Nierensteine entstehen aus kristallinen Ablagerungen des Urins. Etwa 5 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen, wobei sie bei Männern häufiger auftreten als bei Frauen. Kleine Nierensteine lösen normalerweise keine Beschwerden aus und können mit einer erhöhten Trinkmenge mit dem Urin ausgespült werden.
Risikofaktoren
Zu den Risikofaktoren gehören häufige Harnwegsinfektionen, Stoffwechselstörungen, ein hoher Fleischkonsum sowie eine genetische Veranlagung. Auch Lebensmittel, die viel Oxalsäure enthalten, wie zum Beispiel rote Beete, Spinat und Rhabarber können die Bildung von Nierensteinen begünstigen.
Was hilft bei Nierensteinen?
Regelmäßig trinken
Was der Bildung von Nierensteinen entgegenwirken kann, ist
regelmäßiges Trinken. Schwangeren Frauen wird empfohlen, drei bis vier Liter pro Tag zu trinken.
Bewegung und Hüpfen
Bewegung hilft beim Abgang von Nierensteinen. Hüpfen sowie Treppen auf- und absteigen, noch besser einzelne Treppenstufen hoch und runter springen, befördern den Nierenstein mitunter zur Blase und von dort mit dem Urin nach draußen.
Ultraschall-Untersuchung
Außerdem ist es ratsam, die Nieren auch vor der Schwangerschaft schon einer
Ultraschalluntersuchung zu unterziehen. Nur so kann der Arzt bei einer Schwangeren wirklich feststellen, ob eine normale Anstauung oder eine therapiebedürftige Veränderung der Niere vorliegt.
Typische Beschwerden
Wenn Nierensteine während der Schwangerschaft auftreten, kann es zu einer Verstopfung des Harnleiters kommen. Dies führt zu kolikartigen Beschwerden und einer Nierenstauung. Diese Beschwerden sind sehr schmerzhaft und können sogar eine Frühgeburt auslösen. Um die Schwangerschaft nicht zu gefährden, sollten Nierensteine während der Schwangerschaft daher auf jeden Fall therapiert werden. Weitere Merkmale sind Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Blut im Urin.
Therapie
Wie werden Nierensteine bei Schwangeren therapiert?
Da eine Entfernung der Nierensteine im Zuge einer Operation während einer Schwangerschaft nicht möglich ist, wird die Niere abgeleitet. Dies ist eine nützliche Übergangslösung, um die Geburt abzuwarten und den Nierenstein nach dem Ende der Schwangerschaft zu entfernen. Dabei wird ein dünner Schlauch zwischen Niere und Blase oder direkt in die Niere eingelegt. So wird der Urin abgeleitet und einer Verstopfung des Harnleiters entgegengewirkt.
Lesetipps:
Video zur Therapie von Nierensteinen während der Schwangerschaft
In untenstehendem Video erklärt der Urologe Dr. Jörg Neymeyer, wie Nierensteine während der Schwangerschaft therapiert werden und die speziellen Schläuche für Schwangere an der Niere angesetzt werden.