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Auch in der Trotzphase gilt: Keine körperliche Gewalt

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Bitte nicht schlagen!
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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 10.06.2010Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Die Trotzphase ist sowohl für das Kind, als auch für die Eltern sehr anstrengend. Den ganzen Tag ein Kind zu disziplinieren kostet viel Geduld und Energie.

Ist das trotzende Kind extrem frech und scheint nichts dagegen zu helfen, kann es einem passieren, dass auch mal "die Hand ausrutscht". Doch körperliche Gewalt bringt unserem Trotzkopf genau das bei, was wir eigentlich vermeiden wollen, nämlich dass man bei Verzweiflung zuschlagen darf.


Regel Nummer 11 von Tracy Hoggs

Die in den USA und in vielen europäischen Ländern bekannte Buchautorin Tracy Hogg stellt in ihrem Bestseller-Buch "The secrets of the baby whisperer for toddlers" 12 grundsätzliche Empfehlungen zur Disziplin in der Trotzphase vor. Sie erwähnt dabei auch andere praktische Tricks zur Vermeidung von schlechten Gewohnheiten und Wutausbrüchen. Des Weiteren empfiehlt und erläutert sie den respektvollen Weg, sich rechtzeitig einzumischen und dem Kind die berühmte "Auszeit" zu verordnen.

In Ihrer elften Empfehlung spricht sie sich gegen körperliche Gewalt gegenüber des Kindes aus:

11) Üben Sie keine körperliche Gewalt aus.

Hat man bei seinem trotzigen Kind das Gefühl, dass rein gar nichts mehr geht, kommt man vielleicht auch auf Gedanken wie "Und wenn ich ihm jetzt eine Ohrfeige gebe, hört es vielleicht dann auf mich in den Wahrsinn zu treiben?

In so einem Fall sollte man daran denken, wie man sich selbst verhält, wenn das eigene Kind jemanden schlägt. Man bremst es. Warum sollte man selbst sein Kind schlagen und das dann noch als Erwachsener? Warum Gewalt gegen ein wehrloses Kind ausüben? Das gilt sowohl für kleinere Klapse auf die Finger, als auch für richtiges Prügeln.

Gewalt ist nur eine kurzfristige Lösung

Solche Methoden haben alle mit körperlicher Gewalt zu tun, bieten nur eine kurzfristige Lösung und zeigen, dass man versagt hat - und das Kind sieht es genauso. Es lernt daraus, dass man schlägt, wenn man nicht weiter weiß und dass man die Selbstbeherrschung verliert, wenn man frustriert ist.

Doch auch wenn wir zu den Eltern gehören, die gegen körperliche Gewalt sind, sind wir letztendlich alle Menschen. Ist uns die Hand ausgerutscht, zum Beispiel, weil das Kind beinahe überfahren wurde, oder weil das Kind nicht aufhören wollte uns aufzuziehen oder an der Zeitung zu zupfen, die man liest, sollte man sich dafür sofort entschuldigen: "Tut mir leid. Jetzt habe ich dich geschlagen, obwohl auch Mama nicht schlagen darf." 

Die Situation analysieren

Es hilft auch zu überlegen, was die Situation an sich hatte, die uns so außer uns gebracht hat. Vernachlässigt man eigene Bedürfnisse und ist man deshalb ungeduldiger als sonst?

Es ist auch wichtig darüber nachzudenken, ob man den Auslöser für den Schlag nicht vorbeugen kann. Was hat mich so genervt? Bei den meisten Eltern ist es Lärm, Jammern, Unausgeschlafenheit, Weinen und wenn das Kind nicht hören will. Wenn uns bewusst ist, was uns so gestört hat, können wir uns beim nächsten Mal besser beherrschen. Wenigstens, indem wir z.B. kurz das Zimmer verlassen oder bis zehn zählen, bevor wir überhaupt reagieren.

Jeder macht Fehler

Ein schlechtes Gewissen sollten wir allerdings nicht haben: auch Eltern machen Fehler. Das Kind darf es auch nicht merken, dass wir wegen dem Vorfall neben der Spur sind, denn das gibt ihm eine zu große Macht und uns wird es schwerer fallen, es in Zukunft zu disziplinieren.

Lesetipp: Tipps gegen Wutausbrüche der Eltern kannst Du in unserem Artikel Trotzphase - Tipps bei Wutausbrüchen der Eltern nachlesen.

(mmh)

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