B. Stolze / pixelio.de
Wenn der Kopf pocht
Bild: B. Stolze / pixelio.de
Autoreninfo | Mag. Ann-Kathrin Landzettel |
|
aktualisiert: 21.01.2019 | Gesundheits- und Präventionsberaterin |
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie |
Es klopft im Kopf, der Druck wird stärker, man kann sich auf nichts mehr konzentrieren. Kopfschmerzen und schwanger – was tun?Hausmittel oder Kopfschmerz-Tabletten?
Normale Kopfschmerztabletten möchten die wenigsten werdenden Mamis nehmen und das ist gut so. Sie sollten nämlich nur nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Es gibt Ärzte, die die Einnahme Paracetamol gestatten. Aspirin und Ibuprofen sind aber ein No-Go. Chemie ist nicht gut für das Ungeborene.Schwangere leiden besonders in den ersten drei Monaten oft unter Kopfschmerzen. Das liegt an der Hormon- und Kreislaufumstellung des Körpers. Sind die Hormone wieder unter Kontrolle, verschwinden meist auch die Kopfschmerzen. Eine Reihe wertvoller Tipps, die im Kampf gegen das unangenehme Brummen im Kopf helfen, findest Du hier.
Ursachen für das Kopfweh
Neben der Hormonumstellung können die Kopfschmerzen auch andere Ursachen
haben. Zum Beispiel Stress, Wetterwechsel, zu wenig Sauerstoff, Müdigkeit, falsche Körperhaltung oder Überanstrengung und Erschöpfung. Frauen, die an Migräne leiden, sind während der Schwangerschaft oft von den Beschwerden befreit – hauptsächlich, wenn die Beschwerden bisher mit der Monatsblutung einher gingen.
Die Ursache bekämpfenBei Kopfschmerzen ist es sinnvoll, die Ursachen zu bekämpfen statt die Symptome. Das heißt,
dass Medikamente während der Schwangerschaft tabu sein sollten. Besser ist es, herauszufinden, was die Kopfschmerzen auslöst und dagegen vorzugehen.
Oft helfen schon Spaziergänge an der frischen Luft, um den Sauerstoffgehalt im Blut aufzufüllen. Alltagsstress kann die werdende Mami vielleicht mit leichten Yoga-
oder Gymnastikübungen abbauen. Auch Schwimmen sorgt für Entspannung. Wer einen Hometrainer hat, kann leicht in die
Pedale treten, das fördert den Blutfluss und stärkt den Kreislauf. Warmer Tee auf dem gemütlichen Sofa kann genauso effektiv sein wie ein kleines Schläfchen. So hört das Pochen im Kopf schnell wieder auf.
Flüssigkeitshaushalt
Genügend Flüssigkeit ist ebenfalls sehr wichtig. Also Frage: Hast Du heute schon genug getrunken? Mindestens zwei Liter sind während der Schwangerschaft Pflicht. Der Körper braucht in dieser Zeit mehr Flüssigkeit, da er mehr schwitzt und mehr Wasser einlagert. Die Blutmenge nimmt zu, damit die Plazenta und die Gebärmutter mit genügend Sauerstoff versorgt werden können. Ideale Getränke sind natriumarmes Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees (Melisse und Hibiskus), Milch, Buttermilch oder Fruchtmilch. So wird der Körper ausreichend mit Magnesium, Kalzium und Eiweiß versorgt. Kaffee und schwarzen Tee meiden. Eine warme Gemüsebrühe mit etwas frischer Petersilie hat sich auch oft bewährt. Aber: Während der Schwangerschaft keine Unmengen des grünen Krauts konsumieren – es kann zu Fehlgeburten führen, wenn es in großen Mengen konsumiert wird. Beim Bestreuen einer Suppe passiert aber nichts.
Führt ein niedriger Blutzuckerspiegel zu Kopfschmerzen, hilft es, weniger und öfter zu essen. So bekommt der Körper regelmäßig Zucker zugeführt. Müsliriegel, Traubenzucker oder ein Stück Schokolade in der Handtasche sind gute Nothelfer. Süßstoffe meiden – sie lösen bei vielen Menschen Kopfschmerzen aus.
Was hat sich als Hausmittel bewährt?
Kalte oder warme Kompressen
Kalte oder warme Umschläge auf den schmerzenden Stellen können Abhilfe schaffen.
Kalte Kompressen eignen sich für den Nacken, warme für Augen und Nase. Heilpflanzenöl (Minzöl) ist ebenso beliebt wie Tigerbalsam.
Es wird auf die schmerzenden Stellen gerieben. Aber: Nicht in direkter Nähe der Schleimhäute auftragen, das brennt.
Bei Nackenverspannungen haben sich Rotlicht (wärmendes Licht), Kirschkernkissen oder Wärmflaschen schon oft bewährt.
Sanfte Massagen
Gerade keine wärmenden Utensilien zur Hand? Dafür aber den Partner? Super, wie wäre es mit einer kleinen
sanften Massage, um die Verspannungen zu lockern? Wenn Du lieb fragst, wird er bestimmt nicht "nein" sagen.
Bei Verspannungskopfschmerzen hilft auch sanftes Kopf- und Schulterkreisen beziehungsweise eine kleine
Gesichtsmassage. Das lockert die Muskulatur, regt die Durchblutung an und entspannt. Diskrete Frage: Ist Dein BH bequem? Sitzen die
BH-Träger nämlich zu straff, übt das Druck auf die Halswirbelsäule aus und das kann ebenfalls zu Kopfschmerzen führen.
Kalte Dusche
Für Hartgesottene: Eine kalte Dusche nehmen. Sie muss – bibber zitter – nicht lange dauern und sorgt dafür, dass sich die erschlafften Blutgefäße straffen.
Die Durchblutung wird angeregt, das Blut kann leichter fließen. Alternativ kannst Du die Arme in kaltes Wasser legen. Klappt am
besten im Waschbecken und ist nicht ganz so eisig. Gibt es noch Hartgesottenere: Akupunktur soll ebenfalls helfen, Verspannungen zu
lösen und Kopfschmerzen vorzubeugen.
Grüner Apfel
Sanfter und lecker: Rieche an einem grünen Apfel. Verrückt? Naja, ein bisschen schon.
Allerdings beteuern Wissenschaftler vom "Smell and Taste
Treatment Center" in Chicago, dass der Geruch von bestimmtem
Essen beispielsweise grünen Äpfeln Kopfschmerzen verscheucht.
Ob es hilft? Einfach mal ausprobieren.
Rohe Kartoffel
Und für Kartoffelliebhaber: Eine rohe Kartoffel in Scheiben schneiden und auf die Stirn legen. Ob
das hilft? Nun ja, genau wie beim Apfelschnuppern – einfach mal testen.
Schüssler Salze
Viele Frauen schwören
auf Schüssler Salze. Der biochemische Mineralstoff
Magnesium
phosphoricum D6 nach Schüssler soll wahre Wunder wirken. Zehn Tabletten in einem Glas mit heißem Wasser auflösen, umrühren und
alle zwei bis fünf Minuten einen Schluck davon nehmen.
Klassische Musik?
Und zum Schluss gibt es noch was auf die Ohren: Eine Studie an der Universität Moskau besagt, dass Melodien aus Beethovens "Fidelio" ebenfalls helfen soll.
Treten die Kopfschmerzen krampfartig auf, kommt ein Flimmern vor den Augen, Übelkeit mit
Erbrechen hinzu, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Es kann nämlich
sein, dass es sich um eine Schwangerschaftsvergiftung (Gestose)
handelt. Findet sich bei hohem Blutdruck Eiweiß im Urin, kann das
auch auf eine Präeklampsie hindeuten. Das ist eine Form des
Bluthochdrucks während der Schwangerschaft. In beiden Fällen sollte
die Ursache der Kopfschmerzen von einem Arzt abgeklärt werden.
[AKL]
2 Kommentare
1
Hallo zusammen,
ein sehr hilfreiche Artikel. Ich konnte meine Kopfschmerzen durch ätherische Öle deutlich mindern.
Weitere praktische Tipps findet ihr unter:
https://www.kopfschmerzen-formel.de/#
von JuliaMST am 05. 03. 2019
2
Hallo,
weiter Tipps, wie ihr die stechende Kopfschmerzen los werden wollt, schaut mal vorbei:
https://www.kopfschmerzen-formel.de/#
von JuliaMST am 05. 03. 2019