Valua Vitaly - fotolia.de
In der Schwangerschaft besser ohne Genussmittel.
Bild: Valua Vitaly - fotolia.de
Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
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aktualisiert: 28.07.2021 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Ungefähr jede vierte Schwangere hierzulande raucht während der Schwangerschaft.Tabakrauch führt zu Durchblutungsstörungen
Tabakrauch belastet den Fötus, vor allem seine Durchblutung wird dadurch stark beeinträchtigt, d.h. er bekommt zu wenig Sauerstoff und zu wenig Nahrung. Nicht nur, dass der Zigarettenkonsum das Frühgeburtsrisiko erhöht, so sind Frühchen von Raucherinnen in vielen Fällen überdurchschnittlich oft mangelhaft entwickelt.Eine im Jahr 2012 durchgeführte Studie der Universität Glasgow (Schottland) kam zum Ergebnis, dass seit der dortigen Einführung der Anti-Rauch-Gesetze die Zahl der Frühgeburten insgesamt um 10% zurückgegangen ist. Die Zahl rauchender Mütter - so die Studie - ist seit Einführung der Gesetze von 24,5 Prozent vor dem Rauchverbot auf 18,8 Prozent danach gesunken.
Plazentainsuffizienz
Vorzeitig eingeleitet werden muss die Geburt bei einer ausgeprägten Plazentainsuffizienz, bei der das Kind nicht mehr ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Ursache hierfür kann
aktives oder passives Rauchen sein, da hierbei die Blutgefäße nachweislich verengt werden. Zum Schutz des Ungeborenen sollte daher jede Schwangere versuchen mit dem Rauchen während der Schwangerschaft aufzuhören. Jede einzige Zigarette weniger ist hierbei ein Gewinn!
Kaffee und Lakritz
Wie Studien ergeben haben, erhöht der übermäßige Konsum von Kaffee oder Lakritzen ebenfalls das Fehlgeburtsrisiko. Diese Lebensmittel sollten daher nur in Maßen oder gar nicht genossen werden. Komplett gemieden werden sollten illegale Drogen wie Marihuana, Kokain, Ecstasy und Heroin, wobei bei letzterem die zusätzliche Gefahr einer Infektion mit HIV oder Hepatitis besteht.
Alkoholkonsum
Eine großangelegte Studie in Irland bei der mehr als 60.000 schwangere Frauen mitmachten hat u.a. das Frühgeburtsrisiko im Zusammenhang mit dem Alkoholkonsum untersucht. Zwei von 1.000 Frauen gaben an sehr viel Alkohol (mehr als 20 Einheiten pro Woche) konsumiert zu haben. Die Kinder dieser Frauen kamen viel zu früh auf die Welt - inklusive aller damit verbundenen gesundheitlichen Risiken, einschließlich eines erhöhten Krankheitsrisikos im Erwachsenenalter. Alkohol - selbst in geringen Mengen - sollte nicht als harmlos betrachtet werden, dies ist ein explizites Fazit der Studie.
Lesetipp: Zu den Themen "Alkohol" und "Rauchen" während der Schwangerschaft lies bitte unsere Beiträge:
Risikofaktoren seitens des Kindes
Zu den Risikofaktoren die seitens des Kindes zu einer Frühgeburt führen zählen die bereits angesprochene Mangelversorgung durch eine nicht richtig arbeitende Plazenta oder fetaler Stress. In diesen Fällen kann die Versorgung außerhalb des Mutterleibes meist besser gewährleistet werden, weshalb das Baby frühzeitig per Kaiserschnitt entbunden wird. Auch kindliche Fehlbildungen, schwerwiegende Erkrankungen des Babys oder eine Mehrlingsschwangerschaft, bei der ein Kind in der Gebärmutter eventuell zu wenig Platz zum Wachsen hat, können dazu führen, dass eine Schwangerschaft vor Beendigung der 40. Woche abgebrochen werden muss.
Die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
Um Risikofaktoren für eine Frühgeburt zu erkennen ist es daher unerlässlich, die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft wahrzunehmen, da so viele Risiken oder mögliche Probleme rechtzeitig erkannt und frühzeitig behandelt werden können. Zu den Vorsorgeuntersuchungen gehören das Gespräch mit dem Frauenarzt, die körperliche Untersuchung, Labortests und Ultraschall. Generell lässt sich sagen, dass man bei Zweifeln und Sorgen bezüglich des eigenen Gesundheitszustandes oder dem des Babys lieber einmal zu viel den Arzt aufsuchen sollte, als einmal zu wenig.
[AKH]