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Knochenbrüche bei Kindern: Tipps für Eltern

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Knochenbrüche sind bei Kindern ein häufiges Phänomen.
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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 09.06.2011Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie

Kinder mit Gips - keine Seltenheit

Knochenbrüche, medizinisch Frakturen genannt, sind relativ häufig bei Kindern. Aber sie sind auch generell eine weit verbreitete Verletzungsform. Kinderknochen jedoch sind besonders gefährdet, da sich das Skelett im Kindesalter noch in der Aufbauphase befindet. Die Wachstumsfuge, auch Epiphysenfuge, welche für das Längenwachstum des Knochens verantwortlich ist, ist noch nicht geschlossen.


Kinderknochen brechen leichter

Bei Kindern enthält die Wachstumsfuge einen hohen knorpeligen Anteil, durch den der Knochen wächst und der noch sehr verletzlich und weich ist. Das heißt, die Knochen brechen leicht. Der Vorteil: Dadurch können die Knochen aber auch relativ schnell wieder verheilen.

Knochenstoffwechsel gerade bei jungen Menschen aktiv

Denn aufgrund des „weichen“ Anteils im Knochen können Fehlstellungen oder Verkürzungen des Knochens während der Heilung durch das Längenwachstum ausgeglichen werden. Dieser Knochenstoffwechsel ist bei jungen Menschen sehr aktiv, nimmt mit der Zeit aber nimmt mehr ab. Das heißt, je jünger das Kind, desto kürzer ist die Heilungszeit eines Bruchs.

Wenn die Wachstumsfuge Schaden nimmt

Problematisch wird es nur dann, wenn die Wachstumsfuge oder der Knochenschaft selbst Schaden nimmt. Sind diese verletzt, tritt eine Verlängerung des Knochens auf und die Wachstumsfuge wird sozusagen stimuliert: Es kommt zu übermäßigem Längenwachstum des Knochens (zusätzliches Wachstum bis zu 1 Zentimeter). Es besteht also bei jedem Bruch die Gefahr der Wachstumsstörung.

Die verschiedenen Frakturformen

Generell wird zwischen offenen und geschlossenen beziehungsweise inneren Brüchen unterschieden.

Offene Brüche zeichnen sich durch die Verletzung, Durchspießung oder Durchtrennung der Haut aus, bei denen auch häufig ein gebrochener Knochen aus der Wunde herausragt.

In schwerwiegenden Fällen sind offene Brüche auch mit Gefäß-und Nervenverletzung verbunden.

Bei geschlossenen Brüchen dagegen bleibt die Haut unversehrt, es kann lediglich eine Ausbeulung der Haut oder eine innere Quetschung auftreten beziehungsweise Blutergüsse entstehen.
  • Die Stauchungsfraktur: Diese wird durch ein gewaltsames Zusammendrücken des Knochens hervorgerufen, oft durch einen Sturz aus größerer Höhe.
  • Die Grünholzfraktur: Ist eine spezielle Form bei Kindern, bei der die Knochenhaut (Periost) nicht reißt. Daher kommt es nur zu einer Knickbildung des Knochens - wie bei einem frischen grünen Zweig.
  • Ermüdungsfraktur: Diese heißt so, da der Bruch durch eine ständig anhaltende Belastung eines Knochens entsteht.
  • Die Abrissfraktur: Entsteht durch plötzliche Spannungssteigerung einer Sehne oder eines Bandes. Die weichen Knochen des Kindes halten dem inneren Druck nicht stand.
  • Die Epiphysenverletzungen: Verletzungen der Wachstumsfuge.
  • Die Übergangsfraktur: Tritt ein, wenn die Wachstumsfuge nur teilweise geschlossen ist. So kann es zu Fehlwachstum und Verkürzungen der Knochen kommen.

Lesetipp: Erste Hilfe: Was tun bei einem Knochenbruch.

Knochenbruch - Was nun?

Zu den typischen Anzeichen und Beschwerden zählen: Schmerzen, Übelkeit, Schwindel, abnorme beziehungsweise eingeschränkte Beweglichkeit, Knochenreiben, Schonhaltung der gebrochenen Extremität, Schwellung.

Erste Hilfe: Zu aller erst muss das Kind beruhigt werden. Dann muss der Bruch untersucht werden. Ist eine offene Wunde zu sehen sollte diese mit einer Kompresse aus dem Verbandskasten abdeckt werden. Geschlossene Verletzungen können mit einem feuchten Handtuch oder Eispack gekühlt werden.

Diagnose: Röntgenaufnahme, bei Kleinkindern auch: Ultraschall, um einen Bruch erkennen zu können. Dieser verhindert die Belastung des Kindes durch Strahlen.

Therapie: Der klassische Gips. Der Knochen darf so wenig wie möglich bewegt werden. Operiert wird nur bei schwerwiegenden Brüchen

Heilung: Die Heilung erfolgt in der Regel rasch, das Risiko der Gelenkversteifung ist relativ gering

[LS]

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