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Weniger ist mehr - Ausmisten wirkt befreiend
Bild: fotolia.de -@Daniela Stärk
Autoreninfo | Katharina Krause |
|
aktualisiert: 15.03.2019 | Vierfache Mutter und Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Minimalismus kann das Leben vereinfachen und ist gar nicht so kompliziert. Einige Ideen, die dir die ersten Schritte in Richtung eines bewussteren Lebens erleichtern, haben wir hier zusammengestellt.
Was du hier lesen kannst:
- Minimalismus - ein Weg zu mehr Einfachheit
- Die eigenen Beine benutzen
- Eigenes Essen anbauen
- Mehr mit frischen Sachen kochen
- Weniger Fleisch konsumieren
- Weniger Flaschen
- Ausflug in die Natur
- Reparieren statt neu kaufen
- Strom sparen
- Verpackungsfrei einkaufen
- Platz im Kleiderschrank
- Braucht man das alles wirklich?
- Auf den Geschmack gekommen? - Informier dich!
Minimalismus - ein Weg zu mehr Einfachheit
Minimalismus ist nicht nur ein Verzicht auf etwas, sondern in vielen Fällen vereinfacht er das
Leben ganz extrem. Die vorherrschende Meinung zu Minimalismus ist in der Regel, dass man,
sobald man sich darauf einlässt, nicht mehr am normalen gesellschaftlichen Leben teilhaben
kann und irgendwie zu den verrückten Aussteigern gehört, mit denen man vielleicht eigentlich
gar nicht so viel zu tun haben möchte. Aber wie das so häufig bei vorherrschenden
Meinungen ist, ist dies absoluter Blödsinn, denn einige Minimalismusstrategien eignen sich
hervorragend, um das eigene Leben etwas einfacher zu gestalten und gleichzeitig von
den Vorteilen, die der Minimalismus mit sich bringt, zu profitieren. Hier nun also Ideen, die sich
hervorragend für die Umsetzung im Alltag eignen.
Die eigenen Beine benutzen
Ob es um den Weg zur Arbeit oder das Einkaufen im Supermarkt um die Ecke geht, in der
Regel sind wir faul geworden. Obwohl der Weg vielleicht nicht allzu weit ist, greifen wir trotzdem
auf die Bahn oder das Auto zurück. Du solltest öfter einmal einen dieser Wege zu Fuß
gehen. Dies sorgt für Bewegung, frische Luft, weniger Stress und Ärger im Verkehr und natürlich
wird sich dies auch in den Ausgaben für Benzin oder Fahrkarten niederschlagen. Eine gute Idee
ist es, sich an einem Tag in der Woche vorzunehmen, einfach mal nur zu Fuß zu gehen. Hat man damit
erst einmal angefangen, wird man feststellen, dass dies eine nette Abwechslung ist und
womöglich häufiger das Auto stehen lassen oder sich eine Bahnfahrt sparen.
Eigenes Essen anbauen
Jeder kann sein eigenes Essen anbauen. Natürlich wirst du nicht unbedingt zu einem
Selbstversorger werden können, doch es ist durchaus möglich, auf dem Balkon, einer Terrasse,
in einem Garten oder einfach zu Hause auf der Fensterbank einige Dinge selbst anzubauen.
Eigenes Essen anzubauen macht hierbei häufig sogar viel Spaß und sorgt gleichzeitig dafür,
dass man weniger konsumieren muss. Wer sein eigenes Essen anbaut, spart Geld und tut in
der Regel auch etwas für seine Gesundheit. Die Frage ist meistens nur, was man wie und wo
anbauen kann, denn schließlich sollte das, was man anbaut im eigenen Haushalt auch
konsumiert werden.
Mehr mit frischen Sachen kochen
Natürlich hat keiner von uns heutzutage mehr irgendwie Zeit. Vieles vereinfachen wir deshalb
und gerade beim Essen ist diese Hektik, die wir uns selbst auferlegen, absolut schädlich. Wer
beim Essenkochen der Meinung ist, er müsse unbedingt Zeit sparen, kauft sich in der Regel
direkt jede Menge neue Probleme ein, die er nicht hätte, wenn er einfach häufiger mit frischen
Zutaten selbst kochen würde. In Fertiggerichten befinden sich jede Menge Zusatzstoffe, damit
das Essen hinterher schmeckt, gut aussieht und natürlich lange haltbar bleibt. Diese
Zusatzstoffe könnte man sich aber in der Regel sparen, denn sie sind weder besonders
nützlich noch sonderlich gesund. Kaufe einfach einmal frische Zutaten ein und koche selbst.
Selbst zu kochen muss nicht kompliziert sein. Nur weil man selbst kocht, heißt das nicht, dass
jedes Essen ein Drei-Gänge-Menü werden muss. Auch bei der Auswahl der Speisen und
Rezepte lohnt es sich also ein wenig darauf zu achten, dass man nichts allzu kompliziertes
macht. Setze lieber auf einfache Gerichte mit wenigen Zutaten.
Weniger Fleisch konsumieren
Um etwas minimalistischer zu leben, kann es auch schon einfach reichen, den ein oder anderen
fleischfreien Tag in der Woche einzurichten. Bei den Preisen, die im Discounter für Fleisch
verlangt werden, vergessen wir immer, dass Fleisch eigentlich ein Luxusgut ist, das in großen
Mengen keine sonderlich nennenswerten Vorteile bringt und teilweise sogar erhebliche
gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, wenn man zu viel Fleisch konsumiert.
Dazu kommt, dass das Fleisch aus der Massentierhaltung ebenfalls häufig mit Dingen belastet
ist, die wir eigentlich nicht zu uns nehmen möchten. Man vergleiche hierzu nur einmal die
ganzen Gammelfleischskandale in den letzten Jahren. Beim Fleisch sollte von daher immer auf
Qualität geachtet werden. Zudem sollte man seinen Fleischkonsum dahingehend anpassen,
dass man wenig, aber dafür qualitativ sehr hochwertiges Fleisch zu sich nimmt und auf Fleisch
aus der Massentierhaltung verzichtet. Auch beim
Fleisch kann also weniger manchmal deutlich mehr sein.
Weniger Flaschen
Müll ist eines unserer ganz großen Probleme und so sollten wir versuchen, Müll zu
produzieren zu vermeiden. Hierbei sei gerade das Trinken als eines der großen Probleme genannt, bei dem
wir teilweise unendlich viel Müll produzieren und das einfach nur aus reiner Bequemlichkeit. Mittlerweile
weiß man, dass das meiste herkömmlich abgefüllte Wasser nicht sonderlich besser ist als ganz normales Leitungswasser. Trotzdem sind wir in der Regel
bereit, horrende Preise für dieses Wasser zu zahlen und
die Getränke in Plastikflaschen nach Hause zu schleppen. Während wir zwar in der Lage sind, die meisten
Flaschen im Laden wieder abzugeben, landen diese doch in vielen Fällen auch nur in der
Resteverwertung und können nicht so einfach wie eine Glasflasche erneut genutzt werden.
Auch hier kann man etwas minimalistischer leben, indem man dafür sorgt, dass man
das Wasser aus der Wasserleitung trinkt und aufhört, Unmengen an Flaschen vom Laden nach
Hause und wieder zurück zu schleppen. Die Umwelt, aber vor allem auch der Geldbeutel, wird
es einem danken.
Ausflug in die Natur
Erholung ist für die meisten von uns etwas, das recht teuer ist. Wenn wir an Erholung denken,
dann denken wir an Wellness-Hotels und Ausflüge ins Ausland, die nicht nur sehr anstrengend,
sondern auch kostspielig sind, was in der Regel wieder dazu führt, dass wir deutlich mehr
Stress haben, um das entsprechende Geld zu erarbeiten. Auch hier ist der Minimalismus ein wirklich toller Ansatz, denn um
uns zu erholen, müssen wir nicht an irgendwelche fernen Strände reisen, sondern es genügt in
der Regel schon vollkommen, wenn wir einfach ein wenig raus in die Natur gehen und die Welt
um uns herum genießen. Die meisten von uns kennen den Ort, an dem sie leben, gar nicht
wirklich in allen Einzelheiten. Es lohnt also, einfach vor der eigenen Haustür hinaus in die Natur zu gehen, dann
stolpert man in der Regel recht bald über diverse Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass
sie in dieser Gegend zu finden sind.
Reparieren statt neu kaufen
Heutzutage ist es fast immer einfacher, etwas neu zu kaufen als es reparieren zu lassen. Dies
ist auch insoweit richtig, wenn man die Reparaturpreise und die Neukaufpreise der Dinge
miteinander vergleicht. Natürlich ist es nicht besonders nachhaltig, wenn man die Gegenstände
einfach entsorgt ohne vorher zu versuchen, sie zu reparieren. Da wir hier in einer Zwickmühle
stecken, ist das einzig effektive, was wir tun können zu versuchen, uns selbst passende
Fähigkeiten anzueignen, um Dinge selbst reparieren zu können.
Wer keine Lust oder kein Händchen für so etwas hat oder einfach nicht die Zeit hierfür hat, kann dies auch einfach in einem Reparaturcafé machen lassen. Solche Cafés gibt es
mittlerweile in fast jeder größeren Stadt. Hier finden sich Leuten, die bei der Reparatur
helfen oder diese für einen Kaffee auch selbst erledigen. Natürlich lassen sich nicht alle
Gegenstände reparieren und so sollte man beim Kauf von neuen Dingen immer ein wenig
darauf achten, Dinge zu vermeiden, die sich nicht gut reparieren lassen.
Strom sparen durch abschalten
Der Standbybetrieb frisst Strom. Trotzdem lassen wir ganz häufig unsere Geräte laufen, auch
wenn wir sie gerade nicht benötigen. Wer sich das abgewöhnt, der tut der Umwelt einen
Gefallen und wird auch bei der Jahresabrechnung feststellen können, dass er weniger
Energie verbraucht hat als zuvor. Wer weitergehen möchte, der kann auch einfach einen Tag in
der Woche abends den Fernseher, den Computer oder was auch sonst im Normalfall an
Elektrogeräten laufen würde, auslassen und stattdessen sich mit Freunden treffen oder ein
Brettspiel spielen. Auch dies ist in der Regel eine gute Idee, um weniger Strom zu
verbrauchen.
Verpackungsfrei einkaufen
Heutzutage ist fast alles irgendwie doppelt und dreifach verpackt. Es ist eine richtige kleine
Herausforderung einfach mal zu versuchen, verpackungsfrei
einzukaufen. In vielen größeren Städten gibt es mittlerweile Läden, die dies unterstützen und
beim Hofladen um die Ecke findet man in der Regel sogar Obst und Gemüse plastikfrei
und ohne irgendwelche weiteren Umverpackungen.
Platz im Kleiderschrank
Da jeder Besitz uns Energie und Zeit kostet, um ihn warten, sauber zu
halten und irgendwie verwalten müssen, lohnt es sich, auch im eigenen Kleiderschrank einmal
auszumisten. Es ist unglaublich befreiend, wenn sich die Tür zum Kleiderschrank öffnet und
einem nicht mehr Dutzende Klamotten entgegen fallen, die man schon seit Jahren nicht mehr trägt. Sortiere einfach mal deinen Kleiderschrank aus und genieße
dann die Teile, die du in der Regel wirklich anziehst und die sich plötzlich sauber, ordentlich
und vor allem mit einem Handgriff aus dem Schrank holen lassen.
Braucht man das alles wirklich?
Wenn du das nächste Mal einkaufen gehst oder wieder einmal irgendein Teil deines Hauses
aufräumst, dann solltest du dir immer die Frage stellen, ob du das, was du gerade in der Hand hälst wirlich benötigst. Nur und ausschließlich wirklich nur
dann, wenn die Antwort auf diese Frage ein ehrliches "Ja" ist und du am besten auch noch drei gute
Begründung findest, warum du das jetzt wirklich brauchst, solltest du es kaufen bzw.
behalten. Kannst du das nicht, dann lege es zurück oder entsorge es. Denn Dinge,
die du nicht brauchst, kosten dich Lebenszeit, Geld und Nerven. Wer weniger besitzt, fühlt sich
in der Regel deutlich freier als Menschen, die ständig etwas Neues nach Hause schleppen und
so gar keine wirkliche Ahnung haben, wie sie dies noch alles schaffen wollen. "Weniger ist mehr" ist
nicht nur eine Redensart, sondern in vielen Bereichen des Lebens Fakt.
Auf den Geschmack gekommen? - Informier dich!
Minimalismus ist ein sehr weites Thema und hat - entgegen der Vorstellung von vielen Leuten -
nicht unbedingt immer etwas damit zu tun, gar nichts mehr zu besitzen und auf alles zu
verzichten. Wenn du aufgrund unserer Tipps zu der Ãœberzeugung kommst, dass der
Minimalismus für dich und deine Familie eine gute Sache ist, so kannst du dich einfach weiter
über Minimalismus informieren. Bücher, Blogs und sogar Dokumentationen über das Thema
lassen sich ohne Probleme im Internet finden.
[KaKra]