber ist ein Teil der Gebärmutterschleimhaut an der Bildung des
Mutterkuchens beteiligt. Bei Frauen, die die Menopause hinter sich haben, erneuert sich die Schleimhaut nicht mehr regelmäßig.
Größe und Gewicht der Gebärmutter
Normalerweise ein Organ von fünf Zentimetern Breite und sieben bis acht Zentimetern Länge wiegt die Gebärmutter zwischen 30 und 120 Gramm. Je nachdem, ob sie schon einmal ein Baby beherbergt hat oder nicht. Während der Schwangerschaft kann sich dieses Gewicht verzehnfachen, wobei sich die Gebärmutter um ein Vielfaches ihrer anfänglichen Größe ausdehnt. Nach der Geburt zieht sie sich aber schnell wieder zusammen, so dass sie ein paar Stunden später etwa die Größe einer Grapefruit aufweist. Dieser Vorgang wird von bestimmten Hormonen ausgelöst und als Nachwehen bezeichnet. Frisch gebackene Mütter spüren diese vor allem beim Stillen.
Der Uterus sinkt täglich tiefer
Nach etwa einem Tag ist der Uterus dann schon etwas oberhalb des Bauchnabels tastbar und sinkt täglich einen Querfinger tiefer, bis er ab dem zehnten Tag nach der Geburt von der Bauchdecke aus gar nicht mehr ertastet werden kann. Nach Beendigung des Wochenbetts, wenn der Wochenfluss versiegt ist, hat er ungefähr die Größe einer
Erwachsenenfaust, ist also vollständig zurückgebildet. Hierbei dauert die Rückbildung bei Frauen, die bereits mehrmals Kinder entbunden haben, nach Mehrlingsschwangerschaften oder Kaiser- bzw. Dammschnitten natürlich etwas länger als nach einer normalen Erstgeburt.
Rückbildungsgymnastik sollte ernst genommen werden
Um nach der Entbindung Beckenbodenproblemen wie einer Senkung oder Inkontinenz vorzubeugen, sollten junge Mütter zur
Rückbildungsgymnastik gehen. Diese wird überall angeboten und häufig von der Krankenkasse bezahlt. Vier bis sechs Wochen nach der Geburt solltest Du noch einmal Deine Frauenärztin oder Deinen Frauenarzt aufsuchen, um die Rückbildungsvorgänge zu überprüfen.
[AKH]