Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz | |
aktualisiert: 03.08.2021 | Online Redakteurin | |
Gesundheit und Homöopathie |
In beiden Fällen entsteht so eine Überzuckerung des Blutes, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Eine besondere Form von Diabetes ist der so genannte Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt. Diese Form der Zuckerkrankheit wird als Schwangerschaftsdiabetes bezeichnet, weil sie bei Frauen erstmals während der Schwangerschaft auftritt und im Normalfall nach der Geburt wieder verschwindet.
Meist erfolgt der erste Test durch eine Blutabnahme, bei der die Zuckerkonzentration im Blut auf nüchternen Magen bestimmt wird. Ist dieser Test verdächtig, wird ein oraler Glukosetoleranztest (auch Zuckerbelastungstest oder "oGTT" genannt) durchgeführt, um die Fähigkeit des Körpers, auf Zucker zu reagieren, auszutesten.
Bei Schwangeren mit Risikofaktoren kann schon im ersten Schwangerschaftsdrittel der Diabetes-Suchtest durchgeführt werden. Bei negativem Befund sollte er in der 24. bis 28. SSW, bei erneut negativem Ergebnis in der 32. bis 34. SSW wiederholt werden.
Der Glukosetoleranztest setzt sich aus einem Vortest und dem eigentlichen "Diagnosetest" zusammen.Besonders gefährlich ist Gestationsdiabetes jedoch für das ungeborene Kind. Auf die erhöhte Zuckerkonzentration im mütterlichen Körper und der Gebärmutter reagiert dieses mit einer übermäßigen Nährstoffaufnahme, was oft eine enorme Gewichts- und Größenzunahme zu Folge hat. Das wiederum kann zu Komplikationen bei der Geburt führen, wenn das übergroße Kind nicht durch den Geburtskanal passt.
Folgen der Überernährung können außerdem Entwicklungsverzögerungen des Fötus sein. Durch das Überangebot an Zucker reifen die insulinbildenden Zellen im Körper des Kindes zudem zu früh heran und schütten ein Übermaß an Insulin aus, was die Ursache für spätere Stoffwechselstörungen wie Diabetes sowie eine angeborene Übergewichtsneigung des Kindes sein kann. Auch das Risiko von Früh- oder Totgeburt steigt bei einem unentdeckten Schwangerschaftsdiabetes stark an.Empfohlen wird hier meist eine ausgewogene Diät, bei der vor allem die Zufuhr von Fett und Kohlehydraten auf ein verträgliches Maß reduziert wird. In Einzelfällen wird dem Körper zusätzlich Insulin zugeführt, meist in Form von Injektionen.
Auch wenn sich der Diabetes nach der Geburt meist wieder zurückbildet, ist eine gründliche Nachkontrolle nötig, um Folgeschäden auszuschließen. In seltenen Fällen kann sich zeigen, dass die Frau doch eine „echte" Diabetikerin ist, deren Krankheit erst während der Schwangerschaft bemerkt wurde. Lag während einer Schwangerschaft eine Diabetes-Erkrankung vor, wird die Frau außerdem mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei allen folgenden Schwangerschaften damit Probleme haben.Blutzuckersenkende Medikamente in Tablettenform (orale Antidiabetika) sind bislang nicht für schwangere Frauen zugelassen. In anderen Ländern dürfen Tabletten mit dem Blutzuckersenker "Metformin" auch Schwangeren Frauen verabreicht werden, sofern sich der erhöhte Blutzuckerspiegel mit Insulinspritzen nicht ausreichend senken lässt. In Deutschland werden sie in Ausnahmefällen (trotz fehlender Zulassung) bei übergewichtigen Schwangeren nach ausreichender Aufklärung verschrieben.
Quellen:
Diabinfo - Forschung (PD Dr. Sandra Hummel): DIAB info (Das Diabetesportal)
Bundesministerium für Bildung und Forschung: Schwangerschaftsdiabetes: Stillen schützt Mütter langfristig vor Typ-2-Diabetes - Risiko sinkt um 40 Prozent
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