Oft sind Kinder aber gerade am Vormittag nur sehr schwer dazu zu bringen, auch auf das Trinken zu achten. Dies wird auch in Kindergärten und Schulen oft vernachlässigt, bzw. werden Kinder dort nicht daran erinnert, genügend zu trinken. Durch die mangelnde Unterstützung ist es für Kinder daher sehr schwer, ein gesundes Trinkverhalten zu erlernen.
Verbieten die Eltern dem Kind jedoch am Abend, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, kann das Problem des Bettnässens sogar verlängert werden. Ohne Flüssigkeit, die auf die Blase drückt, kann das Kind nicht lernen, dass es auch nachts zur Toilette muss. Die Maßnahme vom abendlichen Trinkverbot gilt deswegen als überholt.Bei einer emotionalen Belastung der Eltern oder der gesamten Familie, wie z.B. eine Trennung der Eltern, Verlust eines nahen Angehörigen, oder die Ankunft eines Geschwisterkindes, steigt das Risiko für eine sekundäre Enuresis deutlich. Das "schwimmende" Bett und der nasse Pyjama werden von den meisten Kindern nicht nur als unangenehm, sondern auch als belastend oder sogar demütigend empfunden. Diese Gefühle führen häufig zu einem geringen Selbstwertgefühl, vor allem wenn die Eltern ihr Kind ihren Unmut spüren lassen. Daraus entsteht ein Teufelskreis, denn Kinder mit einem geringen Selbstwertgefühl haben oft größere Probleme, das Bettnässen in den Griff zu bekommen.Die seelische Belastungen des Kindes, die zum erneuten Bettnässen geführt haben, können in den meisten Fällen durch eine Therapie erfolgreich behandelt werden. Deshalb sollte man in solchen Fällen möglichst frühzeitig mit einer Behandlung anfangen.
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