Autoreninfo | Katharina Krause | |
aktualisiert: 17.05.2018 | Vierfache Mutter und Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Die erste Ebene ist die destruktive Ebene, ihr folgen die erhaltende Ebene und die kreative Ebene. Die Ebene, in der wir uns hauptsächlich beim Denken bewegen, bestimmt auch ein wenig, welche Art von Mensch wir sind. Doch schauen wir uns erst einmal die drei Ebenen im Detail an.
Doch was hat dies nun alles mit Kindererziehung zu tun? Ganz einfach: unsere Kinder schauen sich bei uns ab, wie sie ihr Leben leben müssen. Vieles von dem, was Kinder lernen, lernen sie durch einfache Nachahmung. So wird auch die Benutzung der jeweiligen Denkebene von den Eltern stark beeinflusst. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Kinder, deren Eltern sich vornehmlich auf der destruktiven Denkebene aufhalten, selbst oft diese Ebene anwenden. Diese Kinder fallen in der Regel dadurch auf, dass sie eine negative Einstellung zum Leben haben, sich selbst nichts zutrauen oder der Meinung sind, sie bekämen von allem zu wenig.
Um nun herauszufinden, auf welcher Denkebene du dich oder auch dein Kind sich die meiste Zeit des Tages bewegt, musst du nur einmal anfangen wahrzunehmen, was du den ganzen Tag so denkst. In der Regel fällt es uns nicht schwer, uns selbst in eine der drei Denkebenen einzuordnen:
Meckern wir den ganzen Tag über Dinge, die wir nicht ändern können, dass unser Schicksal gemein zu uns ist und die ganze Welt gegen uns, dass wir nicht gut genug für etwas sind, dann sind wir die meiste Zeit des Tages wohl auf der destruktiven Denkebene unterwegs.
Gehörst du eher zu den Leuten, die zwar nicht alles negativ sehen, aber dennoch Neuerungen nur ungern in ihr Leben lassen und bei allem immer auf Nummer sicher gehen, ganz nach dem Motto "Was bisher auf eine bestimmte Art und Weise geklappt hat, das klappt auch weiterhin so!", dann gehörst du wohl die meiste Zeit eines Tages in die zweite Ebene.
Die produktivste Denkebene ist die kreative Ebene. Gehörst du zu den Leuten, die immer einen Weg suchen, egal wie schwierig es sich gestaltet, die sich nicht durch eine kleine Hürden aus der Bahn bringen lassen und ihr Leben größtenteils optimistisch und zufrieden verbringen, so bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit den größten Teil deines Tages auf der kreativen Denkebene unterwegs.
Mithilfe dieser Einschätzung bist du nicht nur in der Lage dich selbst, sondern auch deine Kinder in die richtige Denkebene einzuordnen. Dies ist wichtig, damit du weißt, wo du startest und wohin du müsstest.
Die erste Frage, die man sich nun stellen könnte, ist "Warum rutschen Kinder überhaupt aus der kreativen Denkebene in die erhaltene oder in die destruktive Denkebene?". Natürlich gibt es auch hierfür mehrere Faktoren, doch sicher kann man davon ausgehen, dass die Umwelt, in der sich das Kind bewegt, nicht ganz unschuldig an diesen Veränderungen im Denkmuster sind. Viele Eltern werden nicht müde, ihren Kindern zu erklären, wie gemein diese Welt ist, dass man permanent nur ein Spielball des Schicksals ist und dass das Leben ganz allgemein schwer und gemein sein muss. Die meisten Eltern leben ihren Kindern vor, wie sie auf der der erhaltenen oder der destruktiven Ebene die meiste Zeit ihres Tages verbringen. Da Kinder durch Nachahmen lernen, kann man beobachten, dass sie sich die Sorgen und Nöte ihrer Eltern anschauen und diese für sich übernehmen.
Kommen wir nun also konkret zu einigen Erziehungstipps:
Lebe deinem Kind die richtige Denkebene vor. Natürlich ist es einfacher gesagt als getan, doch ist es die einfachste Variante durch das Nachahmen deines Kindes, eine Veränderung in seinem Verhalten herbeizuführen.
Korrigiere dein Kind, wenn du bemerkt, dass es sich in der destruktiven Ebene oder der erhaltenen Ebene aufhält. Du solltest es hierbei nicht kritisieren, sondern ihm Wege aufzeigen, die ihm helfen, eine positive Grundeinstellung zu bekommen und auf sich selbst zu vertrauen.
Sage deinem Kind nicht, dass es etwas noch nicht kann, denn damit verfestigst du nur die destruktive Denkebene. Unterstütze es bei dem, was es versucht und erkläre ihm überschwänglich wie toll das ist, was es hinbekommt. Nur nebenbei solltest du ihm behutsam erklären, dass, wenn es noch fleißig weiter übt, es auch darin besser werden wird.
Hilf deinem Kind, mutig zu sein. Natürlich ist es immer am einfachsten etwas so zu machen, wie man es schon immer getan hat. Doch manchmal kann es ein großer Gewinn sein, etwas Althergebrachtes zu verändern. Hilf deinem Kind dabei, indem du es immer mal wieder dazu aufforderst, etwas anders zu machen, einen anderen Weg auszuprobieren. Zeige ihm immer, dass es nur so neue Erfahrungen machen kann, wenn es mutig ist und sich nicht hinter dem versteckt, was es schon gelernt hat.
Verbanne Dinge und Personen aus dem Leben deines Kindes, die ihm schaden. Hierbei ist vor allem gemeint, alles das aus seinem Leben zu entfernen, was dafür sorgt, dass sich dein Kind als nicht wertvoll, zu dumm, zu jung, etc. fühlt. Auch alle Personen, die dein Kind einschränken und ihm sagen, es solle Dinge immer so machen, wie es sie schon immer gemacht hat, solltest du in ihre Schranken weisen. Manchmal genügt ein einziger Satz, der in einer unbedachten Situation gesprochen wurde, damit ein Kind eine bestimmte Tätigkeit nie wieder versucht. Deshalb ist es wichtig, dass ein Kind möglichst viel Zeit auf der kreativen Ebene verbringen kann, damit es mutig, stark und selbstbewusst durch sein Leben gehen kann.
[KaKra]
Welche Denkebene herrscht bei dir vor?