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Vorsicht ist bei Ibuprofen in Schwangerschaft geboten
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Autoreninfo | Katharina Krause |
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aktualisiert: 18.05.2019 | Vierfache Mutter und Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Über Schmerzmittel in der Schwangerschaft ranken sich viele Fehlinformationen. Hier
beleuchten wir einmal, was es mit Ibuprofen in der Schwangerschaft auf sich hat und ob
man es gefahrlos nehmen kann.
Was du hier lesen kannst:
- Was ist Ibuprofen?
- Erstes Schwangerschaftsdrittel
- Zweites Schwangerschaftsdrittel
- Drittes Schwangerschaftsdrittel
- Weitere Risiken und Nebenwirkungen
- Alternativen zu Ibuprofen
Was ist Ibuprofen?
Ibuprofen ist ein häufig genutzter Arzneistoff, der vor allem bei Schmerzen, Entzündungen und
Fieber eingesetzt wird. Ibuprofen wird häufig bei Arthritis, Muskelschmerzen, akuter Gicht, Kopf- und Zahnschmerzen sowie akuten Menstruationsbeschwerden und
natürlich auch zur Fiebersenkung genommen.
Erstes Schwangerschaftsdrittel
Unter speziellen Voraussetzungen ist Ibuprofen im ersten Schwangerschaftsdrittel erlaubt. In
einigen Ausnahmefällen kann es zu Fehlgeburten oder Missbildung des Herzens beim Embryo
kommen. Es muss also immer abgewägt werden, ob der Nutzen das Risiko wert ist.
Zweites Schwangerschaftsdrittel
Auch im zweiten Schwangerschaftsdrittel dürfen Schwangere Ibuprofen in Ausnahmefällen
nutzten, doch auch hier muss man sich der Gefahr von Fehlgeburten und Missbildungen des
Herzens beim Kind bewusst sein. Es sollte also gut abgewogen werden, ob der Nutzen von
Ibuprofen die Risiken wirklich wert ist.
Drittes Schwangerschaftsdrittel
Im dritten Schwangerschaftsdrittel sollte Ibuprofen nicht mehr zum Einsatz kommen, denn
Ibuprofen kann einen vorzeitigen Verschluss des sogenannten Ductus Arteriosus Botalli nach
sich ziehen. Dieser Verbindungsgang im Blutkreislauf sorgt dafür, dass Blut
zwischen der Hauptschlagader und der Lungenschlagader fließen kann, ohne dafür vorher die
Lunge passieren zu müssen. Dies ist nötig, da beim ungeborenen Kind die Lunge im Normalfall
noch nicht arbeitet und ein vorzeitiger Verschluss des Ganges nach der Geburt zu einer
lebensbedrohlichen Situation führen kann.
Darüber hinaus sollte Ibuprofen grundsätzlich
gemieden werden, da die Gefahr eines vermehrten Blutverlustes durch Geburtswunden erhöht
wird. Somit kann Ibuprofen im dritten Schwangerschaftsdrittel zu einer Gefährdung von Mutter
und Kind werden.
Weitere Risiken und Nebenwirkungen
Durch Ibuprofen können Sodbrennen, Übelkeit und Durchfall ausgelöst werden. Auch das
Auftreten von Darmblutungen, Magengeschwüren oder
Magenschleimhautentzündungen, sowie Magendurchbrüchen kann gelegentlich beobachtet
werden. Die Stärke der Nebenwirkungen hängt in der Regel von der Dosis, der
Anwendungsdauer und vom Alter des Patienten ab. Bei chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen kann Ibuprofen ebenfalls einen Schub auslösen und es kann zu
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag oder Hautjucken kommen. Darüber hinaus
besteht die Gefahr von Nachblutungen, da die Blutgerinnung durch das Mittel gehemmt werden
kann.
Alternativen zu Ibuprofen
Sollten Schmerzmittel in der Schwangerschaft unbedingt erforderlich sein, so sollte man auf
Paracetamol ausweichen. Grundsätzlich ist gegen Paracetamol in der Schwangerschaft in
begrenzten Mengen nichts einzuwenden. Aufpassen muss man dann, wenn eine tägliche
Medikation notwendig wäre, da laut Studien das Risiko für das Kind an ADHS, Asthma oder
Hodenhochstand zu erkranken deutlich zunimmt.
Bei sehr starken Migräneanfällen dürfen Schwangere unter ärztlicher Aufsicht auch Triptane
nehmen.
[KaKra]