Schnittwunde:
Eine Schnittwunde entsteht, wenn ein scharfer Gegenstand wie ein
Küchenmesser oder eine Glasscherbe die Haut durchtrennt.
Schnittwunden bluten oft sehr stark, aber haben eine geringeres
Desinfektionsrisiko als andere Wunden, da die Blutung auch den
Schmutz ausspült. Auch sind sie oft weniger schmerzhaft als andere
Verletzungen. Die Blutung kannst Du stillen, indem Du eine sterile
Kompresse auf die Wunde presst. Bei kleineren Schnitten genügen nach
gestillter Blutung meist ein Pflaster oder ein leichter Verband. Ist
Schmutz in die Wunde gelangt, sollte sie vorher desinfiziert werden.
Da die Wundränder bei einer Schnittwunde meist glatt sind, wachsen
kleinere Verletzungen dieser Art für gewöhnlich problemlos wieder
zusammen. Tiefere Schnittwunden können auch Sehnen oder Nerven
durchtrennen. Wenn eine Wunde daher nicht aufhört zu bluten, sehr
tief ist oder Bewegungsstörungen im betroffenen Körperteil
auftreten, musst Du mit dem Kind einen Arzt aufsuchen.
Schürfwunde:
Beim Herumtoben im Freien passiert es Kindern oft, dass sie sich bei
leichteren Stürzen auf den Asphalt eine Schürfwunde zuziehen.
Sie entsteht, wenn die Haut über eine raue Oberfläche schrammt und
dabei die oberste Hautschicht verletzt wird. Schürfwunden bluten
meist wenig, können aber stark verschmutzt sein. Du solltest die
Wunde daher mit einem Desinfektionsmittel gründlich desinfizieren
und reinigen. Schürfwunden bilden rasch Schorf und verheilen am
besten an der Luft. Wenn über der Wunde allerdings Kleidung getragen
werden muss, ist es meist doch besser, ein Pflaster aufzukleben.
Stichwunde:
Stichwunden können durch Nägel, Glasscherben oder andere spitze
Gegenstände entstehen. Oft bleibt hierbei der Gegenstand in der
Wunde zurück. Dann musst Du zunächst Ruhe bewahren, bis der Notarzt gekommen ist und das Kind so gut wie möglich beruhigen. Von einem
Herausziehen des Gegenstandes ist dringend abzuraten, da dies
unkontrollierbare Blutungen verursachen kann. Stattdessen solltest Du
ihn gegen Bewegungen absichern, indem Du die Umgebung der Wunde
abpolsterst und mit sterilem Verband abdeckst. Das Kind sollte still
liegen oder sitzen bleiben und möglichst nicht auskühlen.
Platzwunde:
Wo Haut direkt über dem Knochen liegt, zum Beispiel am Kopf oder am
Ellenbogen, entsteht bei äußerer Gewalteinwirkung leicht
eine Platzwunde. Dies bedeutet, dass die Haut quasi „aufplatzt“,
was meist eine starke Blutung zur Folge hat. Ob eine ärztliche
Behandlung Deines Kindes nötig ist, hängt von Größe und Tiefe der Wunde ab. Ist die Wunde eher klein, kann es ausreichen, sie zu
desinfizieren, mit einer sterilen Kompresse abzudecken und einen
Mullverband anzulegen. Bei stärkerer Blutung solltest Du einen
Druckverband anlegen, der allerdings nicht so stramm sein darf, dass
er die Durchblutung abschnürt. Vor allem bei Platzwunden am Kopf
musst Du Dein Kind aber zu einem Haus- oder Kinderarzt bringen, um
schwerere Kopfverletzungen auszuschließen. Größere Platzwunden
müssen oft genäht oder geklammert werden.
Bisswunde: Kinder
lieben Tiere. Leider können diese auch einmal zubeißen und dabei
ernsthafte Verletzungen verursachen. Am häufigsten sind Bisse von
Hunden oder Katzen. Bei Auseinandersetzungen kann es aber auch
vorkommen, dass Kinder sich gegenseitig beißen. Vor allem Hundebisse
können schwere Gewebsverletzungen, Quetschungen oder auch
Knochenbrüche zur Folge haben. Daneben besteht bei allen
Bissverletzungen, egal ob tierischen oder menschlichen Ursprungs, die
Gefahr, dass durch den Speichel gefährliche Bakterien und Viren
übertragen werden. Bei freilaufenden Tieren muss außerdem ein mögliches Tollwut-Risiko einkalkuliert werden.
Eine Bissverletzung
Deines Kindes solltest Du daher immer besser einem Arzt zeigen. Als
Erste-Hilfe-Maßnahme kannst Du die Wunde mit einer sterilen
Kompresse abdecken und einen leichten Verband machen. Bei starker
Blutung solltest Du umgehend
einen Druckverband anlegen, um diese zu stoppen.
Steht das Kind unter
Schock und reagiert mit Frieren oder Kreislaufproblemen, ist es
besser, es hinzulegen und in eine Decke zu wickeln, bis Hilfe kommt.
Bei allen auftretenden
Wunden ist es stets eine große Beruhigung für Eltern, wenn das Kind
einen
vollständigen Tetanus-Impfschutz aufweist. Kontrolliere daher
regelmäßig den Impfschutz Deines Kindes. Musst Du wegen einer
Verletzung zum Arzt, solltest Du sein Impfbuch nicht vergessen!
[BS]