Petr Kratochvil / Publicdomainpictures.net
Communities: Beliebt bei Teenagern
Bild: Petr Kratochvil / Publicdomainpictures.net
Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz |
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aktualisiert: 04.08.2021 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Homöopathie |
Social Networks wie Tiktok und Facebook gehören, unabhängig von Sozialstatus und persönlichem Umfeld, längst zum Alltag der meisten Kinder und Jugendlichen.Diesen Online-Communities anzugehören, spielt im Leben der Kinder bei der Pflege der sozialen Kontakte und der persönlichen Selbstdarstellung eine immer wichtigere Rolle.
Schüler tauschen dort Informationen über Schule und Privatleben aus, verabreden sich fürs Kino, zu Partys oder sonstigen Aktivitäten. Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit, ohne viel Aufwand neue Leute kennenzulernen. Um zu wissen, worauf man achten muss, wenn die Kinder diese Online-Gemeinschaften benutzen, ist zunächst einmal grundlegendes Wissen über deren Aufbau nötig.
Userprofil
Zur Teilnahme an einer Online-Community ist es nötig, ein eigenes Profil anzulegen, in dem die Nutzer persönliche Angaben zu Ihren Interessen und Hobbys machen sowie Fotos von sich hochladen können. Außerdem gibt es etwa bei Facebook die Möglichkeit, sich zu Interessensgruppen zusammenzuschließen, die einen Bezug zum Leben (zum Beispiel "Schüler aus Köln") oder Interessen ("Fußball-WM
2018") des jeweiligen Nutzers haben, oder seine Zustimmung zu einer persönlichen, politischen, religiösen, sozialen oder sonstigen Grundhaltung (zum Beispiel "Raucher find' ich voll daneben") signalisieren können.
Unterschiedliche Schwerpunkte
Je nach Community gibt es spezifische Besonderheiten. So liegt der Schwerpunkt bei Twitter auf dem so genannten Mikroblogging, bei dem die Nutzer regelmäßig Kurznachrichten von maximal 140 Zeichen veröffentlichen. Bei MySpace stellen unter anderem Musiker, Bands oder Schauspieler in ihren Profilen Musik und neue Projekte vor und können von den Usern "geaddet" werden. Zudem gibt es Video-Communities wie YouTube, in denen eigene Videos hochgeladen und Videos anderer User kostenlos angesehen werden können.
Online-Freundschaften
Freundschaften werden in Netzgemeinschaften durch das "Adden", also das Hinzufügen, anderer Teilnehmer
geschlossen. Jemanden zu adden bedeutet, eine Freundschaftsanfrage an einen anderen Nutzer zu
stellen und dessen Profil, wenn dieser zugestimmt hat, zur eigenen Freundesliste hinzuzufügen. Fortan ist man dessen virtueller Freund. Ebenso kann man die Freundschaft mit einem einzigen Mausklick wieder beenden, beispielsweise wenn man sich über den Nutzer geärgert hat. Die Zahl der geaddeten Freunde kann dabei leicht zu einer Frage des persönlichen Prestiges werden.
Mindestalter
Die üblichen sozialen Netzwerke setzen bei ihren Mitgliedern ein Mindestalter von 12 bis 14 Jahren voraus. Eltern sollten also darauf achten, dass das Kind sich dort nicht eventuell mittels falscher Altersangaben einen Account erschlichen hat. Inzwischen gibt es auch einige geeignete Communities, in denen jüngere Kinder in einem entsprechendem Umfeld relativ gefahrlos den Umgang mit sozialen Netzwerken erlernen können. Die Kinder werden
dort nur mit Einverständniserklärung der Eltern zugelassen und sollten sich dann tatsächlich nur dort anmelden.
Was Eltern in puncto soziale Netzwerke beachten sollten
Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder keine persönlichen Daten wie richtigen Namen, Telefonnummer oder Wohnadresse in Communities angeben, da dies gefährliche Folgen haben kann.
- Auch andere persönliche Informationen und Fotos sollten nicht zu freizügig verbreitet werden. Man muss seinem Kind auf jeden Fall klarmachen, dass das Internet nichts vergisst. Auch wenn man Daten nachträglich löscht, können diese bereits von anderen kopiert und weiterverbreitet worden sein.
- Nach Möglichkeit sollte das komplette Profil nur den engeren Freunden zugänglich gemacht werden. Um Dein Kind aktiv beraten und unterstützen zu können, ist es für Eltern daher ratsam, sich mit den Sicherheitseinstellungen entsprechender Netzwerke vertraut zu machen.
- Mitgliedschaft in Gruppen, in denen sich Schüler mit extremem Trink- und Partyverhalten oder sexuellen Vorlieben brüsten, können Jugendliche schnell einen negativen Ruf in ihrem schulischen Umfeld einbringen.
- Mobbing von Mitschülern durch Gründung personenbezogener Hassgruppen ist verletzend, unfair und kann zudem Straftatbestände wie Verleumdung oder üble Nachrede erfüllen. Ein Kind, das andere mobbt und belästigt, ist von seinen Eltern in die Schranken zu weisen.