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Kindliche Messwerte bei der Ultraschalluntersuchung

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Wichtige Messwerte werden bei der Ultraschalluntersuchung aufgezeichnet
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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 17.08.2021Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung
Im Rahmen der allgemeinen Schwangerschaftsvorsorge sehen die deutschen Mutterschafts-Richtlinien drei Ultraschall-Untersuchungen vor. Sie werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt und finden in der Regel um die 10., die 20. und die 30. Schwangerschaftswoche statt.

Detaillierte Infos dazu findest Du HIER: Ultraschall in der Schwangerschaft.

Erste Ultraschalluntersuchung

Die erste Untersuchung erfolgt zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche (SSW). Hier wird:
  • die Scheitel-Steiß-Länge
  • der Biparietale Durchmesser
  • und der Fruchtsackdurchmesser
ermittelt.

Zweite Ultraschalluntersuchung

Die zweite Ultraschalluntersuchung erfolgt in der Regel zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche.

Bei dieser wird eine ausführlichere Fetometrie, also die Ausmessung des Kindes im Mutterleib durch das Ultraschallgerät durchgeführt.

Liegen keine Besonderheiten vor, wird routinemäßig der Biparietale Durchmesser, der Kopfumfang, der Abdomenumfang und die Femurlänge ermittelt. Zudem wird
  • die Lage des Kindes im Mutterleib berücksichtigt
  • die Lage des Mutterkuchens
  • die Menge des Fruchtwassers
  • der Herzschlag
  • sowie die Bewegungsmuster des Kindes
Schlussendlich wird noch die Blutflusscharakteristik, also wie der Mutterkuchen versorgt wird, beurteilt.

Dritte Ultraschalluntersuchung

Zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche ist die dritte und letzte geplante Ultraschalluntersuchung über die Bauchdecke vorgesehen. Bei dieser Untersuchung wird nicht nur die Lage des Babys überprüft sondern auch die aktuelle Größe vermessen.

Bei dieser letzten Ultraschalluntersuchung werden auch die inneren Organe des Babys auf Lage und Funktion hin überprüft. Hier können beispielsweise Herzerkrankungen frühzeitig erkannt werden. Zudem wird die Menge des Fruchtwassers gemessen, sowie die Plazenta und deren Struktur untersucht.

Treten Auffälligkeiten auf, werden weitere Untersuchungen zur diagnostischen Abklärung eingeleitet. Hierzu gehören Untersuchungen wie das Organultraschall, die Doppler-Sonografie und die Nackenfaltenmessung (auch als "Nackentransparenzmessung" bekannt).

Abkürzung und Bedeutung der Messwerte

Im Mutterpass werden vom Arzt verschiedenen Messdaten festgehalten. Im Folgenden werden die wichtigsten Ultraschallmesswerte (Biometrie) erläutert, was die einzelnen Abkürzungen bedeuten und über die Entwicklung deines Babys aussagen.

Biparietaler Durchmesser: BPD

Der Biparietale Durchmesser ist der Durchmesser des Kopfes beim Ungeborenen quer vermessen. Um den BPD zu erhalten, wird die Entfernung zwischen den seitlichen Schädelknochen ausgemessen. Dabei werden beide seitlichen Schädelknochen während des Ultraschalls markiert und der Wert durch das Ultraschallgerät genau berechnet. Der BPD gibt so Aufschluss darüber, ob der Kopf des Fötus altersentsprechend entwickelt ist oder ob Fehlbildungen erkennbar sind. Eine dieser Fehlbildungen kann der Hydrozephalus sein. Bei einem Hydrozephalus, einem sogenannten Wasserkopf ist der Biparietale Durchmesser im Vergleich zu Gleichaltrigen wesentlich erhöht. Im Gegensatz dazu sind bei einem Mikrocephalus die Werte weit unter dem Normalbereich.

Femurlänge: FE

Bei der Femurlänge wird die Länge des Oberschenkelknochens gemessen. Auch diese Untersuchung dient der Feststellung, ob der Fötus sich zeitgerecht entwickelt. Durch diese Messung sollen Erkrankungen oder Fehlbildungen ausgeschlossen werden. Dabei kann nicht nur festgestellt werden, ob das Baby ausreichend entwickelt ist, sondern auch, ob Chromosomenstörungen vorliegen. Bei Chromosomenstörungen wie die Trisomie 21, dem Downsyndrom, haben die Föten einen vergleichsweise kurzen Oberschenkelknochen. Allerdings gibt diese Untersuchung keinerlei Aufschluss darüber, welche Erkrankung, Fehlbildung oder Chromosomenstörung vorliegt, sodass weitere Untersuchungen eingeleitet werden müssen.

Abdomenumfang: AU

Beim Abdomenumfang handelt es sich um eine Ultraschallmessung, bei welcher der Bauchumfang des Fötus vermessen wird. Auch hier erfolgt die Berechnung durch das Ultraschallgerät. Durch den Arzt werden lediglich die Messpunkte auf dem Bauch des Kindes festgelegt. Auch durch diese Messung können Erkrankungen wie eine vergrößerte Leber, Fehlentwicklungen oder Unterentwicklungen bspw. durch mangelnde Ernährung des Fötus festgestellt werden.

Kopfumfang: KU

Bei dieser Untersuchung wird während des Ultraschalls der Umfang des Kopfes errechnet. Anders als beim Biparietalen Durchmesser werden hier die Werte um den Kopf herum errechnet. Auch diese Messwerte liefern Aufschluss darüber, ob Fehlentwicklungen wie einen Hydrocephalus vorliegen.

Abdomino-Transversaler Durchmesser: ATD

Der Abdomino-Transversaler Durchmesser ist ein Ultraschallmesswert, bei welchem der Durchmesser des kindlichen Bauches vermessen wird. Gemessen wird unterhalb des Herzens. Auch hier werden wie bei der Umfangmessung des Abdomens Fehlentwicklungen wie eine vergrößerte Leber festgestellt.

Anterior-Posterior Durchmesser: APD

Beim Ultraschall Anterior-Posterior-Durchmesser wird ebenfalls der Durchmesser vom kindlichen Bauch gemessen. Diese Messung erfolgt allerdings von hinten, vom Rücken her. Auch diese Werte liefern Aufschlüsse über mögliche Erkrankungen.

Messwerte Tabelle

In dieser Tabelle findest du die genannten Messwerte, die als Mittelwert bei Ultraschalluntersuchungen genutzt werden.
Orig. Dr. med. Thomas Dossler
Foto: Orig. Dr. med. Thomas Dossler

 Orig. Dr. med. Thomas Dossler
Foto: Orig. Dr. med. Thomas Dossler

Tabellen: Orig. Dr. med. Thomas Dossler

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