Woran erkenne ich die Hypermenorrhoe?
Bei einer normalen Regelblutung spricht man von einem Bedarf von etwa 5 Monatsbinden am Tag, deren Fassungsvermögen weitestgehend ausgenutzt wird. Auf Tampons bezogen, wäre dies eine Nutzungsdauer von 4 Stunden und mehr, bis Monatsbinde oder Tampon gewechselt werden müssen, weil sie nichts mehr aufnehmen können.
Steigt der benötigte Bedarf an Monatsbinden über diese 5 Binden hinaus oder muss ein Tampon bereits nach maximal 2 Stunden gewechselt werden, kann dies bereits ein eindeutiges Zeichen für Hypermenorrhoe sein.
Allein körperliche stärkere Beschwerden wie Unterleibsschmerzen, sind noch kein Anzeichen für die Hypermenorrhoe, da auch Frauen mit einer normalen Regelblutung stärkere Schmerzen und andere Menstruationsbeschwerden haben können.
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Hoher Blutverlust hat Folgen
Allerdings ist es möglich, dass sich der vermehrte Verlust von Blut durch Abgeschlagenheit und Müdigkeit bemerkbar macht. Diese Symptome machen sich oft noch weit über die eigentliche Menstruation hinaus bemerkbar, da der Körper die verlorene Blutmenge zuerst wieder neu bilden muss.
Welche Ursachen gibt es für eine Hypermenorrhoe?
Oftmals ist die Ursache einer Hypermenorrhoe erblich bedingt. Frauen, deren Menstruationsblutung außergewöhnlich stark ist, ohne das gesundheitliche Ursachen vorliegen, haben in vielen Fällen Mütter oder Großmütter, die selbst eine Hypermenorrhoe haben oder hatten. Dabei zeigt sich meist bereits mit der allerersten Regelblutung eine recht starke Blutung. Kann sich allerdings auch erst im Verlauf der sich einpendelnden Zyklen herauskristallisieren.
Jedoch gibt es, vor allem bei Frauen, die erst später und plötzlich auftretend sehr viel stärker menstruieren, auch mögliche körperliche Gründe.
Ursache vom Arzt abklären lassen
Auch wenn Gebärmutterkrebs zu einem der möglichen Auslöser zählt, sollte keine Frau gleich vom Schlimmsten ausgehen, wenn sie plötzlich unter Hypermenorrhoe leidet. In den meisten Fällen liegen die Ursachen eher bei gutartigen Geschwulsten, Polypen oder Myomen. Auch Entzündungen können eine Hypermenorrhoe hervorrufen, ebenso hormonelle Veränderungen und Stress.
Was kann ich tun, wenn ich unter Hypermenorrhoe leide?
Zunächst einmal gilt es, organische Ursachen auszuschließen. Hierbei sollte die Betroffene sich an ihren Frauenarzt wenden und die Symptome schildern. Über umfassende Untersuchungen bekommt der Arzt wertvoll eHinweise. Gibt es keine gesundheitlichen Gründe und muss von einer einfachen Veranlagung ausgegangen werden, kann Frau versuchen, sich selbst etwas zu unterstützen.
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Eisenpräparate gleichen Blutverlust aus
Blutuntersuchungen sollten darüber Aufschluss geben, ob und in welcher Menge Eisenpräparate sinnvoll sind. Auch kann mit dem Arzt der mögliche Einsatz von Medikamenten besprochen werden. Besteht derzeit kein Kinderwunsch, wäre vielleicht die Anti-Babypille eine Option. Viele Frauen mit Hypermenorrhoe berichten, dass ihre Menstruation unter Einnahme der Pille erheblich schwächer wurde.
Operation als letzter Ausweg
Sind alle Möglichkeiten ausgeschöpft, ohne langfristig Linderung zu verschaffen, kann eine Operation ein letzter Ausweg sein. Beispielsweise durch einen Eingriff, bei dem Teile der Gebärmutterhaut verödet werden. Letztere Methode ist für Frauen, die einen Kinderwunsch haben, jedoch keine günstige Wahl.
Wer unter starken Monatsblutungen leidet, sollte immer einen Frauenarzt aufsuchen und mit ihm die möglichen Behandlungsmethoden sprechen. Keinesfalls sollte aus Scham darauf verzichtet werden, dieses Problem anzusprechen. Denn nur so kann der Frau geholfen werden.
[SyKo]