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Kinder und Albträume

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Realistische Albträume führen zu negativen Emotionen.
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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 19.03.2014Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Wohl jeder Mensch hatte in seinem Leben schon Träume, die noch lange nach dem Aufwachen emotionale Spuren hinterließen

Sind es angenehme Träume, gehen wir beschwingt in den Tag, erinnern uns gern an das Geträumte. Doch manchmal verursachen Träume auch ein nachhaltig unangenehmes Gefühle, schüren Ängste und müssen dabei nicht einmal bedrohlich gewesen sein. Oft reichen schon Träume, die eine völlig andere und für uns ungewollte Lebenssituation zeigen, um als Albtraum empfunden zu werden.

Es fällt uns schwer, den Albtraum zu vergessen und meist gehen wir am nächsten Abend mit gemischten Gefühlen ins Bett, beseelt vom Gedanken, in dieser Nacht nicht wieder einen schlimm empfundenen Traum zu haben.

Sind Kinder gefährdeter für Albträume?

Generell sind Kinder tatsächlich scheinbar öfter von Albträumen betroffen. Das hat verschiedene Gründe.

Die Gehirnentwicklung beim Kind verläuft anders

Zum Einen bilden sich wichtige Verknüpfungen im Gehirn, bei Kindern erst im Laufe der ersten Lebensjahre. Dies geschieht in der Regel schwerpunktmäßig nachts, wenn der Körper zur Ruhe kommt, also im Schlaf. Während der Phasen, in denen sich verstärkte neue Verbindungen bilden, sind Kinder beispielsweise auch anfälliger fürs Schlafwandeln. Ihr Gehirn muss die neuen Verknüpfungen erst einpassen und dabei kann es zu Überkopplungen kommen, die Verursacher für das Schlafwandeln sind. Der kindliche Körper ist also psychisch im Schlaf, physisch jedoch aktiv, als sei er wach. Selbst bei uns Erwachsenen gibt es Unterschiede, so träumen Männer anders als Frauen, lies dazu unseren Artikel "Frauen träumen anders als Männer".

Fehlendes rationales Denken beim Kind

Ein weiterer Punkt ist, dass Kinder, ebenso wie Erwachsene, Erlebtes oft in Träumen verarbeiten. Diese Träume müssen nicht einmal identisch mit dem Geschehen vom Tag sein. Das Unterbewusstsein kann symbolisch in Träumen Dinge ausdrücken.

Im Gegensatz zu Erwachsenen, fehlt Kindern jedoch meist auch das rationale Denken, das uns Erwachsenen ermöglicht, nach dem Aufwachen schneller Abstand von dem Albtraum zu nehmen.

Lange andauernde negative Emotionen

Besonders realistisch wirkende Albträume, lassen Kinder auch nach dem Aufwachen länger in den negativen Emotionen gefangen sein, weil sie erst begreifen müssen, dass das eben ein Traum und jetzt die Realität ist, in der das im Traum Geschehene keine Macht mehr besitzt.

Wie sollte ich mich am besten verhalten, wenn mein Kind Albträume hat?

Das Kind nicht abrupt wecken

Auf keinen Fall sollte man das Kind abrupt wecken. Sanft in den Arm nehmen, streicheln, beruhigend auf das Kind einwirken und es spüren lassen, dass man da ist, erreichen das Kind unter Umständen auch, wenn es aus dem Albtraum nicht richtig erwachen kann. Es muss nicht zwangsläufig aufwachen. Manche Albträume wechseln noch innerhalb des Schlafs in eine traumlose Phase oder gehen in einen Traum über, der weniger Angst macht.

Nur wenn das Kind sich gar nicht beruhigen lässt, kann man es sanft wecken. Dann aber mit viel Geduld, um es nicht zu schnell aus dem Schlaf zu schrecken, denn der abrupte Übergang von dem Alptraum, in die Realität, die als solche erst einmal wieder erkannt werden muss, kann ein zusätzlicher Schreck sein, der für mehr Verwirrung sorgt.

Vorsichtig Fragen stellen

Ist das Kind wach und erinnert sich an den Albtraum, darf man es fragen, was es geträumt hat. Nur, wenn es von sich aus auch erzählen mag, also ohne eingehend zu drängen.

Wir wissen selbst, dass manche Träume, die wir als unangenehm empfinden, bei der Wiedergabe bestenfalls etwas abstrus erscheinen. Die Gefühle, die wir im Traum haben, lassen sich schlecht wiedergeben. So geht es auch den Kindern. Entsprechend sollten Eltern nicht lachend sagen "Das war nur ein Traum, nun vergiss das schnell wieder". Zuhören kann ein Hinweis auf Geschehen sein, die das Kind zu verarbeiten sucht.

Dem Kind Sicherheit und Geborgenheit schenken

Am wichtigsten ist, dass das Kind spürt, Mutter oder Vater sind da und alles ist gut. Oft wissen die Kinder am nächsten Tag nicht einmal mehr vom Albtraum und dass sie wach waren, um den Eltern vom Traum zu erzählen.

Häufen sich Albträume jedoch zusehends und scheinen öfter aufzutreten, ist es ratsam nachzuforschen, ob es Ursachen gibt, die im Alltagsleben zu finden sind. Bei tief sitzenden Ängsten oder Problemen, kann ein Kinderpsychologe helfen, die richtige Spur und einen Weg zur Verarbeitung zu finden.


[SyKo]

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