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Rauchen bei Kindern

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Dürfen Kinder rauchen?
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AutoreninfoSaadia Ahmad
aktualisiert: 19.04.2011Online Redakteurin
Familienleben, Beruf und Karriere
Die meisten erwachsenen Raucher haben schon als Teenager mit dem Rauchen begonnen. Wurde bis zur Volljährigkeit nicht geraucht, stehen die Chancen gut, ein Leben lang Nichtraucher zu bleiben. Die erste Zigarette wird meist heimlich zusammen mit Freunden genossen.

Die Neugier ist groß, obwohl Kindern bekannt ist, dass Rauchen ungesund ist. Viele haben sogar ein schlechtes Gewissen, wenn sie es das erste Mal tun. Trotzdem greifen sie zur Zigarette und schon nach wenigen Tagen bis Wochen kann das Ausprobieren schon zur Nikotinsucht werden. Rauchen macht abhängig und umso früher man damit anfängt, desto schwieriger ist es, wieder aufzuhören.

Warum Kinder rauchen

Viele Kinder und Jugendliche fangen lediglich aus Spaß an zu rauchen. Für andere bedeutet Rauchen, endlich erwachsen zu sein. Wenn man raucht, zeigt man, dass man kein Kind mehr ist. Gerade in der Pubertät sind Kinder besonders empfänglich für abenteuerliches Ausprobieren. Zusätzlich ist Rauchen für Kinder mit einem schwachen Selbstbewusstsein ein Hilfsmittel, um sich in der Gruppe sicherer zu fühlen. Dazu kommt noch die Beeinflussung von Freunden und Bekannten. Je mehr Freunde rauchen, desto mehr hat man das Gefühl, auch rauchen zu müssen, um dazu zu gehören.

Wenn Eltern rauchen

Die meisten Eltern sind gegen das Rauchen, obwohl viele davon selbst regelmäßig zur Zigarette greifen. Dabei sind gerade die Eltern während der gesamten Kindheit die wichtigsten Vorbilder der Kinder. Wenn sie zur Zigarette greifen, signalisieren sie, dass rauchen normal und in Ordnung ist. Studien haben gezeigt, dass Kinder, deren Eltern rauchen, später häufiger rauchen als Kinder aus Nichtraucher Familien.

Auswirkungen auf das Kind

Außerdem hat das Rauchen in den eigenen vier Wänden eine enorme Auswirkung auf Kinder. Raucher schädigen keineswegs nur sich selbst, sondern auch alle, die mit im Haushalt leben. Dies gilt vor allem für Kinder. Studien zeigen, dass zahlreiche Krankheiten, die bei Kindern diagnostiziert werden, durch dass Passivrauchen in den eigen vier Wänden verursacht werden. Zu nennen sind insbesondere Atemwegserkrankungen und Mittelohrentzündungen. Das Risiko bei Atemwegserkrankungen steigt um mehr als 50 Prozent und das Risiko, an Asthma zu erkranken, verdreifacht sich sogar fast. Durch Passivrauchen belastete Kinder schlafen schlechter und haben häufiger Bauchweh, Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen.

Ein Kinderkörper befindet sich noch in der Entwicklung, wodurch die Organe noch nicht genügend ausgereift sind, um Giftstoffe abzubauen. Kinder nehmen beim Passivrauchen die Schadstoffe des Tabakqualms in deutlich höherer Konzentration auf als Erwachsene. In einem verqualmten Raum atmet ein Kind pro Stunde genauso viel Schadstoffe ein, als würde es selber eine Zigarette rauchen.

Rauchprävention durch Eltern und Schule - Hilft Aufklärung?

Kinder rauchen trotz Aufklärung, sei es durch die Eltern oder durch die Schule. Obwohl in Schulen immer wieder auf die Gefahren von Zigaretten hingewiesen wird, schreckt dies Kinder und Jugendliche nicht ab, zur Zigarette zu greifen. Mit Hilfe von Büchern wird über das Thema Lungenkrebs diskutiert und erschreckende Bilder mit Raucherlungen und -beinen zeigen die schrecklichen Folgen der Nikotinsucht. Sogar die Tabakindustrie wurde vor einigen Jahren verpflichtet, Warnhinweise auf die Zigarettenverpackungen zu drucken.
  • Erstaunlich ist: Kinder haben ein beachtliches Wissen über die gefährlichen Inhaltsstoffe von Zigaretten und die Folgeerkrankung sind ihnen ebenfalls bekannt. Doch am Verhalten der Kinder hat sich trotz Raucherprävention nicht viel verändert. Dies gilt vor allem für ältere Kinder, die bereits die Schule besuchen. Dennoch dürfen Schulen die Raucherthematik nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Es geht in diesem Zusammenhang nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um Erziehung. Kinder sollen ein positives Körpergefühl und ein hohes Selbstwertgefühl lernen und so eine kritische Einstellung gegenüber dem Thema Rauchen erwerben.
Eine noch größere Rolle bei der Raucherprävention spielen die Eltern, denn sind die Kinder noch relativ jung, sind diese meist noch empfänglich für Aufklärung. Eine Aufklärung sollte sachlich erfolgen, in dem Kinder die Risiken, Nebenwirkungen und Folgen aufgezeigt werden. Rauchen Eltern selbst, ist es hilfreich, über die eigenen Erfahrungen zu sprechen. Das Thema nicht anzusprechen, wäre ein Fehler.

Wenn Kinder rauchen - was kann man dagegen tun?

Hat sich herausgestellt, dass das Kind bereits raucht, sollten Eltern zunächst ganz ruhig mit dem Kind sprechen. Ein langer Vortrag mit Vorwürfen, ein strenger Ton und harte Strafen sind unangebracht. Die Folge ist höchstens die Eskalation der Situation. Das Rauchen strikt zu verbieten, ist schwer durchsetzbar, da das Kind einen großen Teil des Tages nicht unter der Aufsicht der Eltern steht. Viele Kindern stecken sich die Zigarette einfach heimlich an, was die Vertrauensgrundlage zwischen Eltern und Kind gefährdet.

Für ein Gespräch sollte ein ruhiger Moment gewählt werden. Wichtig ist, sich auf das Gespräch genau vorzubereiten und eine klare Haltung gegenüber dem Thema rauchen zu haben. Eltern können ihre Kinder ruhig fragen, warum sie rauchen. Zuhören ist aber eine genauso wichtige Gesprächsgrundlage. Folgen des Rauchens sollten im Gespräch eher kurz gehalten werden. Jugendliche lassen sich von Hinweisen auf Erkrankungen, die irgendwann auftreten können, meist nicht beeindrucken. Kinder werden eher durch kurzfristige Erfolge und durch Vorteile des Nichtrauchens zum Aufhören motiviert. Das wohl beste Argument ist, Geld zu sparen. Eine gute Motivation zum Aufhören bieten zudem Vereinbarungen, die zwischen Eltern und Kind getroffen werden. Eventuell gibt es einen Wunsch des Kindes, der unter der Voraussetzungen, dass nicht mehr geraucht wird, erfüllt wird. Belohnungen schaffen für das Kind einen Anreiz, um aufzuhören.


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