Oleg Rosental / pixelio.de
Spannende Maße
Bild: Oleg Rosental / pixelio.de
Autoreninfo | Mag. Ann-Kathrin Landzettel |
|
aktualisiert: 24.01.2011 | Gesundheits- und Präventionsberaterin |
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie |
Die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) des Kindes wird ab der 7. bis zur 13. Schwangerschaftswoche (SSW) im Zuge der Ultraschalluntersuchungen gemessen.Sie bezeichnet die Länge vom höchsten Punkt des Kopfes bis zum Steiß des Fötus. Aufgrund der gekrümmten Haltung des Fötus im Mutterleib ist die Messung der Gesamtlänge nicht genau genug.
Die Scheitel-Steiß-Länge gibt Auskunft über Entwicklungsstand, Fehlentwicklungen und Krankheiten des Fötus. Auch der voraussichtliche Geburtstermin kann durch diese Messung ermittelt werden.
Das Gestationsalter
Der Arzt markiert auf dem Ultraschallbild den Abstand zwischen Scheitel und Steiß und
ermittelt so das Gestationsalter, also das genaue Alter des ungeborenen Babys ab dem Zeitpunkt der Befruchtung. Das
Gestationsalter entspricht der Schwangerschaftsdauer. Das Alter des Fötus kann mit solcher Genauigkeit berechnet werden, da in den ersten Wochen alle Föten gleich schnell wachsen: Ab der siebten Schwangerschaftswoche zirka einen Millimeter am Tag.
Normkurven
Die im Laufe der Untersuchungen erfassten Werte vergleicht der Frauenarzt mit Normkurven, die aus tausenden statistischen Messungen erstellt wurden. Aber keine Sorge: Ergeben die Messungen, dass Dein Kind deutlich kleiner oder größer ist, besteht nicht gleich Grund zur Sorge. Dies bedeutet höchstwahrscheinlich einfach nur, dass die Schwangerschaft jünger ist als bisher angenommen (zum Beispiel weil der Eisprung später stattgefunden hat als die Frau berechnet hat). Der Frauenarzt klärt auf, ab wann die Größenschwankungen bedenklich sind.
Die SSL und der Geburtstermin
Wie hängt nun aber die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) mit dem Geburtstermin des Kindes zusammen? Der Frauenarzt kann den voraussichtlichen Geburtstermin mit Hilfe der
Naegele-Regel bestimmen.
Die Nägele-Regel
Bezugspunkt ist hier der 1. Tag der letzten Menstruationsblutung. Von diesem Tag werden 3 Kalendermonate abgezogen und 1 Jahr und 7 Tage hinzuaddiert. Der
errechnete Entbindungstermin wird anschließend in den Mutterpass eingetragen
und kann nachträglich noch korrigiert werden. Genauer werden die Angaben zum Geburtstermin erst dann, wenn der Frauenarzt durch wiederholte Ultraschalluntersuchungen alle Messungen in seine Berechnung mit einbezieht und somit auch die Entwicklung des Fötus. Der Termin wird in der Regel - wenn überhaupt - nur bis zur 12. Schwangerschaftswoche korrigiert, denn die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) gibt nur bis zu diesem Zeitpunkt eine genaue Auskunft über das Alter des Babys.
Ab der 13. SSW
Ab der 13. Schwangerschaftswoche wachsen ungeborene Babys nicht mehr im gleichen Tempo. Durch diese Wachstumsschwankungen, wird die Bestimmung der Schwangerschaftswoche immer ungenauer. Ab dieser Woche dienen daher dem Frauenarzt drei Werte, um die altersgerechte Entwicklung und die Größe und Gewicht des Babys beobachten und beurteilen zu können:
- Biparietaler Kopfdurchmesser (BIP):
Die Messung der Scheitel-Steiß-Länge wird durch die Messung des
Biparietalen Kopfdurchmessers (kurz BIP) abgelöst. Hier wird der Abstand zwischen den beiden Schläfenknochen gemessen, also der größte Querdurchmesser des Schädels. - Thoraxquerdurchmesser (THD):
Eine alternative Messmethode ist die Messung des Thoraxquerdurchmessers, kurz THD. Dieser Messwert
gibt Auskunft über den queren Bauch- oder Brustkorbdurchmesser. - Länge des Oberschenkelknochens:
In den letzten beiden Dritteln der Schwangerschaft wird zusätzlich auch die Länge des Oberschenkelknochens gemessen.
Zwischen dem berechneten und dem wirklichen Geburtstermin sind Schwankungen von +/- 4,7 Tage völlig normal. Generell kommen lediglich 3,9 Prozent aller Babys pünktlich zum festgelegten Geburtstermin auf die Welt.
[AKL]