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Schnittwunde, Schürfwunde und Co.: Die Behandlung offener Wunden bei Kindern

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Bisswunden von Tieren sollten immer ärztlich versorgt werden
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AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 05.04.2011Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Es passiert beim Spielen, Toben, Experimentieren und vielen anderen Gelegenheiten: Kleine Verletzungen sind bei Kindern an der Tagesordnung und nicht immer muss deshalb gleich ein Arzt aufgesucht werden.

Wir verraten Dir, zwischen welchen Arten von Wunden man unterscheidet und was Du bei der Ersten Hilfe beachten musst.

Schnittwunde: Eine Schnittwunde entsteht, wenn ein scharfer Gegenstand wie ein Küchenmesser oder eine Glasscherbe die Haut durchtrennt. Schnittwunden bluten oft sehr stark, aber haben eine geringeres Desinfektionsrisiko als andere Wunden, da die Blutung auch den Schmutz ausspült. Auch sind sie oft weniger schmerzhaft als andere Verletzungen. Die Blutung kannst Du stillen, indem Du eine sterile Kompresse auf die Wunde presst. Bei kleineren Schnitten genügen nach gestillter Blutung meist ein Pflaster oder ein leichter Verband. Ist Schmutz in die Wunde gelangt, sollte sie vorher desinfiziert werden. Da die Wundränder bei einer Schnittwunde meist glatt sind, wachsen kleinere Verletzungen dieser Art für gewöhnlich problemlos wieder zusammen. Tiefere Schnittwunden können auch Sehnen oder Nerven durchtrennen. Wenn eine Wunde daher nicht aufhört zu bluten, sehr tief ist oder Bewegungsstörungen im betroffenen Körperteil auftreten, musst Du mit dem Kind einen Arzt aufsuchen.

Schürfwunde: Beim Herumtoben im Freien passiert es Kindern oft, dass sie sich bei leichteren Stürzen auf den Asphalt eine Schürfwunde zuziehen. Sie entsteht, wenn die Haut über eine raue Oberfläche schrammt und dabei die oberste Hautschicht verletzt wird. Schürfwunden bluten meist wenig, können aber stark verschmutzt sein. Du solltest die Wunde daher mit einem Desinfektionsmittel gründlich desinfizieren und reinigen. Schürfwunden bilden rasch Schorf und verheilen am besten an der Luft. Wenn über der Wunde allerdings Kleidung getragen werden muss, ist es meist doch besser, ein Pflaster aufzukleben.

Stichwunde: Stichwunden können durch Nägel, Glasscherben oder andere spitze Gegenstände entstehen. Oft bleibt hierbei der Gegenstand in der Wunde zurück. Dann musst Du zunächst Ruhe bewahren, bis der Notarzt gekommen ist und das Kind so gut wie möglich beruhigen. Von einem Herausziehen des Gegenstandes ist dringend abzuraten, da dies unkontrollierbare Blutungen verursachen kann. Stattdessen solltest Du ihn gegen Bewegungen absichern, indem Du die Umgebung der Wunde abpolsterst und mit sterilem Verband abdeckst. Das Kind sollte still liegen oder sitzen bleiben und möglichst nicht auskühlen.

Platzwunde: Wo Haut direkt über dem Knochen liegt, zum Beispiel am Kopf oder am Ellenbogen, entsteht bei äußerer Gewalteinwirkung leicht eine Platzwunde. Dies bedeutet, dass die Haut quasi „aufplatzt“, was meist eine starke Blutung zur Folge hat. Ob eine ärztliche Behandlung Deines Kindes nötig ist, hängt von Größe und Tiefe der Wunde ab. Ist die Wunde eher klein, kann es ausreichen, sie zu desinfizieren, mit einer sterilen Kompresse abzudecken und einen Mullverband anzulegen. Bei stärkerer Blutung solltest Du einen Druckverband anlegen, der allerdings nicht so stramm sein darf, dass er die Durchblutung abschnürt. Vor allem bei Platzwunden am Kopf musst Du Dein Kind aber zu einem Haus- oder Kinderarzt bringen, um schwerere Kopfverletzungen auszuschließen. Größere Platzwunden müssen oft genäht oder geklammert werden.

Bisswunde: Kinder lieben Tiere. Leider können diese auch einmal zubeißen und dabei ernsthafte Verletzungen verursachen. Am häufigsten sind Bisse von Hunden oder Katzen. Bei Auseinandersetzungen kann es aber auch vorkommen, dass Kinder sich gegenseitig beißen. Vor allem Hundebisse können schwere Gewebsverletzungen, Quetschungen oder auch Knochenbrüche zur Folge haben. Daneben besteht bei allen Bissverletzungen, egal ob tierischen oder menschlichen Ursprungs, die Gefahr, dass durch den Speichel gefährliche Bakterien und Viren übertragen werden. Bei freilaufenden Tieren muss außerdem ein mögliches Tollwut-Risiko einkalkuliert werden. Eine Bissverletzung Deines Kindes solltest Du daher immer besser einem Arzt zeigen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme kannst Du die Wunde mit einer sterilen Kompresse abdecken und einen leichten Verband machen. Bei starker Blutung solltest Du umgehend einen Druckverband anlegen, um diese zu stoppen. Steht das Kind unter Schock und reagiert mit Frieren oder Kreislaufproblemen, ist es besser, es hinzulegen und in eine Decke zu wickeln, bis Hilfe kommt.

Bei allen auftretenden Wunden ist es stets eine große Beruhigung für Eltern, wenn das Kind einen vollständigen Tetanus-Impfschutz aufweist. Kontrolliere daher regelmäßig den Impfschutz Deines Kindes. Musst Du wegen einer Verletzung zum Arzt, solltest Du sein Impfbuch nicht vergessen!

[BS]

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