Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 22.02.2010 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Man sollte keine Angst davor haben, dass der Verlust das Kind durcheinander bringen wird. So etwas ist natürlich und gehört zur Trauerarbeit. Auch unsere eigenen Trauer und unseren eigenen Schmerz müssen wir nicht verstecken – das Kind darf uns ruhig weinen sehen und erfahren, dass wir traurig sind. Aber auch in solchen Situationen muss das Kind spüren, dass wir für es da sind und dass es Fragen stellen darf. Über das Begräbnis sollte man mit den Kindern auch ehrlich sprechen.
Falls man der Meinung ist, sie sind groß genug da mitzumachen, sollte man sie auch vorbereiten, was auf sie auf dem Friedhof wartet. Das Kind soll wissen, was da passieren wird, dass es Abschied nehmen kann, wer sonst noch da sein wird usw. Das Kind soll auch wissen, dass es weinen darf, wenn es möchte, aber auch im Stillen kann es trauern – es spielt keine Rolle, es darf ruhig nach seinen Gefühlen handeln.
Auch später, wenn die erste, schwerste Zeit der Trauer überstanden ist, bleibt es wichtig, dass man über den Verstorbenen gemeinsam redet, dass man es zulässt, dass er uns fehlt. Die Gefühle sollten immer einen freien Lauf haben dürfen, das Kind soll spüren, dass es sich diesbezüglich immer auf die Familie verlassen kann. Wir sollten ruhig gemeinsam Fotos oder Gegenstände anschauen die uns an den Verstorbenen erinnern.
Auch auf den Friedhof kann man gemeinsam gehen. Man muss es zwar nicht betonen, dass der Körper des Verstorbenen da ruht (aber auch hier soll man ehrlich sein, wenn der Zwerg danach fragt). Wir sollten ihn aber beruhigen, dass es nur der Körper ist, dass die Seele befreit ist, sie hat keine Schmerzen und leidet nicht. Der Friedhof soll eher der Ort sein, wo man sich mit kleinen Ritualen, mit Blumen und Kerzen an den Verstorbenen erinnert. Damit helfen wir unseren Kleinsten zu verstehen, dass der Tod zum Leben gehört, und dass der Verstorbene weiterhin unter uns bleibt, nur eben anders.
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