Das erste Indiz, das darauf hinweist, dass sich dein Kind in einem weiteren Entwicklungssprung
befindet, ist die Tatsache, dass es mal wieder deutlich schlechter schläft als sonst. Die meisten Kinder
wachen nachts nun wieder vermehrt auf, wollen abends später ins Bett und stehen dafür
morgens auch direkt früher auf.
Allgemein ist das Zubettgehen, vollkommen egal wie müde und
erschöpft dein Kind ist, ein ziemlicher Kampf. Es gibt durchaus Kinder, die weder tagsüber noch
abends bereit sind, ins Bett zu gehen, auch wenn ihnen die Augen bereits zufallen.
Auch das Durchschlafen leidet in dieser Zeit wieder enorm. Hatte ihr gerade noch mehr oder
weniger feste Zeiten, in denen sich dein Kind gemeldet hat, beziehungsweise vielleicht sogar
Nächte, wo dein Kind gar nicht aufgewacht ist, so musst du dich nun wieder auf
Unterbrechungen alle 2-3 Stunden gefasst machen. Des Weiteren kann es gut sein, dass dein
Kind auch innerhalb dieser Zeiten nicht besonders gut schläft, da es unter Albträumen leidet
oder Schwierigkeiten hat, die Ereignisse des Tages zu verarbeiten.
Bei Mama bleiben
Auch bei diesem Sprung ist es wieder üblich, dass dein Kind an deinem Rockzipfel hängt und
sich gar nicht mehr von dir trennen mag. Am liebsten möchte es den ganzen Tag auf deinem
Arm sein und von dir herumgetragen werden. Ebenfalls nicht unüblich ist es, wenn sich dein
Kind an dein Bein festklammert und den Körperkontakt in jedem Moment aufrechterhalten
möchte. Auch der Vater oder seine Geschwister können durchaus mit diesem Verhalteb konfrontiert werden.
Dies kann soweit gehen, dass das Kind es nicht mehr akzeptiert, wenn jemand fortgeht, es sei
denn das Kind selbst hat genug und möchte vom Arm wieder runtergelassen werden.
Eifersucht
Viele Kinder werden regelrecht eifersüchtig, wenn Sie bemerken, dass sich ihre Eltern mit etwas
oder jemand anderem mehr beschäftigen als mit ihnen. Diese Eifersucht äußert sich häufig
darin, dass sie launisch und ungezogen wirken und manchmal sogar regelrecht wütend sind.
Doch auch das genaue Gegenteil kann der Fall sein: Kinder, die plötzlich übertrieben lieb und
anschmiegsam reagieren, tun dies häufig auch, weil sie damit die Aufmerksamkeit ihres Vaters
oder ihrer Mutter erregen wollen.
Fremdeln
Kommen Fremde in die Nähe deines Kindes, so kannst du womöglich beobachten, dass dein
Baby sich noch viel verbissener an dir festklammert als es das ohnehin schon tut. Hin und
wieder kann es vorkommen, dass sie dieses Verhalten selbst dann an den Tag legen, wenn ihr
Vater um die Ecke biegt. Es kann auch sein, dass sie von diesem in dieser Phase einfach nichts
wissen wollen und die Mama quasi unersetzlich ist. Wirklich unbekannte Menschen gefallen
diesen Kindern in der Regel überhaupt nicht und so kann es durchaus passieren, dass dein
Kind erneut in Tränen ausbricht, wenn sich ein Unbekannter ihm nähert.
Zwar kommt dies wesentlich seltener vor, doch es kann durchaus auch passieren, dass dein Baby
nur noch bei seinem Vater sein möchte und die Mama in dieser Phase etwas außen vor ist.
Beschäftigung
Vielleicht fällt dir ebenfalls auf, dass dein Kind deutlich mehr beschäftigt werden möchte als es
das in der letzten Zeit von dir verlangt hat. Es wirkt fast so, als würde es ein Rückschritt in
seiner Entwicklung machen und alle Möglichkeiten sich selbst zu beschäftigen einfach
vergessen. Dies ist ein ganz natürlicher Vorgang, der meist nicht allzu lange andauert und
spätestens nach dem Schub ist dein Kind wieder in der Lage, sich mit sich selbst zu
beschäftigen. Selbst wenn dein Kind zu den pflegeleichten und ruhigen Babys gehört, kann es
durchaus sein, dass dieses nun viel unternehmen möchte und das am besten mit dir
zusammen.
Vor sich hinträumen
Auch in diesem Sprung kann es wieder dazu kommen, dass dein Kind vollkommen reglos irgendwo liegt oder auch sitzt und Löcher in die Luft starrt. In diesen Phasen reagieren Kinder meist nur
schwer auf verbale Ansprachen und selbst, wenn man sie anfasst, kann es einen Moment
dauern, bis ihre Gedanken ins Hier und Jetzt zurückkehren. Was für einige Eltern durchaus
verstörend wirken mag, ist ein völlig normaler Prozess, der deinem Kind in der Regel keine
Probleme macht. Du musst also nicht dafür sorgen, dass dein Kind diesen Zustand so schnell
wie möglich wieder verlässt, denn irgendwann tut es das ganz von selbst.
Essen
Auch beim Essen kommt es derzeit wieder zu größeren Problemen, da dein Baby das Interesse
am Essen und Trinken komplett zu verlieren scheint. Dies ist für die meisten Eltern extrem
besorgniserregend und nicht selten ärgern sie sich auch über das Verhalten ihres Kindes.
Hierbei geht es in keiner Weise nur um die Beikost, sondern selbst das Fläschchen oder die
Brust werden nun hauptsächlich zum Schmusen, Spielen und Kuscheln genutzt und nur noch
selten, um wirklich daran zu saugen und zu essen. Auch hierbei gilt es, Ruhe zu
bewahren, denn sobald der Schub vorbei ist, wird sich auch das Essen deines Kindes wieder
normalisieren.
Rückfall in babyartiges Verhalten
Wie auch schon bei allen anderen Sprüngen kann es auch beim achten Entwicklungssprung
dazu kommen, dass dein Kind sich wieder deutlich babyhaftbar verhält als es dies in den
letzten Wochen und Monaten getan hat. Diese augenscheinlichen Rückfälle in schwierigen
Phasen kommen vor und sind völlig normal. Du musst dir also keinerlei Sorgen um die
Entwicklung deines Kindes machen. Spätestens nach dem Schub sollte sich ein erneuter
Fortschritt einstellen und dein Kind wird dich wieder mit Dingen überraschen, die es bisher nicht
konnte.
Auch schmusen Babys in diesem Alter nun wieder mehr und mit deutlich mehr Begeisterung
vor allem mit ihren Kuscheltieren. Sie tun dies vor allen Dingen dann, wenn sie müde sind oder
es nicht geschafft haben, auf Mamas Arm zu kommen. Hierbei ist es übrigens egal, mit was
sie genau schmusen. Sie tun dies mit Kuscheltieren genauso wie mit Tüchern, Pantoffeln und
selbst mit schmutziger Wäsche. Alles, was irgendwie weich ist und vielleicht sogar bekannt
riecht, kommt infrage und wird ausgiebig so lange bekuschelt, bis die Kinder entweder
eingeschlafen sind oder Mama oder Papa doch noch Zeit findet. Die meisten Erwachsenen
finden dieses Verhalten unglaublich niedlich.
Auffälliges Verhalten
Um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf sich zu ziehen, ist den meisten Babys jedes Mittel recht.
Sie versuchen dies, indem sie auffallend ungezogen oder auffallend lieb sind oder
auch einfach, indem sie zu regelrechten Wutanfälle neigen. Dabei spielt es keine große Rolle,
was du gerade tust, sondern nur, womit sich dein Kind den größten Erfolg verspricht.
Es kann durchaus vorkommen, dass dein Kind sich Dinge sucht, von denen es schon vorher genau weiß, dass es sie nicht bekommen wird und dann dementsprechend
reagiert. Der Kreativität eines Kindes sind kaum Grenzen gesetzt und von deinem Kind, das dir
quasi die ganze Zeit am Bein hängt, dich gar nicht mehr loslässt und die ganze Zeit unglaublich
lieb versucht, mit dir zu schmusen bis hin zu Kindern, die genau wissen, dass sie bestimmte
Dinge nicht tun dürfen, sich demonstrativ dort hinstellen, dich herausfordernd anblicken und
dann genau das tun, von dem sie genau wissen, dass sie es nicht tun dürfen, nur um direkt im
Anschluss einen Wutanfall zu erleiden, ist dem auffälligen Verhalten deines Kindes keine
Grenze gesetzt.
In aller Kürze:
- Dein Baby isst schlechter.
- Es schreit mehr und ist häufig launisch.
- Es sitzt häufiger still da und träumt nur so vor sich hin.
- Ein Kind kann von fröhlich zu weinerlich ohne größere Übergangsphasen wechseln.
- Albträume halten dich und dein Kind in der Nacht wach.
- Dein Kind möchte nun wieder mehr beschäftigt werden.
- Dein Kind protestiert nun wieder, sobald der Körperkontakt abbricht und du dich etwas
anderem zuwendest.
- Dein Kind benimmt sich auffällig lieb oder auch ungezogen und neigt hierbei häufiger zu
Wutanfällen.
- Es ist eifersüchtig und fremdelt wieder häufiger.
- Das Essen gestaltet sich wieder zunehmend schwierig.
[KaKra]