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Doch etwas zu gruselig?
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Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
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aktualisiert: 14.10.2010 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Alljährlich am 31. Oktober wird Halloween gefeiert und viele Eltern fragen sich, ob dieses Fest für ihr Kind auch wirklich geeignet ist.Halloween schadet dem Kind?
Kritisch hinterfragen sie diese Tradition und stehen dem Wunsch ihrer Kinder, sich schaurig zu verkleiden, Gruselpartys zu besuchen oder kostümiert von Haus zu Haus ziehen, um sich Süßigkeiten zu erbetteln, skeptisch gegenüber. Die Bedenken der Eltern haben unterschiedliche Gründe und nicht alle sind einfach von der Hand zu weisen. Denn im Kern kann man so manche Befürchtung der Eltern sehr wohl nachvollziehen.
Dabei geht es weniger um Sinn oder Unsinn der Halloween Tradition, sondern meist sind Eltern um die Psyche der Kinder besorgt. Auch Bedenken, dass bestimmte Erziehungsmuster dem Geschehen an Halloween widersprechen, veranlassen Eltern, ihren Kindern das Begehen des Festes nicht zu gestatten.
Das Fest der Toten
Wir leben in einer Zeit, in der unsere Kinder mit vielen, teilweise Gewalt verherrlichenden Medien konfrontiert werden. So bedient die Filmindustrie den Wunsch nach immer blutrünstigeren Horrorfilmen, gewalttätige Computerspiele finden reißenden Absatz und Rapper und Hip-Hop Bands verbreiten aggressive Parolen. Durch diese negativen Einflüsse besteht die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche ihr Unrechtsbewusstseins teilweise verlieren. Und so gefällt Eltern der Gedanke, ihr Kind könnte an Horror und Angst zu Halloween gefallen finden, oft gar nicht.
Allerdings sollten wir folgendes bedenken.
Bei Halloween geht es nicht ums Töten wie in Horrorfilmen oder brutalen Spielen. Halloween basiert auf einer ähnlich alten Tradition wie beispielsweise der Weihnachtsmann oder Osterhase. Einziger Unterschied, Weihnachtsmann und Osterhase sind in unserer Kultur positiv besetzte fiktive Gestalten. Bei Halloween hingegen geht es um Geister und die für wenige Stunden verschwimmende Grenze zwischen dem Reiche der Lebenden und jenem der Toten.
Warum wird Halloween gefeiert?
Halloween basiert auf einem Glauben, den bereits unsere vorchristlichen Ahnen besaßen. Die Nacht von Halloween diente nicht der Geisterbeschwörung, sondern ihrer Abwehr und dem Schutz vor bösem Zauber. So hat das schaurige Verkleiden nicht den Sinn, möglichst authentisch in die Rolle einer Horrorgestalt zu schlüpfen, sondern mögliche Geister zu täuschen, die sich in der Welt der Lebenden aufhalten, um nach Seelen für die Unterwelt zu suchen.
Halloween für Kinder
Früher oder später wird wohl jedes Kind mit Halloween konfrontiert. Zu verhindern ist das kaum. Wenn wir Eltern unseren Kindern dann erlauben, sich ebenfalls zu kostümieren, kann das den Kleinen helfen, ihre Angst vor ominösen Monstern zu besiegen. Halloween ist nur einmal im Jahr und durch die Kostümierung sehen die Kinder diesen Tag auch als besondere Ausnahme. Meist kennen sie das von Haus zu Haus gehen und Leckereien sammeln bereits durch die Sternensinger am Tag der Heiligen Drei Könige.
Kinder können sehr wohl differenzieren und Eltern brauchen daher keine Angst zu haben, dass ihr Kind seelischen Schaden nimmt. Für die meisten Kinder bedeutet Halloween einfach nur viel Spaß, ein Tag zum Verkleiden und Süßigkeiten sammeln. Und dieser Spaß kann darüber hinaus auch noch pädagogisch wertvoll sein.
[SyKo]