Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 06.08.2021 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Diese Entscheidung muss man schon während der Schwangerschaft treffen, denn das Nabelschnurblut kann, falls dies gewünscht wird, nur unmittelbar nach der Geburt gewonnen werden. Aber zunächst einmal: Warum ist das Nabelschnurblut denn etwas Besonderes? Im Nabelschnurblut sind Stammzellen enthalten, die wiederum Zellen sind, deren genaue Bestimmung noch nicht festgelegt ist.
Grob gesagt können sie beispielsweise das blutbildende System des Menschen neu aufbauen oder für die Bildung verschiedener Arten von Gewebe eingesetzt werden.Dabei muss man bedenken, dass man nicht in jeder Klinik Nabelschnurblut spenden kann, da für die Entnahme von Nabelschnurblut besonders geschultes Personal und spezielle Ausrüstung nötig und das Verfahren für die Eltern wie gesagt kostenlos ist. Ein Sonderpunkt ist hier noch die gerichtete Nabelschnurblutspende (z.B. für bereits kranke Familienangehörige), worüber aber normalerweise Ärzte schon im Vorfeld aufklären. (Unter http://www.nabelschnurblut.de/kliniken.html kann man eine Liste der Kliniken einsehen, in denen eine Nabelschnurblutspende möglich ist.)
Während die kostenlose Spende von Nabelschnurblut häufig befürwortet wird, gibt es zu diesem letzten Punkt zahlreiche Diskussionen. Private Nabelschnurblutbanken werben damit, dass man mit der privaten Einlagerung des eigenen Nabelschnurbluts eine einzigartige Gesundheitsvorsorge für sein Kind treffen kann. Ob das tatsächlich so ist und den Kostenaufwand für die Eltern von ca. 2.000-2.500 Euro für 20-25 Jahre (je nach Nabelschnurblutbank) rechtfertigt, wird von vielen Ärzten diskutiert. Befürworter setzen zum Beispiel große Hoffnungen in die Fortschritte der Forschung.
Wie immer muss natürlich jeder für sich eine Entscheidung treffen, wobei manchmal schon die finanzielle Lage ausschlaggebend ist. Ansonsten ist es sicher für diejenigen, die sich umfassender informieren möchten, ratsam, nicht nur das Informationsmaterial von privaten Nabelschnurblutbanken zu lesen, sondern sich auch bei unabhängigeren Stellen wie Krankenkassen oder der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation e.V. zu erkundigen.
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