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Wie soll man Hysterie behandeln?

trotzkind
Günter Havlena/Pixelio
Mama, tröste mich bitte!
Bild: Günter Havlena/Pixelio
AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 10.06.2010Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Ist der Hysterienanfall erst ausgebrochen, müssen wir da leider durch und schauen, wie wir unser Kind möglichst schnell wieder bändigen können.

Das Kind hat bereits seine Selbstbeherrschung verloren, der Erwachsene muss also statt dem Zwerg denken und auch handeln.

Ein kleines Kind beherrscht all die kognitiven Fähigkeiten nicht, mit denen es Argumente für Ursache und Wirkung verstehen oder selbst darstellen könnte. Einfacher gesagt: Das Kind versteht noch nicht, was warum wie passiert ist - schon gar nicht, wenn es gerade wild herumtobt.

Die einzigen Möglichkeiten sind also, das Kind austoben zu lassen – wenn möglich ohne Publikum. Es soll auf keinen Fall die Aufmerksamkeit bekommen, die es mit dem Hysterieanfall versucht zu ergattern. Dazu helfen die folgenden drei Waffen sehr gut.


Das Kind ablenken

Da sich das Kind noch nicht lange auf Sachen konzentrieren kann, können wir dies zu unseren Gunsten ausnutzen. Zeigen wir ihm ein anderes Spielzeug oder nehmen es auf den Schoß, damit es aus dem Fenster schauen kann. Diese Strategie ist allerdings vollkommen wirkungslos, wenn das Kind bereits tobt, denn dann spielen seine Emotionen bereits Achterbahn. Vergessen wir nicht: Ablenkung ist nicht gleich Bestechung!

Das Kind ignorieren

Wenn das Kind für sich und seine Umgebung keine Gefahr darstellt, sollte man den Anfall möglichst ignorieren. Wenn es zum Beispiel schreiend und tobend auf dem Boden liegt, gehen wir zur Seite oder zeigen wir ihm nur unseren Rücken. Sollte das Kind gerade auf unserem Schoß sitzen, und wird es aggressiv, schlägt, beißt oder kratzt es, setzen wir es ab und sagen ihm deutlich: "Du darfst Mama nicht schlagen".

Das Kind entwaffnen

Ein tobendes Kind herrscht nicht über seinen Jähzorn und kann nur von einem Erwachsenen gebremst werden. Manche Kinder werden sanfter wenn sie umarmt werden, andere werden noch wilder von dieser Begrenzung. Manchmal hilft eine humorvolle Reaktion, aber auch das ist mit Vorsicht zu genießen, denn das Kind kann leicht denken, dass sein Ausbruch nicht so schlimm war. Eins der am besten geeigneten Mitteln des Entwaffnens ist die "Auszeit".

Alle drei Lösungen können wirkungsvoll eingesetzt werden, und welche am besten funktionieren entscheidet meist die Situation. Ist ein Hysterieanfall bereits im Anflug, sollte man die Situation schnell bewerten und die Methode wählen, die im Moment am sinnvollsten erscheint.

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