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Neurodermitis bei Kindern

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Neurodermitis bei Kindern
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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 03.11.2010Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung

Trockene Haut, blutige Kratzstellen am Körper, nervenaufreibender Juckreiz: Neurodermitis bei Babys und Kindern stellt eine besondere Herausforderung sowohl für die Familie als auch für die Medizin dar. Allein in Deutschland leidet fast jedes fünfte Schulkind - laut Statistik - an Neurodermitis. Oft tritt die "Volkskrankheit" die "atopische Dermatitis", wie sie in der Medizin genannt wird, bereits in den ersten Lebensmonaten auf und ist in ihrem Krankheitsverlauf unberechenbar.


Was ist Neurodermitis?

Bei Neurodermitis(neuron: Nerv, dermis: Haut; itis: Entzündung) handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung. Obschon die genetische Veranlagung vererblich ist, ist die Erkrankung nicht übertragbar und auch nicht ansteckend. Der Krankheitsverlauf äußert sich durch ein juckendes, allergietypisches Ekzem, das bestimmte Körperstellen befällt. Bei Kindern betrifft es zumeist den Bereich hinter den Ohren, an Wangen, Nacken oder am Haaransatz, aber auch an der Innenseite der Oberarmen und Oberschenkel sowie am Handgelenk. Charakteristisch für Neurodermitis bei Kleinkindern und Babys ist eine sehr trockene Haut sowie sprödes, brüchiges Haar.

Bei 60 % aller Kinder tritt Neurodermitis bereits im Laufe des ersten Lebensjahres auf, bei 85 % bis zur Vollendung des fünften Lebensjahres.

Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich bei Neurodermitis nicht um eine neurologische Krankheit. Die Bezeichnung geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück, wo Mediziner von einer Entzündung der Nerven ausgingen. Erst später wurde festgestellt, dass hier die Botenstoffe des Nervensystems, nicht aber die Nerven selbst, eine entscheidende Rolle beim Auftreten von Neurodermitis spielen. Aus diesem Grund sprechen die Mediziner vom "atopischen oder endogenen Ekzem".


Neurodermitis bei Babys - Das Säuglings-Ekzem

In den meisten Fällen zeigen sich die ersten Symptome der Erkrankung bereits in den ersten Lebensmonaten als Milchschorf: Gesicht, Kopf oder Arme sind mit einer verkrusteten Schicht aus Schuppen bedeckt. Da die Verkrustung eine starke Ähnlichkeit mit angebrannter Milch aufweist, sprechen die Mediziner hier vom "Milchschorf".

Dabei können die Beschwerden sehr unterschiedlich ausfallen. Oftmals gesellt sich auch eine Allergie dazu, sodass die Behandlung sehr schwierig ist. In der Regel beginnt Neurodermitis im Alter von drei Monaten mit dem sogenannten Milchschorf am Kopf, Gesicht und/oder Oberarmen. Dabei kann auch ein eingerissener Mundwinkel ein Hinweis auf den Ausbruch der Krankheit sein. Die zumeist gerötete und schuppende Haut leidet, weist nässende, juckende und oftmals dunkelrot verfärbten Stellen auf. Im Laufe der Jahre können auch andere Körperteile von der Erkrankung betroffen sein.

Je nach Veranlagung kann der Milchschorf mit zunehmendem Alter - in der Regel bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahres - verschwinden oder sich zur Neurodermitis oder zu einer Allergieform wie Heuschnupfen oder allergisches Asthma entwickeln.


Neurodermitis im Kindesalter

Das typische Erkrankungsbild zeigt sich nach dem 2. Lebensjahr. Betroffen sind vor allem die Ellenbeugen, Kniekehlen, der Nacken und die Kniegelenke. Der trockene und schuppende Hautausschlag wird vom quälenden Juckreiz begleitet, sodass sich die Kinder die betreffenden Hautpartien blutig kratzen - auch im Schlaf. Dies führt wiederum zur Bildung von Bakterien, Viren und Pilzen, sodass neue und noch schlimmere Hautentzündungen hervorgerufen werden.

Besonders schlimm für die Kinder ist vor allem der Juckreiz, der sie nicht durchschlafen lässt. Dadurch leidet besonders die ganze Familie unter der Erkrankung, was nicht selten zu Spannungen, Gereiztheit und Übermüdungserscheinungen führt. So kann zum Beispiel das häufige Ermahnen, nicht zu kratzen, beim bereits ohnehin psychisch angeschlagenen Kind zur Verschlechterung des Hautzustandes führen.


Therapie und Pflege

Obschon der Verlauf der Krankheit so tückisch ist, haben die Eltern doch vielfältige Möglichkeiten den Krankheitsablauf zu mildern. Im Laufe der Jahre entwickeln die Eltern sogar ein Gespür für den Ausbruch und Verlauf der Krankheit - sie können die Haut ihres Kindes "lesen".

Hautpflege
Die Kinderhaut braucht zwar besondere Pflege, dennoch darf die Haut nicht überpflegt werden. Das heißt, Salben und Cremes dürfen nicht zu reichhaltig und zu fettig sein, und sie sollten nur als eine sehr dünne Schicht aufgetragen werden. Eine zu dick aufgetragene, zu reichhaltige oder zu fettreiche Creme oder Salbe behindert lediglich die Haut am Atmen. Ein zu häufiges Baden schadet ebenso, denn das warme Wasser trocknet die Haut aus und reizt sie zusätzlich.

Regelmäßiger Tagesablauf
Regelmäßigkeit im Tagesablauf gibt dem Kind die nötige Sicherheit und stärkt die Psyche. Dies ist besonders wichtig, da die meisten Schübe auf psychische Belastung und Stress zurückzuführen sind.




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