Autoreninfo | Sylvia Koppermann | |
aktualisiert: 24.11.2014 | Mehrfache Mutter u. Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Dabei handelt es sich keineswegs nur um Kinder, deren Eltern Bildungsdefizite haben oder gar zu faul sind, um arbeiten zu gehen. Diese Klischees sind längst überholt, auch wenn sich, beim Thema "Kinderarmut" beinahe automatisch zuerst solche Bilder in die Köpfe der Menschen schieben.
Genau gegensätzlich sieht es in Regionen aus, die sich wirtschaftlich eher auf eine Talfahrt begeben. Hohe Arbeitslosenquoten und vergleichsweise niedrige Durchschnittseinkommen zwingen Familien zunehmend, bezuschussende Leistungen beantragen zu müssen. Unabhängig von der Höhe der Sozialleistungen, haben all diese Familien etwas gemeinsam: Sie leben am Rande der Mindesteinkommensgrenzen.Das allein macht es im Alltag bereits schwierig.
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Vor allem, wenn diese Wünsche sich auf Geschenke beziehen, die das Budget sprengen. Die Eltern versuchen meist irgendwo zu sparen, um mehr Geld für Geschenke ausgeben zu können. Ihre Kinder sollen nicht zu sehr unter dem geringen Einkommen leiden.
Armut macht also in einer Gesellschaft, die sich doch allgemein rühmt, ein gutes Sozialverhalten zu haben und sich für Schwächere einzusetzen, zum Außenseiter.
Das geschieht oft nicht einmal bewusst, sondern fast wie in einem Kreislauf. Um das eigene Kind nicht auszugrenzen, kauft man selbst bestimmte Marken. Die Kinder werden also automatisch in ein "Mithalten müssen" eingebunden.
In einer Gesellschaft, in der Sparsamkeit ein Ausdruck von gelebter Armut ist, mit der man nicht in Berührung kommen möchte, gibt es langfristig kaum eine Chance auf Integration von Kindern einkommensschwacher Familien. Das zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben der Kinder.Integration von Armut in unsere Gesellschaft, bedeutet, dieser den Kampf anzusagen. Beziehen wir ärmere Kinder voll mit ein, stellen die gleichen Erwartungen an sie und schrauben unsere eigenen Kämpfe, im sozialen Status mithalten zu können, etwas herunter, wäre langfristig zumindest psychosozial ein Grundstein gelegt, der Kinderarmut entgegen zu wirken. Denn starke Kinder, werden auch zu starken Erwachsenen.
[SyKo]Kaufst Du Deinem Kind Markenware, damit es von Gleichaltrigen nicht ausgegrenzt wird?