Dr. Leonora Schwarz / Pixelio.de
Homöopathie - unterstützend eingesetzt
Bild: Dr. Leonora Schwarz / Pixelio.de
Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz |
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aktualisiert: 09.02.2011 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Homöopathie |
Nach wie vor sind homöopathische Heilmethoden bei Schulmedizinern nicht unumstritten und tatsächlich ist die Wirksamkeit vieler Mittel aus der homöopathischen Praxis nicht hinlänglich erforscht. Gerade bei leichteren Erkrankungen wie Erkältungen oder Kreislaufbeschwerden stellt Homöopathie jedoch für immer mehr Menschen eine echte Alternative zu herkömmlichen Medikamenten dar, die den Körper häufig unnötig stark belasten.
Zudem wird Homöopathie gerne ergänzend zu einer ärztlichen Behandlung eingesetzt. Doch ist dieses Vermischung von zwei so unterschiedlichen Heilmethoden völlig unbedenklich? Was sollte man dabei auf jeden Fall beachten?
Viele Ärzte mit
schulmedizinischer Ausbildung nehmen inzwischen selbst davon Abstand,
bei jedem Schnupfen ein Antibiotikum zu verschreiben. Sie wissen,
dass sie damit langfristig einerseits das Immunsystem des Kranken und
seine Selbstheilungskräfte schwächen, andererseits dessen
Arzneimittelresistenz erhöhen, was im akuten Ernstfall von Nachteil
sein kann. Manche Mediziner lassen sich heute zusätzlich zu ihrer
ärztlichen Ausbildung in Homöopathie schulen und können so
qualifiziert zwischen der Notwendigkeit einer herkömmlichen
Behandlung und der Möglichkeit einer alternativen Herangehensweise
entscheiden. Zwar würde eine solche Vermischung zweier völlig
gegensätzlicher Heilungsphilosophien den ursprünglichen,
ganzheitlichen Lehren der klassischen Homöopathie widersprechen,
doch sollten verantwortungsvolle Heilpraktiker eben auch ihre Grenzen
kennen: Ernsthafte Krankheiten wie Krebs oder einen Herzinfarkt
alleine mit pflanzlichen Arzneikügelchen behandeln zu wollen, wäre
eine grob fahrlässige Selbstüberschätzung der Homöopathie, die
sehr schnell den Tod des Patienten zur Folge haben kann. Bei
leichteren Erkrankungen wie einer Erkältung oder leichten
Kreislaufbeschwerden kann Homöopathie dagegen eine durchaus
sinnvolle Alternative darstellen. Dabei gilt: Auch pflanzliche Mittel
können Wechselwirkungen haben, auf die man achten muss.
So sagt man allen
ätherischen Ölen wie Pfefferminz, Kampfer oder Menthol nach, die
Wirkung homöopathischer Stoffe negativ zu beeinflussen. Auf Tees,
Kaugummis oder Zahnpasta mit diesen Inhaltsstoffen sollte daher
während einer homöopathischen Therapie besser verzichtet werden.
Auch Kaffee kann die Wirksamkeit homöopathischer Mittel herabsetzen
und sollte daher vermieden werden. Da man Metall nachsagt, die
Wirkung homöopathischer Mittel zu neutralisieren, sollten
entsprechende Tropfen lieber auf Holz- oder Plastiklöffeln
eingenommen werden. Wenn bei der Einnahme
allergische Reaktionen wie Ausschlag oder Unwohlsein auftreten, muss
diese sofort abgebrochen werden.
Über die gemeinsame
Einnahme von homöopathischen und chemischen Wirkstoffen zur
Behandlung einer Erkrankung herrschen allgemein geteilte Meinungen.
Kritiker raten davon ab, pharmazeutische Präparate wie Aspirin &
Co während einer homöopathischen Behandlung einzunehmen, da diese
die Wirkung der homöopathischen Mittel überdecken, verfälschen
oder unterbinden könnten. Andererseits finden sich aus
schulmedizinischer Sicht kaum Hinweise darauf, dass homöopathische
Mittel die Wirksamkeit chemischer Wirkstoffe herabsetzen können. So
dürfte es vermutlich kein größeres Problem darstellen, bei
Kopfschmerzen zunächst die Einnahme eines sanften homöopathischen
Mittels wie Chamomilla auszuprobieren, um schließlich doch zur
herkömmlichen Kopfschmerztablette zu greifen, wenn dessen Wirkung
keine ausreichenden Erfolg erzielen konnte. Außerdem kann man die
Heilung von Krankheiten wie Grippe oder Blasenentzündung, die einer
ärztlichen Behandlung bedürfen, zusätzlich mit homöopathischen
Mitteln wie Aconitum napellus oder Cantharis vesicatoria
unterstützen. Im Zweifelsfall sollte zu Wechselwirkungen
homöopathischer Mittel mit chemischen Arzneimitteln ein Arzt oder
Heilpraktiker befragt werden.[BS]