Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 06.08.2021 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Man soll nicht mit Fremden sprechen, nicht in fremde Autos einsteigen und nichts von Fremden annehmen; dies sind Grundregeln, die in den meisten Fällen den meisten Kindern heutzutage und auch schon früh eingebläut werden. Es sind ganz einfache Regeln, die selbst keine Kinder schon verstehen und verinnerlichen können und teilweise sogar umsetzbar sind. Diese Grundregeln bieten zwar keinen Schutz davor, dass das Kind sich nicht doch entscheidet, es anders zu machen, als es das tun sollte, aber sie sind ein erster Weg in die richtige Richtung.
Mit diesen Grundregeln kann man gar nicht früh genug anfangen. Je früher man diese Grundregeln den Kindern begreiflich macht, desto eher sind sie in entsprechenden Situationen auch abrufbar. Wie bereits gerade schon einmal gesagt, heißt dies nicht zwangsläufig, dass das Kind diese dann tatsächlich auch ausführt, aber es besteht zumindest die Chance, dass es dies tut.Natürlich können diese Grundregeln auch zu interessanten Probleme im Alltag führen, wenn das Kind diese Regeln zu ernst nimmt. So ist es durchaus schon vorgekommen, dass Kinder mit ihren Eltern unterwegs waren und dann auf einen Bekannten der Eltern getroffen sind, der sie und das Elternteil, mit dem sie unterwegs waren, nach Hause fahren wollte, sich geweigert haben, in das Auto einzusteigen. Hier kann es durchaus also dazu kommen, dass die Anweisung, nicht bei Fremden ins Auto zu steigen durchaus so fest verankert sind, dass das Kind nicht einmal in Gegenwart seines Elternteils in solch ein fremdes Auto steigen würde. Problematischerweise ist dieses Verhalten wohl eher die Ausnahme als die Regel, denn häufig ist es leider so, dass den Kindern zwar bewusst ist, dass sie das nicht tun sollen, aber aus diesem oder jenem Grund sich doch dafür entscheiden, es in diesem speziellen Fall gerade eben doch zu tun. Trotzdem sind diese Grundregeln nicht nutzlos, denn sie zeigen dem Kind, dass es einiges zu beachten gibt, wenn sie allein unterwegs sind und lassen Kinder in der Regel schon etwas vorsichtiger werden.
Wenn wir gesagt bekommen, das wir etwas nicht tun dürfen, dann hinterfragen wir in der Regel, warum dies so ist. Kaum jemand lässt sich gerne vorschreiben, dass er etwas nicht tun darf, wenn ihm der Sinn dahinter nicht bewusst oder begreiflich ist. Ähnlich sieht es übrigens auch mit unseren Kindern aus. Natürlich würden wir uns ab und an wünschen, dass sie einfach das tun, was wir ihnen sagen, doch in den meisten Fällen tun sie das nicht und je älter sie werden desto häufiger hinterfragen sie solche Regeln. Hierbei kam beobachten dass gerade die Regeln, die sie nicht verstehen, in der Regel auch nicht besonders intensiv beachtet werden.
Es ist also unbedingt notwendig, dass du deinem Kind erklärst, warum es dieses oder jenes nicht tun soll. Je mehr Sinn du den Regeln, die du aufstellst, verleihst und je eher du dafür sorgst, dass das Kind tatsächlich in der Lage ist, zu verstehen, dass diese Regeln recht sinnvoll ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind bereit ist, diese Regel schlussendlich auch zu befolgen. Hier haben viele Eltern einige Probleme, denn natürlich bedeutet eine Erklärung auch, dass man dem Kind begreiflich machen muss, dass die Welt gefährlich sein kann.Uns Erwachsenen ist klar, dass die Welt gefährlich sein kann und viele Tücken bereithält, von denen wir uns wünschen, dass wir nie mit ihnen konfrontiert werden. Es ist verständlich, dass viele Eltern sich wünschen, ihre Kinder in einer Traumwelt aufwachsen zu lassen, in der die Kinder keine Angst zu haben brauchen, und es in ihrer Sicht nichts böses oder gefährliches gibt. Es ist allerdings ein Problem, denn die Welt ist nun mal keine märchenhafte Traumlandschaft, in der nichts Böses passiert. Obwohl hier sicher die Meinungen deutlich auseinandergehen können, ist es mit Sicherheit nicht verkehrt, zu versuchen den Kindern klarzumachen, dass es durchaus gefährliche Situationen und gefährliche Dinge in der Welt da draußen gibt, vor denen sie sich in acht nehmen müssen.
Es geht nicht darum den Kindern Angst vor der Welt oder anderen Menschen zu machen, aber es geht darum, dass die Kinder verstehen, dass es durchaus gefährliche Dinge gibt und sie nicht dem Glauben anheimfallen dürfen, dass alles in der Welt nett und freundlich ist. Obwohl wir uns als Eltern dies natürlich wünschen würden, ist es doch so, dass wir unseren Kindern mit dieser Einstellung auch keinen Gefallen tun, selbst dann nicht, wenn es uns gelingt, sie aus allen brenzligen Situationen herauszuhalten. Irgendwann kommt der Tag, wo sie realisieren müssen, dass die Welt ganz anders ist, als das Traumgebilde, das ihnen ihre Eltern vorgelebt haben.Diese Erkenntnis führt regelmäßig dazu, dass die Kinder in eine Verweigerungshaltung kommen und eigentlich mit der Welt, wie sie in Realität ist, nichts mehr zu tun haben wollen und verzweifelt sich daran klammern, weiter in dieser schönen Märchenwelt zu leben, in der sie bisher gelebt haben. Dies kann auf Dauer zu großen Problemen führen. Aus diesem Grund solltest du es vermeiden, eine Märchenwelt für deine Kinder zu zeichnen. So hart es vielleicht manchmal auch klingen mag, den Kindern schon früh klarzumachen, dass es durchaus gefährliche und unangenehme Dinge in der Welt gibt, vor denen sie gewarnt werden sollten und auf die sie aufpassen müssen. Nur um das noch einmal ganz deutlich zu machen, es geht dabei nicht darum, den Kindern irgendwelche Horrorvorstellung in den Kopf zu setzen, was alles passieren könnte, sondern nur ihnen keine heile Welt vorzumachen, sondern regelmäßig darauf hinzuweisen, dass es durchaus Probleme und Gefahren gibt, mit denen sie, wenn sie allein unterwegs sind, konfrontiert werden können und dass eben nicht alles Friede Freude Eierkuchen in der Welt ist.
Man sollte den Kindern auch klarmachen, dass wenn sie alleine unterwegs sind, sie in der Regel ein Problem haben. In einer Gruppe ist man immer stärker und wird deutlich weniger zu einem Ziel für eventuell böse Menschen. Aber selbst, wenn man nicht davon ausgeht, auf böse Menschen zu treffen, hat eine Gruppe auch sonst weitere Vorteile.
Wenn es zum Beispiel zu einem Unfall kommt, bedeuten andere Kinder in der Regel, dass sie Hilfe holen können. Auch vor älteren Mitschülern, ist man in einer Gruppe eher sicher als alleine. Den Kindern sollte früh klargemacht werden, dass egal, ob auf dem Schulweg oder in ihrer Freizeit eine Gruppe immer ein gewisses Maß an Schutz bedeutet und die Bewegung in einer Gruppe immer der Einzelbewegung vorzuziehen ist.Was viele Eltern auffallend häufig vergessen, ist die Tatsache, dass ihre Kinder nicht nur wissen müssen, wo potentielle Gefahren und Probleme liegen, sondern auch, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie sich womöglich in einer Situation befinden, in der sie mit einem dieser Probleme konfrontiert werden. Was zum Beispiel soll das Kind machen, wenn ein fremder Mensch es anspricht oder ihm etwas anbietet.
Wie soll es sich verhalten, wenn es den Eindruck hat, verfolgt zu werden, und was soll es tun, wenn irgendein Fremder ihm verspricht, es nach Hause zu fahren? Den Kindern einfach nur zu sagen, dass sie dies nicht tun sollen, ist nur die halbe Miete, wenn man den Kindern nicht gleichzeitig auch erklärt, wie es sich in solch einer Situation richtig verhält. Es ist also wichtig, dass im gleichen Zuge, in dem du deinem Kind sagst, was es nicht tun soll, ihm auch erklärst, warum es das nicht tun soll und dann auch Wege aufzeigst, wie es aus dieser Situation wieder herauskommt. Hier könnte es zum Beispiel helfen, sehr klar und sehr vehement laut zu werden, um andere Menschen auf die Situation aufmerksam zu machen. Dass Aufmerksamkeit und andere Menschen in der Regel einen gewissen Schutz bedeuten und Probleme lösen können, sollte man dem Kind früh vermitteln.Dass man jederzeit, wenn man ein Problem hat, einen herumlaufenden oder herumfahrenden Polizisten anhalten und ansprechen kann, sollte man dem Kind auch nahebringen. Auch kann man den Kindern erklären, dass man in der Regel in öffentlich zugänglichen Gebäuden, wie Geschäften, Cafés aber auch in Behörden und ähnlichen Institutionen Hilfe erwarten kann, wenn es irgendein Problem gibt.
Die Möglichkeiten Probleme zu lösen, sind hier sehr vielfältig und du solltest mit deinem Kind häufiger einmal eine problematische Situation durchsprechen und versuchen, das Kind erklären zu lassen, was es in dieser Situation tut.Solche kleinen imaginären Spiele, in denen das Kind ein Problem lösen muss, sorgen dafür, dass es flexibler in dem wird, was es tun möchte oder tun muss, wenn es in solch eine Situation kommt. Auch ein ganz klassischer Fall für ein Kind ist die Tatsache, dass es sich verlaufen hat. Plötzlich steht es irgendwo in einer Straße und hat keine Ahnung mehr, wie es von hier aus nach Hause oder zu einem Platz kommt, den es kennt. Wie genau soll sich das Kind in dieser Situation verhalten? Einfach irgendeinen Passanten ansprechen, widerspricht zum Beispiel der Regel, dass man nicht mit Fremden reden soll, hier müssen Lösungen geschaffen werden, die dem Kind helfen sich zurechtzufinden.
Hier stellen wir denen eine Regel einige Regeln vor, die du deinem Kind mit auf den Weg geben kannst, um seine Sicherheit so weit wie möglich zu gewährleisten.
Natürlich muss man hier ein wenig schauen, was für das jeweils eigene Kind die passenden Regeln sind und es ist auch wichtig, die Kinder nicht übermäßig zu verunsichern oder gar zu verängstigten, doch einem Gespräch über Gefahren sollte man als Elternteil niemals aus dem Weg gehen. Es ist wichtig, dass die Kinder lernen, wie sie mit einer Ausnahmesituation umzugehen haben und wie sie sich in dieser Verhalten müssen. Auch wenn es gerade bei Jugendlichen nicht gerade auf viel Gegenliebe stößt, solltest du sie immer daran erinnern, dass es ja schließlich um ihren eigenen Schutz geht.
[KaKra]Kann dein Kind deine Handynummer auswendig?
Hier kannst Du dich mit Müttern über die Sicherheit der Kinder austauschen