Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 09.08.2021 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Viele Paare erleben die intime Zweisamkeit mit Neckereien: hat es diesmal "geklappt", welches Geschlecht soll es haben, das Leben mit dem Kind wird richtig ausgemalt. Das Paar nimmt sich gegenseitig die Ängste und Sorgen, ob man als Eltern "gut genug" sein wird.
Jede einsetzende Menstruationsperiode zerstört ein wenig Hoffnung und baut immer größere Zweifel auf. Und schon bald kann es passieren, dass man sich nicht mehr als sich liebendes, zukünftiges Elternpaar sieht, sondern immer mehr zu "Babymachern" mutiert. Beide Partner mit unerfülltem Kinderwunsch stehen unter Stress und es kann dabei sogar zu gegenseitigen Schuldzuweisungen kommen.Je länger der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, desto mehr Fragen werden aufgeworfen. Ist der Partner der Richtige? Hat man sich geirrt? Sollte man vielleicht diese triste Beziehung verlassen?
In all diesen Fragen wird die Kernfrage oft übersehen: Haben wir unsere Partnerschaft einschlafen lassen?Lässt man diese eine Frage zu, wird man häufig feststellen, dass man sich so sehr in der Rolle des Zeugungswütigen verfangen hat, dass man sich menschlich kaum noch wahrnimmt. Vieles bleibt auf der Strecke, egal ob Romantik, Gespräche oder das "sich fallen lassen". Häufig werden auch Unternehmungen, Spass und Pläne vernachlässigt. Es entsteht nicht selten eine künstliche Atmosphäre, die das Vertraute vertreibt.
Eine Möglichkeit ist, sich immer vor Augen zu halten, dass man das Kind GEMEINSAM plant. Das heißt, auch der Partner nimmt am gesamten Weg, von der Zeugung bis zur Schwangerschaft und Elternrolle, teil. Wenn das Paar miteinander über Ängste, Zweifel und Sorgen spricht, wird das Gefühl, ein Team zu sein, gestärkt. Natürlich gehört dazu auch, Freude zu teilen und sich gegenseitig zum Lachen zu bringen.
Wichtig sind gemeinsame Momente, in denen nicht zukünftige Eltern, sondern ein liebendes Paar die Zweisamkeit genießt. Je tiefer ein Paar bereits vor Schwangerschaft und Geburt eines Kindes verbunden ist, desto fester wird meist auch ihr familiäres Band sein.
Die Eltern werden ihrem Kind später ein Beispiel dafür sein, was "gemeinsam" heißt. Eine starke Verbindung kann man nicht erzwingen, sie wächst von allein aus der Art, wie die Eltern ein Team bilden. Und dazu kann man bereits in der Phase des Kinderwunsches ein festes Fundament aus Zusammenhalt und Miteinander legen.