© evgenyatamanenko - Fotolia.com
Die Schwangerschaft verändert den Körper
Bild: © evgenyatamanenko - Fotolia.com
Autoreninfo | Mag. Ann-Kathrin Landzettel |
|
aktualisiert: 31.03.2011 | Gesundheits- und Präventionsberaterin |
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie |
Hormonell ist während der Schwangerschaft ganz schön was los im Körper. Das bringt einiges durcheinander.Bei manchen Schwangeren wird das Hautbild plötzlich frisch und rein, andere klagen über unreine Haut, Pickel und Mitesser. Bei den Haaren ist es ganz ähnlich. Einige berichten von lockerer, fülliger und glänzender Haarpracht, andere werdende Mütter ärgern sich mit fettigen strähnigen Haaren herum. Pfirsich oder Streuselkuchen, Watte oder Stroh - wie sich die Hormone auswirken ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Meist verändern sich Haut und Haare ab dem 4. Schwangerschaftsmonat.
Chaoshormon Östrogen?
Kaum hat sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet, da passiert es: Das Hormongleichgewicht läuft aus dem Ruder. Der Embryo sendet das Hormon HCG (humanes Choriongonadotropin) in den Blutkreislauf der Mutter, um die Bildung der Plazenta anzuregen. Der normale Menstruationszyklus wird gestoppt und die Hormone Östrogen und Progesteron überschwemmen den weiblichen Körper, mit dem Ziel, das neue Leben bestmöglich wachsen und gedeihen zu lassen. Und das bekommt Frau zu spüren. Meist ist das erste Anzeichen ein Spannen in der Brust.
Östrogen begleitet die Frau ihr Leben lang. Es mischt bei der Menstruation mit, sorgt während der Pubertät für meist ungeliebte Kurven und Fettpölsterchen, beeinflusst das Haarwachstum und während der Schwangerschaft ist es für die Ausbildung der Gebärmutter zuständig. Auch an den Wechseljahren ist es nicht ganz unschuldig – da arbeitet es nämlich nur noch Teilzeit und das führt ebenfalls zu unerwünschten Nebenwirkungen. Aber wir sehen: Ohne Östrogen geht es nicht.
Haut, Haare, Nägel
Tendenziell wird die Haut während der Schwangerschaft empfindlicher und neigt auch eher zu Allergien. Am besten bei bekannten Produkten bleiben, da spielt die Haut nicht gleich verrückt. Kosmetik-Experimente sind nicht zu empfehlen. Bei fettiger Haut ein mildes Gesichtswasser ohne Alkohol verwenden und eine leichte Feuchtigkeitspflege auftragen. Bei trockener Haut eine reichhaltigere Pflege benutzen. Solarien und starke Sonneneinstrahlung meiden, Haare wegen der Chemikalien nicht färben und milde Shampoos verwenden. Da die Nägel oft weicher werden und schnell brechen können, sollten sie am besten kurz geschnitten werden.
Lesetipp: Zum Thema "Hautpflege" lies am besten unser Mamiweb-Extra Hautpflege, da findest Du zahlreiche Artikel und Tipps zu genau dieser Thematik.
Und nach der Schwangerschaft?
Mit dem Ende der Schwangerschaft fällt der Östrogenspiegel ziemlich schnell wieder ab. Das führt zu einem erneuten Durcheinander im Hormonhaushalt. Es ist gemein, aber viele Frauen leiden nach der Geburt unter Depressionen, psychischen Verstimmungen und Haarausfall. Bis sich alles wieder eingependelt hat, vergehen meist 3 bis 6 Monate.
Postpartale Depressionen
(Schwangerschafts- bzw. Wochenbett-) Depressionen sind eine sehr starke Belastung. Es gibt Mamis, für die Selbstmord der einzige Ausweg aus ihrem Gefühlschaos war. Dabei sollte und möchte sich die frisch gebackene Mami doch über ihren Winzling freuen und die Zeit mit allen Sinnen genießen. Spielen die Hormone verrückt, ist das aber gar nicht so einfach. Die Mami muss die
Depressionen aber nicht hilflos über sich ergehen lassen. Ein Besuch beim Arzt und die richtige Behandlung können helfen, das Hormonungleichgewicht zu überstehen. Wichtig: Nicht aushalten, sondern die Depression eingestehen und darüber mit dem Partner, Familienangehörigen oder einem Arzt reden.
Haarausfall
Die Haare sind für die Mehrheit der Frauen neben den Brüsten das Symbol für Weiblichkeit schlechthin. Haarausfall führt zu Ängsten und Frust. Aber: Meist ist der Haarausfall ein vorübergehendes Phänomen, das meist problemlos verschwindet, sobald der Hormonhaushalt wieder im Lot ist. Ist nach einem halben Jahr immer noch keine Besserung in Sicht, muss der Arzt den Hormonspiegel gründlich durchchecken und individuell behandeln. Gegebenenfalls werden Hormone verabreicht.
[AKL]