© jogyx - Fotolia.com
Stimmbruch - vom Jungen zum Mann.
Bild: © jogyx - Fotolia.com
Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
|
aktualisiert: 17.08.2021 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Irgendwann passiert es einfach. Eben noch ist die Stimme klar und hell gewesen und im nächsten Moment plötzlich krächzend und tief, so also gehöre sie zu jemand ganz anderen. Wo kommt denn das jetzt bitte her, fragen sich viele Jungs.Die Antwort ist ganz einfach: Der Stimmbruch hat eingesetzt. Und er befindet sich in bester Gesellschaft, denn durch den Stimmbruch muss jeder Junge durch. Sogar Mädchen, auch wenn sie es in den meisten Fällen gar nicht einmal merken.
Der Stimmbruch
Der Stimmbruch, auch Stimmwechsel genannt, ereilt die meisten Jungen im Alter zwischen 11 und 15 Jahren. Die Ursache hierfür ist wieder einmal das Hormon Testosteron, das dafür sorgt, dass sich der Kehlkopf, der eine wichtige Rolle beim Sprechen, Schlucken und Atmen spielt, vergrößert. Die dabei am Hals sichtbar werdende Beule ist der so genannte Adamsapfel. Durch das Wachsen des Kehlkopfs dehnen sich auch die Stimmbänder aus und werden länger und dicker. Die Stimme wird allgemein tiefer. Dies hat auch damit zu tun, dass während der Pubertät der Hals des Jungen wächst, so dass sich der Kehlkopf tiefer in den Hals verlagert und der Brustkorb, der jetzt als Resonanzraum dient, der Stimme einen männlicheren Klang verleiht.
Woher kommt das Krächzen
Leider wachsen die Stimmbänder nicht unbedingt gleichmäßig. Wächst ein Stimmband schneller als das andere, klingen die produzierten Töne oft verzerrt und schief. Dies sorgt dann oft für Gekicher und Getuschel der Mädchen und ist vielen Jungen unendlich peinlich. Sie möchten dann am liebsten gar nichts mehr sagen, besonders wenn ihr Gegenüber vielleicht nicht alles verstanden hat und sie noch einmal von vorne anfangen müssen.
Oder aber, wenn die Stimme beim Sprechen oder Singen ungewollt zwischen hoher Jungen- und tiefer Männerstimme hin und her pendelt und man partout nichts dagegen tun kann. Viele Jungen versuchen, dies mit Husten oder Räuspern zu unterdrücken und sind dann dementsprechend frustriert, wenn doch wieder nur Piepstöne herauskommen.
- Der Grund dafür: Im Gegensatz zu Mädchen, deren Stimme sich nur um eine Terz oder Quarte, also drei bis vier Tonstufen nach unten verändert, müssen Jungs im Stimmbruch die doppelte Spanne, also eine Oktave, überwinden. Hier kommen die Stimmlippen ins Spiel, die bei Mädchen in der Regel um drei bis vier Millimeter, bei Jungs aber um das Doppelte wachsen, da Mädchen einen wesentlich geringeren Testosterongehalt im Blut haben.
Ein halbes Jahr Stimmbruch
Sollte auch Dein Sohn unter dem Stimmbruch leiden bzw. unsicher sein, kannst Du ihn damit trösten, dass der ganze Prozess in der Regel nicht viel länger als ein halbes Jahr dauert. Dann hat er es hinter sich! Ein anderer positiver Aspekt des Stimmbruchs ist die Tatsache, dass er nun definitiv nicht mehr zu den kleinen Jungs gehört und jeder hören kann, dass er nun bald ein Mann ist.
Übrigens, am Ende des Stimmbruchs entwickeln sich etwa zwei Drittel der Jungenstimmen zu Bass- oder Baritonstimmen und nur ein Drittel wird zu einer so genannten Tenorstimme. Im Alter zwischen 25 und 30 ist die männliche Stimme dann komplett ausgereift.
[AKH]