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Ein Schwanerschaftstest stimmt nicht immer
Bild: Pixabay.com - JuliaFiedler
Viele Frauen mit Kinderwunsch wissen zumindest ungefähr und manche sogar sehr genau, wann sie ihre fruchtbare Tage haben.Bereits nach dem Verkehr, bei dem sie sich die Befruchtung erhoffen, beherrscht sie die eine Frage: "Hat es diesmal geklappt?" Das ungeduldige Warten wird zur Folter und nur allzu schnell greift man zum Schwangerschaftstest, der dann nicht immer das gewünschte Ergebnis zeigt, wenn es denn überhaupt korrekt ist.
Ab wann kann man die Schwangerschaft feststellen?
HCG im Urin und Blut
Auf dem frei verkäuflichen Markt gibt es Schwangerschaftstests, die den Wert des HCG im Urin feststellen sollen. HCG ist das so genannte "Humane Choriongonadotropin" Hormon, das von der Plazenta bzw. der sich bildenden Plazenta produziert wird, sobald die befruchtete Eizelle mit der Plazentaschleimhaut in Berührung kommt. Dies ist in etwa 9 Tage nach der Befruchtung der Fall.
Lesetipp: >Mehr zu HCG samt umfangreicher Erklärung kannst Du in unserem Beitrag nachlesen.
Somit ist schon einmal klar, dass ein Schwangerschaftstest auf Basis der HCG-Messung vor dem neunten Tag nach der Befruchtung wenig Sinn macht. Denn zu dieser Zeit wird noch gar kein HCG gebildet. Bei einem regelmäßigen Zyklus mit Eisprung um den 13. bis 15. Tag ist der HCG-Wert drei Wochen nach Einsetzen der letzten Menstruation noch sehr niedrig, verdoppelt sich allerdings in etwa jeden zweiten Tag.
HCG-Richtwerte
Es gibt Richtwerte über die "normale" Höhe des HCG, die allerdings eine große Bandbreite aufweisen. Beispielsweise ist die Menge von 9 bis 130 U/L (Einheiten pro Liter Urin) drei bis vier Wochen nach dem ersten Tag der letzten Menstruation im Normbereich. Vorausgesetzt es kam zu einer Befruchtung der Eizelle.
Wann welcher Schwangerschaftstest?
Handelsübliche Schwangerschaftsfrühtests geben eine Genauigkeit von meist zehn U/L oder 25 U/L an. Je geringer die Zahl auf dem Schwangerschaftstest, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Test kleine Mengen HCG erkennt und richtig bewertet. Kauft man also einen Schwangerschaftstest, der angibt, auf 25 U/L genau zu messen und der eigene Körper jedoch in diesem Schwangerschaftsstadium weniger produziert, ist der Test negativ.
Ein normaler Schwangerschaftstest zeigt erst ab 50 U/L genaue Ergebnisse an. Dieser ist somit erst dann zu empfehlen, wenn man bereits das Ausbleiben der Menstruation feststellen konnte. Denn der Normwert der HCG-Produktion vier bis fünf Wochen nach der letzten Menstruation liegt bei erfolgreicher Befruchtung und Einnistung zwischen 75 und 2.600 U/L. So ein Test wird daher allgemein nicht mehr als Frühtest bezeichnet.
Schwangerschaftstest mit höherer Genauigkeit
Kannst du deine Ungeduld absolut nicht mehr bezwingen, warte wenigstens bis zum 10. oder 11. Tag nach der Befruchtung und mache dann einen Schwangerschaftstest mit der Genauigkeit von 10 U/L. Dazu empfiehlt sich die Verwendung von Morgenurin, da das HCG zu dieser Tageszeit konzentrierter ist.
Doch auch dieser Test ist noch immer keine Garantie für ein richtiges Messergebnis. Letztlich steht zumindest eines fest: Ist der Test erst einmal positiv, so ist tatsächlich von einer Schwangerschaft auszugehen. Nur sollte man bedenken, dass es gerade in der frühen Einnistungszeit noch zu vielen Komplikationen kommen kann, die eine noch frühe Schwangerschaft beenden können.
Bei einem gesunden Paar liegt die Aussicht während eines Zyklus eine Befruchtung zu erzielen, die dann auch zu einer ausgetragenen Schwangerschaft kommt, bei gerade einmal 20 bis 30 Prozent. Oft wird die Einnistungszeit durch die Natur selbst abgebrochen und die Eizelle geht in einer Menstruationsblutung ab. Und das ohne Wissen der Frau über ihre Schwangerschaft.
So kann es manchmal besser sein, ein wenig länger zu warten und erst bei Ausbleiben der Menstruation und anderer Schwangerschaftsanzeichen, einen Test zu machen.