Autoreninfo | Mag. Carina Runge-Mathis | |
aktualisiert: 03.09.2019 | Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter | |
Gesundheit, Familie, Soziales |
Tatsächlich weiß man heute aber, dass es nicht wesentlich ist, ob ein Kind Links- oder Rechtshänder/in ist, sehr wohl ist es aber bedeutend für die Entfaltung seiner Potenziale, dass es die angeborene Händigkeit leben kann.
Kinder, die Linkshänder sind, ahmen erwachsene Rechtshänder oft nach
Viele Linkshänder-Kinder fangen auch an, sich selbst umzuschulen. Dies passiert während des natürlichen Prozesses der Nachahmung: Sehen sie andere Kinder oder Erwachsene Dinge mit der rechten Hand verrichten, machen sie alles automatisch mit der rechten Hand nach. Dabei ernten sie statt Lob für das Nachahmen oft Kritik wegen ihrer Tollpatschigkeit. Das prägt sich dann wiederum in ihre Persönlichkeit ein und führt gegebenfalls zu Minderwertigkeitsgefühlen und geringerer Leistung. Sie müssen schließlich in vielen Situationen überlegen, ob sie eine Tätigkeit mit der linken oder rechten Hand ausüben wollen und da verbleibt oft nicht genug Zeit, um sich auf Inhalte zu konzentrieren.Dabei sind diese Kinder keineswegs weniger leistungsfähig als ihre rechtshändigen Genossen. Deshalb ist es besonders wichtig auch darauf zu achten, ob das Kind eine Hand bevorzugt. Falls nicht, kann es sich um einen Linkshänder handeln, der durch Nachahmung überwiegend die rechte Hand einsetzt.
Linkshänder-Kinder brauchen die Unterstützung ihrer Umwelt
Linkshänder und Rechtshänder gehen oft mit ganz einfachen Alltagsgegenständen völlig unterschiedlich um. Deshalb fordern linkshändige Kinder besonders viel Aufmerksamkeit, wenn es um Gegenstände geht, mit denen sie als Linkshänder nicht geschickt umgehen können. Die Tollpatschigkeit, die dadurch der Umgebung auffällt, ist mit den richtigen Gebrauchsgegenständen zwar vermeidbar, führt aber oft ebenfalls zu Minderwertigkeitsgefühlen oder zu Ausgrenzung durch andere.Zum Beispiel kann auch bei der Auswahl von Spielzeug die dominante Hand eine Rolle spielen. Es gibt Spielsachen, die man mit beiden Händen gleich gut bedienen kann, manche sind aber viel besser geeignet für Kinder, die Rechtshänder sind. Beispielsweise ist eine Spielzeugangel mit dem Seilzug auf der rechten Seite eine große Herausforderung für ein Kind, das Linkshänder ist. Besonders beim Zusammenspielen von mehreren Kindern sind Spielsachen von Vorteil, die kein Kind - unabhängig davon, ob es Links- oder Rechtshänder ist - benachteiligen!
Ein linkshändiges Kind sollte in der Schulbank möglichst auf der linken Seite sitzen, um nicht regelmäßig mit dem neben ihn sitzenden Rechtshänder anzustoßen. Das Kind hat es leichter Schreiben zu lernen, wenn es die sogenannte „stehende“ Schrift lernt, und nicht die für Rechtshänder normale Schrift, die leicht nach rechts geneigt ist. Beim Schreiben sollten Linkshänder ihr Heft mit der linken Ecke leicht nach oben schieben – so bleibt ihr Rücken beim Schreiben gerade und ihre eigene Handschrift ist für sie trotzdem sichtbar.
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