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Spielen in der Natur stärkt die Gesundheit
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Autoreninfo | Natalija Krenz |
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aktualisiert: 24.09.2013 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Erziehung |
Viren, Bakterien und auch Pollen - damit wird das Baby konfrontiert und muss sich dagegen zur Wehr setzen. Kommt ein Neugeborenes auf die Welt verfügt es über einen Nestschutz aber über kein Immunsystem. Das Immunsystem muss erst trainiert werden - wie alle Dinge die ein Kleinkind erst erlernen muss. Wenn das Immunsystem trainiert wird, hilft es den Babys und Kleinkindern, mit den Krankheitserregern umzugehen und diese abzuwehren.In den ersten sechs bis neun Monaten wirkt der Nestschutz, damit das Baby ausreichend Zeit hat, ab der Geburt einen eigenen Immunschutz aufzubauen. Doch auch in dieser Zeit gibt es Gefahren einer Infektion oder einer bakteriellen Kinderkrankheit wie Keuchhusten oder Scharlach. Besonders bei Säuglingen können diese Infektionen gefährliche Komplikationen mit sich tragen.
Kranksein stärkt die Abwehr
Das hört sich im ersten Moment etwas unglaubwürdig an, doch Kranksein stärkt das Immunsystem. Viele Infektionen sind glücklicherweise ungefährlich für das Baby. Deshalb ist es für das Immunsystem gut, wenn der kleine Liebling von dem
Dreitagefieber oder auch die Dreimonatskoliken heimgesucht wird. Bei solchen Erkrankungen wird das Immunsystem des Babys gestärkt.
Diese Krankheiten werden als harmlos bezeichnet, da ein Kleinkind dies Infektionen übersteht. Aber diese sind nicht so harmlos, dass ein Arztbesuch ausgeschlossen werden kann. Das Baby sollte bei jeder Veränderung sofort einem Arzt vorgestellt werden, denn nur dieser garantiert, dass es sich um eine harmlose Krankheit handelt.
Krankes Kind
Hat das Baby die Krankheit überstanden, merkt sich das Immunsystem diese Infektion und kann beim nächsten Angriff besser dagegen angehen. Bis das Immunsystem so weit ausgereift ist, dass die Infekte abnehmen, vergehen jedoch einige doch recht nervenaufreibende Krankheitsverläufe. Es wird besagt, dass zehn harmlose Infektionskrankheiten pro Jahr bei Babys und Kleinkindern bis zum sechsten Lebensjahr völlig normal sind. Erst nach dieser Zeit hat sich das Immunsystem in der Form entwickelt, dass die Infekte kontinuierlich abnehmen und das Kind weniger krank ist.
Wie kann das Immunsystem lernen?
Das Immunsystem lernt nur dann, wenn es von Beginn an mit vielen Antigenen aus der Umwelt konfrontiert wird.
- Das heißt, wenn das Kind von anderen Kindern abgeschirmt ist, wird das Immunsystem nicht lernen mit den Keimen und eventuell vorhandenen Bakterien umzugehen.
- Gleiches gilt, wenn in der Wohnung ständig alle Keime vernichtet werden. Zu viel Sauberkeit macht Kinder also anfälliger für Infektionen und kann zudem Allergien auslösen. Dabei wehrt der Körper Stoffe ab, die eigentlich keinerlei schädliche Wirkung haben. Natürlich sollte auf eine entsprechende Hygiene geachtet werden - dennoch darf es im Wohnraum ruhig mal staubig sein.
- Wenn Kinder miteinander spielen, fördert das ebenso das Immunsystem. Der Bakterienaustausch sorgt für immer mehr Abwehrstoffe, um Infektionen erfolgreich abzuwehren. Je früher das Baby mit anderen Kindern im Sand spielen kann, umso eher kann das Baby mit den Keimen und Bakterien umgehen. Zudem fördert das Spielen mit anderen Kindern das Immunsystem auf der mentalen Ebene.
Wichtig ist eine gute Balance zu finden, zu viel Sauberkeit schadet dem Kind ebenso wie zu viel Dreck auf einmal.
Richtige Ernährung für das Immunsystem
Bei Babys ist das Stillen die optimalste Methode um das Immunsystem zu unterstützen. Denn in der
Muttermilch befinden sich Abwehrstoffe, die bereits die Mutter gebildet hat und die das Baby schützen.
Doch auch später ist eine richtige Ernährung wichtig, um das Immunsystem zu stabilisieren. Spurenelemente spielen hierbei eine wichtige Rolle. Eisen, Selen und Zink stärken das Schutzschild, des kleinen Körpers.
- Eisen ist ein wichtiger Bestandteil, der für die Bildung von roten Blutkörperchen unerlässlich ist. Eisen befindet sich vor allem in Fleisch, roter Beete, Brokkoli und Hülsenfrüchten.
- Zink wiederum produziert Antikörper. Zink kommt in Fisch, Fleisch sowie Vollkornprodukten vor.
- Selen hilft dem Körper Schwermetalle anzubauen und befindet sich in Getreide sowie in Thunfisch.
Bei der Nahrungsumstellung sollte jedoch langsam und behutsam vorgegangen werden. Pro Woche eine neue Eiweißquelle ist völlig ausreichend um den kleinen Körper an die Nahrung zu gewöhnen. Äpfel, Getreide und Karotten sollten unbedingt auf dem Speiseplan stehen. Ebenso wie Orangen und weitere Vitaminquellen. Milch und Milchprodukte sind für die Calciumversorgung zuständig und stärken obendrein das Immunsystem.
Was dem Baby schadet
Feinstaub sowie Zigarettenrauch schaden dem Kind, also auch dem Immunsystem. Der Zigarettenrauch enthält unzählige Schadstoffe, die zu Infektionen des Kindes führen können. Gleiches gilt für Schimmelpilze in den Wohnräumen.
Was dem Immunsystem nützt
- Vernünftig eingesetzt kann Antibiotikum dem Kind keineswegs Schaden zuführen. Natürlich sollte jedoch nicht beim Laufen der Nase ein Antibiotikum verabreicht werden. Ob eine Gabe von Medikamenten erforderlich ist, sollte stets ein Kinderarzt entscheiden.
- Die Impfungen halten überdies das Immunsystem auf Trab. Beim Impfen wird eine kleine Impfung simuliert, gegen die das Kind eine eigene Abwehr bildet.
- Ebenso wichtig ist ein optimales Raumklima in den Wohnräumen zu schaffen. Regelmäßiges Lüften gehört hierbei auch im Winter zu einem unerlässlichen Punkt.
- Überdies sollten Kinder im Winter mit einer ausreichenden aber nicht zu warmen Kleidung, ausgestattet werden. Mütze, Schal und Handschuhe sind ein absolutes Muss.
Schlafen fördert die Gesundheit
Im Schlaf kann der Körper Reparaturen ausführen, für die er am Tag keine Zeit findet. Deshalb ist es besonders für Kleinkinder wichtig ausreichend Schlaf zu erhalten. Zudem werden in dieser Ruhezeit die Abwehrstoffe gebildet, also die Immunabwehr gestärkt. Gleiches gilt bei einem erwachsenen Menschen: Stress und zu wenig Schlaf machen müde und krank - genauso verhält es sich bei einem Baby oder Kleinkind.