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Sport während der Schwangerschaft ist gesund.
Bild: fotolia.de @vladimirfloyd
Autoreninfo | Mag. Ann-Kathrin Landzettel |
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aktualisiert: 20.07.2021 | Gesundheits- und Präventionsberaterin |
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie |
Gesunde Bewegung für Mutter und Kind
Oft fragen sich werdende Mütter, ob sie während der Schwangerschaft gefahrlos sportlichen Aktivitäten nachgehen können und welche Sportarten besonders gut geeignet sind.Gerade in der Schwangerschaft ist der Körper speziellen Belastungen ausgesetzt. Folgen können beispielsweise Rückenprobleme, Wassereinlagerungen, Krampfadern, aber auch ein zu niedriger Blutdruck sein, der mit Schwindel und Müdigkeit einhergeht.
Gezielte Schwangerschaftsgymnastik sensibilisiert und stabilisiert die beanspruchten Muskelpartien wie Rücken, Bauch und Beckenboden. Dadurch können Symptome gelindert oder ganz vermieden werden.
Wann damit beginnen?
Mit der Schwangerschaftsgymnastik kann die werdende Mutter zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft beginnen. Als idealer Einstieg wird der
vierte Schwangerschaftsmonat empfohlen. Ob zu Hause oder in einem Kurs ausgeführt: Wichtig ist, dass das Pensum und die Übungen vorher mit dem Frauenarzt/der Frauenärztin oder der Hebamme besprochen werden.
Vor der Gymnastik - gut aufwärmen
Vor der Gymnastik gehören sanfte Aufwärmübungen zum Pflichtprogramm. Keine Übung sollte erzwungen werden. Wichtig ist, dass sich die Mutter dabei wohlfühlt und auf ihren Bauch hört – und somit auch auf ihr ungeborenes Kind.
Geraden Bauchmuskeln schonen, seitliche Bauchmuskeln trainieren!
Die geraden Bauchmuskeln sollten bei der Schwangerschaftsgymnastik nicht beansprucht werden. D.h. man sollte keine "Sit-ups" machen, diese pressen den Unterleib zusammen und verkürzen die Bauchdecke.
Stattdessen sollte man die seitlichen Bauchmuskeln sanft trainieren, diese stärken indirekt auch den Rücken. Der Rücken hat bei dem zusehends wachsendem Bauch besonders viel zu tun.
Schwangerschaftsgymnastik-Kurse
Besonders gut geeignet sind spezielle Schwangerschaftsgymnastik-Kurse. Hier profitiert die werdende Mutter nicht nur von den unter professioneller Anleitung durchgeführten gesundheitsfördernden Übungen, sondern lernt auch gleich andere werdende Mütter kennen,
mit denen sie sich austauschen kann.
Schwimmen, Wassergymnastik, Radfahren, sanftes Yoga, Pilates sowie einfaches Spazierengehen stärken den Kreislauf, helfen beweglich zu bleiben und fördern durch die erhöhte Sauerstoffaufnahme zudem die Entwicklung des Kindes.
Besonders Schwangeren-Pilates wird vielfach von Experten empfohlen. Im Unterschied zum regulären Pilates wird bei Pilates als Schwangerschaftsgymnastik der gerade Bauchmuskel nicht gemeinsam mit dem innere diagonalen Bauchmuskel, dem äußeren diagonale Bauchmuskel und dem Beckenboden aktiviert. Neben dem Gymnastik-Effekt sind Pilates-Übungen auch für die gute Sauerstoffversorgung der werdenden Mutter und des Babys geeignet.
Wo werden Schwangerschaftsgymnastik-Kurse angeboten?
Schwangerschaftsgymnastik-Kurse werden unter anderem in Entbindungskliniken und Hebammenpraxen angeboten. Die angebotenen Kurse beinhalten meist etwa 10 einstündige Kurseinheiten.
Schwangerschaftsgymnastik-Apps
Mittlerweile gibt es auch eine Reihe von Apps, die Schwangerschaftsgymnastik-Übungen, meistens anhand von Übungsvideos für zwischendurch - zu Hause - anbieten.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
In
Deutschland und
Österreich werden Kosten für Schwangerschaftsgymnastik von den meisten Krankenkassen übernommen. Die Kurse kosten in der Regel zwischen 5 und 10 € pro Stunde.
Der Geburtsvorbereitungskurs
Die Krankenkasse übernimmt ab der
24. Schwangerschaftswoche die Kosten für einen Geburtsvorbereitungskurs, in dem Fragen rund um die Schwangerschaft beantwortet und Übungen vermittelt werden, die später helfen, während der Wehen zu
entspannen. Doch nicht jeder Kurs für Schwangere wird von der Krankenkasse bezuschusst. Es ist also ratsam, bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen. Sie hält auch Informationen über Paar-Kurse bereit und hat weitere Tipps zu Sportangeboten, die während der Schwangerschaft geeignet sind.
In der Schweiz ist die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse kantonsabhängig. Die Kosten für einen Schwangerschaftsgymnastik-Kurs belaufen sich in der Schweiz etwa auf 120-150 CHF pro Kurs.
[AKL]