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Hüftfehlstellungen bei Kindern – Vorsorgeuntersuchungen und Behandlung

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Dieter Schütz / pixelio.de
Hüftultraschall: Schmerzfrei und effektiv
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 13.01.2011Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Hüftfehlstellungen bei Kindern können langfristig unschöne und schmerzhafte Folgen haben: Probleme beim Laufenlernen, Gangbildstörungen und frühzeitiger Gelenkverschleiß drohen, wenn eine ungünstige Anlage der Knochen nicht rechtzeitig erkannt wird.

Standardvorsorge innerhalb der U2/U3

Daher gehört ein Hüftscreening innerhalb der ersten Lebenswochen oder sogar -tage seit einigen Jahren zum Standardvorsorgeprogramm bei Kindern im Rahmen der U2 oder der U3. Da die Knochen eines Babys noch relativ weich sind, lassen sich Fehlstellungen der Hüfte in diesem Stadium in den meisten Fällen in nur wenigen Wochen korrigieren.

Die Hüftentwicklung ist nicht abgeschlossen

Bei vielen Kindern ist die Entwicklung der Hüfte mit der Geburt noch nicht abgeschlossen. Angeborene Hüftgelenkserkrankungen, die bei etwa 2 bis 4 Prozent der Neugeborenen (in 70 Prozent der Fälle bei Mädchen) vorkommen, sind daher häufig reine Reifungsstörungen, bei denen die Verbindung von Oberschenkel und Hüftgelenkspfanne noch nicht die nötige Stabilität ausgebildet hat. Oft reguliert sich dieses Problem in den ersten Lebenstagen von allein.

Rechtzeitig erkannt hilft eine spezielle Wickeltechnik

Wird eine Hüftreifungsstörung sofort erkannt, kann man den Prozess zusätzlich durch "breites Wickeln" unterstützen. Hierbei wird durch ein künstliches Abspreizen vom Körper ein Strecken der Beine verhindert. Auf diese Weise wird eine Entlastung des Hüftgelenks erreicht, damit dieses sich vertiefen und stabilisieren kann.

Tragetücher haben positiven Effekt

Eine ähnlich positive Wirkung auf die Hüftreifung kann auch der Einsatz von Tragetüchern haben, die zudem einen praktischen Transport des Babys mit viel Körpernähe ermöglichen.

Hüftdysplasie

Bei ausgeprägteren Formen einer so genannten Hüftdysplasie, bei der die Hüftgelenkspfanne zu flach angelegt ist, wird meist eine mehrwöchige Spreizhosenbehandlung durchgeführt. Wie beim "breiten Wickeln" verhindert auch eine Spreizhose, die mehrere Wochen Tag und Nacht über der Windel getragen werden muss, ein Durchstrecken des Beins und sorgt so für eine Stabilisierung des Gelenks in der gewünschten Position. Nur bei 4 von 1000 Kindern ist danach eine Zusatzbehandlung nötig. Auch für deren Erfolg ist es wichtig, dass sie vor dem 3. Lebensmonat, am besten sogar innerhalb der ersten vier Wochen, durchgeführt werden.

Ultraschall

Seit 1996 gehört ein Ultraschall beider Hüftgelenke daher zum üblichen Vorsorgeprogramm bei Babys. Dieses schmerzlose, ungefährliche Hüftscreening wird spätestens im Rahmen der U3-Untersuchung in der 4. bis 5. Lebenswoche durchgeführt. Vor allem bei Risikokindern, bei denen mindestens ein Elternteil an einer Hüftfehlstellung leidet, sollte das Screening allerdings bereits bei der U2 in den ersten Lebenstagen durchgeführt werden. Denn bei der Behandlung aller Hüftfehlstellungen bei Kindern ist grundsätzlich Eile geboten.

Hüftluxation

So liegt im Fall einer eher selten auftretenden Hüftluxation der Hüftkopf nicht in der Gelenkpfanne und muss von einem Orthopäden eingerenkt werden. Um ein erneutes Abgleiten des Gelenks zu verhindern, wird es danach mit Spreizhosen, Pavlik-Bandagen oder Schienen in der richtigen Stellung gehalten. In manchen Fällen ist am Anfang auch ein spezieller Gips nötig, den das Kind zuerst für  zwei bis drei Wochen tragen muss. Im ersten Lebensmonat dauert die Behandlung oft nur zwei bis vier Wochen. Später muss das umliegende Gewebe oft erst aufgelockert werden, ehe man es einrenken und ruhigstellen kann.

[BS]

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