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Bluthochdruck ist eines der Symptome
Bild: rosmary / Flickr.com
Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz |
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aktualisiert: 05.11.2010 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Homöopathie |
Eine
Eklampsie, die zu lebensbedrohlichen Epilepsie-ähnlichen
Krampfanfällen bis zum Bewusstseinsverlust der Schwangeren führt, kann die Folge einer zu spät oder falsch behandelten Präeklampsie sein.
HELLP-SyndromEine andere lebensgefährliche Form der Spätgestose ist das HELLP-Syndrom. Dieses führt zu einem Nachlassen der Leberfunktionen, was sich durch Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und teils Durchfall bemerkbar macht. Die Schwangere zeigt meist weitere
Symptome einer Gelbsucht mit Blutarmut sowie Verschlechterung der Blutgerinnung. Ist eine Spätgestose so weit fortgeschritten, hilft meist nur noch ein Notkaiserschnitt, um einen tödlichen Ausgang für Mutter oder Kind zu verhindern.
Die Dynamik eines HELLP-Syndroms ist schwer
abzuschätzen, doch innerhalb kürzester Zeit kann es zu einem
Schocksyndrom, Nierenversagen, einem Lungenödem oder Hirnblutungen
bei der Schwangeren führen. Auch nach der Geburt kann es in
Einzelfällen durch ein so genanntes postpartales HELLP-Syndrom noch
zu Komplikationen kommen, da die Körperfunktionen der Schwangeren
sich erst nach einigen Tagen umstellen. Allerdings lässt sich der
Zustand der betroffenen Frau nach der Entbindung meist leichter
stabilisieren, als während der Schwangerschaft.Ursachen für die Entstehung von Spätgestosen
Warum Spätgestosen entstehen, ist bis heute noch unklar. Fest
steht lediglich, dass keine Bakterien oder Viren dafür
verantwortlich sind. Eventuell erhöht Vitamin-D-Mangel in der
Frühschwangerschaft zumindest das Risiko an einer Gestose zu
erkranken. Ein gestörter Stoffwechsel des
Gewebehormons Prostaglandin wird ebenfalls als auslösender Faktor
für eine Präeklampsie in Betracht gezogen.
Welche Risikogruppen gibt es?
Frauen ab dem 35. Lebensjahr sind offenbar tendenziell häufiger betroffen, auch Mehrlingsschwangerschaften unterliegen einem höheren Risiko. Außerdem erhöhen Übergewicht und eine Diabetes-Erkrankung der
Mutter das Risiko einer Gestose. War eine Frau bereits in
einer vorangegangenen Schwangerschaft von einer Gestose betroffen
oder liegt in der näheren Familie ein bekannter Gestose-Fall vor,
muss man eher mit dem Auftreten von Komplikationen rechnen.
Kann man einer Gestose vorbeugen?
Eine Methode, eine Spätgestose bei entsprechender Veranlagung auszuschließen, gibt es nicht. Der einzige Weg, schwerwiegende Folgen
einer Spätgestose für Mutter und Kind zu vermeiden, ist, bei
jeglichem Anzeichen ungewöhnlicher Beschwerden sofort einen Arzt
aufzusuchen.
[BS]