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Eine Impfung schützt vor Hepatitis B
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Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz |
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aktualisiert: 13.01.2011 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Homöopathie |
Hepatitis B ist eine infektiöse Entzündung der Leber, die sich durch Müdigkeit, Übelkeit und Schmerzen im Oberbauch bemerkbar macht.Je jünger die infizierte Person ist, desto größer ist die Gefahr, dass ein chronischer Krankheitsverlauf mit bleibenden Leberschäden als Folge der Erkrankung bleibt. Seit 1995 gehört die Impfung gegen Hepatitis B zu den Standardimpfungen, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Kinder ab dem 2. Monat empfohlen werden.
Hepatitis B wird durch
Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Speichel übertragen und
ist in hohem Maße ansteckend. Bereits durch mikroskopisch kleine
Hautverletzungen kann das Hepatitis-B-Virus (HBV) in die Blutbahn
gelangen und die Leber angreifen. Bei einem chronischen Verlauf heilt
das Virus nicht aus sondern bleibt im Körper und kann eine tödliche
Leberzirrhose verursachen. Etwa zehn Prozent der Erkrankungen verlaufen
chronisch, bei Kindern liegt die Quote bei etwa 50 Prozent. Etwa ein
Prozent der Fälle endet tödlich.
Für die Impfung gegen
Hepatitis B kommt ein Totimpfstoff zur Anwendung, der das
Hepatitis-B-Oberflächenantigen (HbsAg) enthält, ein Teil der
Virushülle, der den Körper dazu veranlasst, Antikörper gegen die
Krankheit zu bilden. Der Impfstoff ist als Einzel- oder als
Kombi-Impfstoff erhältlich. Die Einzelimpfstoffe für Kinder
enthalten weniger HbsAg als die Impfstoffe für Jugendliche über 16 Jahren und Erwachsene.
Babys erhalten für einen
sicheren Impfschutz gegen Hepatitis B, der bis ins Erwachsenenalter
anhält, normalerweise vier Impfungen. Drei sind für eine
Grundimmunisierung mindestens nötig. Eine routinemäßige
Auffrischung für Erwachsene ist nicht vorgesehen, wird aber für
Personal im Pflegedienst und andere Risikogruppen empfohlen. Bei etwa
95 Prozent der Geimpften ist der Impfschutz wirksam. Nach einer
Grundimmunisierung besteht dieser für etwa zehn Jahre und schützt
auch vor einer Infektion mit Hepatitis D.
Der Hepatitis-B-Impfstoff
ist heute meist in dem Sechsfach-Impfstoff gegen Diphterie, Tetanus,
Polio, Keuchhusten und Haemophilus influenzae Typ B (HiB) enthalten,
den Kinder nach STIKO-Empfehlung bereits ab dem vollendeten 2.
Lebensmonat, also etwa in der 9. Lebenswoche, erhalten sollen. Hält
man diese Empfehlung ein, sind die Folgeimpfungen mit vollendetem 3.
und vollendeten 4. Lebensmonat, die 4. Impfung zwischen dem 11. und
14. Monat fällig. Bei Verwendung eines Einzelimpfstoffs sind meist
drei Impfungen ausreichend. Jugendlichen unter 17
Jahren, die bisher noch keine Hepatitis-B-Impfung erhalten haben,
wird eine Grundimmunisierung empfohlen.
Ist die Mutter eines
Neugeborenen mit Hepatitis B infiziert, kann das Kind sich bei der
Geburt anstecken. Um dies nach Möglichkeit noch zu verhindern, muss
das Baby daher sofort nach der Geburt die erste Impfung erhalten, die
zweite am 7. und die dritte am 21. Lebenstag.
Der Totimpfstoff gilt im
allgemeinen als gut verträglich. Auch Menschen mit einer
Immunschwäche oder Schwangere können damit gegebenenfalls geimpft
werden. Lediglich bei Infekten mit hohem Fieber sollte die Impfung
verschoben werden.
[BS]