Abszesse sind in der Regel nichts anderes als eingekapselte Eiteransammlungen unterhalb der Hautoberfläche. Sie ähneln einem Pickel, sind in der Regel deutlich größer und
brauchen länger zum Abheilen. Abszesse sind nicht nur lästig, sondern tauchen vor allem auch bei den leidgeplagten Menschen häufig in denselben Körperregionen auf und es scheint so zu sein, dass einige Menschen eine Veranlagung zur Abszessbildung haben. Um sinnvoll gegen Abszesse vorgehen zu können, sollte man als erstes
verstehen, was ein Abszess eigentlich genau ist und wie er entsteht.
Woher kommen Abszesse?
In der Regel entsteht ein Abszess grundsätzlich immer durch eine Hautverletzung. Das Fiese daran ist, dass diese winzig sein kann, aber dennoch ausreicht, damit durch diese verletzte Haut Bakterien unter die Haut dringen konnten. In vielen Fällen handelt es sich hierbei um das Bakterium "Staphylococcus aureus", das bei den meisten Menschen auf der Haut zu finden ist. Dieses Bakterium ist in der Regel harmlos und richtet eigentlich keinen großen Schaden an. Die "Staphylococcus aureus"-Bakterien haben eine runde bzw. ovale Form und ordnen sich zu Trauben zusammen. Dieses Bakterium zeichnet sich dadurch aus, dass es besonders
hitzeresistent ist und Temperaturen bis zu 60°C ertragen kann.
Besonders häufig sind Männer von Abszessen betroffen, da zum Beispiel bei der Rasur winzigste Hautverletzung ausreichend sein können, damit dieses Bakterium in die Haut eindringt. Ist erst einmal ein Bakterium eingedrungen, entdeckt unser Immunsystem dies in der Regel recht schnell und entsendet weiße Blutkörperchen, um dem Eindringling Einhalt zu gebieten. Hierbei kommt es häufig dazu,
dass das umliegende Gewebe ebenfalls etwas geschädigt wird und so bildet der Körper einen Hohlraum um die abgestorbenen Zellteile, Bakterien und auch die weißen Blutkörperchen herum. So entsteht der Eiter, der sich in dem Abszess befindet. Damit das Gewebe keinen weiteren Schaden anrichten kann, wird es im Normalfall vom Körper abgekapselt und in einem Gewebehohlraum eingelagert.
In der Regel bekommt man erst dann mit, dass man einen
Abszess hat, wenn der Kampf eigentlich schon vorbei ist. Dann nämlich hat man diesen Knubbel unter der Haut, der zwar durchaus schmerzhaft sein kann, allerdings keine gelbe
Eiterspitze zeigt. Theoretisch können sich Abszesse im ganzen Körper bilden, allerdings finden sich die meisten Abszesse direkt unter der Hautoberfläche, da hier die Gefahr, dass Bakterien eindringen am größten ist.
Darüber hinaus gibt es Abszesse auch im Bereich der Haarwurzel. Hierbei spricht man dann von einem Furunkel. Gibt es mehrere nebeneinanderliegende Abszesse, so handelt es sich um einen Karbunkel. Gerade bei Menschen, die zum ersten Mal einen Abszess haben, bietet es sich durchaus an, sich auf den Weg zu einem Arzt zu machen und diesem den Abszess zu zeigen.
Abszesse nicht ausdrücken
Grundsätzlich sollten Abszesse nicht ausgedrückt oder unterschätzt werden, da diese durchaus auch einen Weg
Richtung Körperinneres einschlagen können, anstelle sich nach Außen zu entleeren. Auf keinen Fall sollte man an einem Abszess herumdrücken. Abszesse gelten in der
Regel als recht resistent gegen Salben und man kann beobachten, dass eine Salbe, die gerade noch gewirkt hat, schon beim nächsten Abszess keine Wirkung mehr zeigt. Trotzdem gibt es eine Reihe von Hausmitteln, die wir im Nachfolgenden einmal vorstellen möchten. Diese sollten
allerdings nicht den Weg zum Arzt ersetzen.
Kompresse mit Magerquark
Eine Kompresse mit Magerquark kann ebenfalls dazu führen, dass sich der Abszess schneller entleert und die Beschwerden somit deutlich fixer in den Griff zu bekommen sind.
Arnika
Auch mit Arnika lässt sich eine Kompresse herstellen, die man dann einfach auf den Abszess auflegt und dort lässt, bis sie getrocknet ist. Diese wird zwei bis drei Mal am Tag erneuert. Allerdings sollte man Arnikatinktur nicht pur verwenden. 12-30 Tropfen kommen einfach auf eine Tasse Wasser und in dieser wird die Kompresse getränkt, bevor sie auf den Abszess gelegt wird. Bitte auf die Temperatur achten, damit keine Verbrennungen entstehen!
Leinsamen
Leinsamen kann man mit etwas Wasser zu einem Brei mischen und kochen lassen. Dann wird dieser noch heiße Brei in ein kleines Säckchen gefüllt, das man so warm wie noch möglich auf den Abszess legt. Allerdings muss man hierbei aufpassen, denn es besteht eine nicht zu unterschätzende Verbrennungsgefahr. Lieber vor der Verwendung eine
Weile abkühlen lassen. Der Abszess sollte relativ schnell aufbrechen.
Bockshornklee
Um einen Abszess dazu zu bringen, dass er sich nach Außen entleert, kann man die Samen von Bockshornklee nehmen, um die Eiteransammlung aufzuweichen. Hierzu nimmt man einfach
gemahlene Bockshornkleesamen, die mit etwas lauwarmem Wasser zu einem Brei angerührt und dann auf den Abszess aufgetragen werden. Dies kann man mit einem Tuch abdecken
und eine Weile ziehen lassen. Auch hierbei sollte sich der Abszess zügig entleeren.
Knoblauch
Es gibt Menschen, die darauf schwören, einfach eine Scheibe warmen Knoblauch auf den Abszess zu legen und mit einer sterilen Mullbinde einzuwickeln. Dies lässt man einfach auf dem Abszess drauf, was diesen meistens zur schnelleren Reife bringt und dabei hilft, dass sich der Abszess nach Außen entleeren kann. Auch warme Zwiebelscheiben sollen hier einen ähnlichen Effekt haben.
Gänseblümchen
Hast du die Möglichkeit, an ein paar Gänseblümchen heranzukommen, die fernab aller Straßen und Industrieparks wachsen, dann sammle eine Handvoll Blüten und Blätter und bringe sie in einem knappen Liter Wasser kurz zum Kochen. Nun lässt du die Gänseblümchenteile für etwa 10 Minuten vor sich hin köcheln. Dann gießt du alles durch ein Sieb und holst so die festen Bestandteile heraus. Abschließend lässt du den Sud auf Handwärme abkühlen, bevor du ihn benutzen kannst. Eine Kompresse wird dann im Sud getränkt und auf den Abszess gelegt. Mithilfe einer Mullbinde kann man diese in der Regel gut fixieren.
Propolis
Propolis ist ebenfalls ein wirksames Hausmittel gegen Abszesse. Hierbei handelt es sich um das Bienenkit, das im Bienenstock quasi für eine nahezu sterile Umgebung sorgt. Propolis gilt als antibakteriell und kann somit auch gegen das Abszess verursachende Bakterium vorgehen. Die Propolistinktur wird entweder auf eine kleine Kompresse gegeben oder als Creme einfach auf den Abszess aufgetragen.
Zwiebeln
Zwiebeln kann man einfach aufschneiden und ebenfalls auf dem Abszess befestigen. Auch dies kann dazu führen, dass der Abszess sich schneller entleert und besser abheilt.
Brennnesselblätter
Einen Teelöffel Brennnesselblätter kann man ganz einfach mit heißem Wasser in eine Tasse füllen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Hiervon kann man dreimal täglich eine Tasse
trinken, um das Immunsystem zu stärken. Brennnesseltee gibt es auch im Teebeutel.
Hafergrütze
Auch gekochte Hafergrütze kann man auf den Abszess geben. Auch dies sorgt in der Regel dafür, dass der Abszess deutlich schneller aufbricht und abheilt. Auch hier heißt es wieder, gut auf die Temperatur zu achten.
Wirsing und Weißkohl
Wirsing und Weißkohl einfach walken, bis der Saft austritt. Diese dann erwärmen und auf den Abszess legen. Erneuern sobald sich das Blatt verfärbt.
Milch
Auch heiße Milch auf eine Kompresse gegeben kann zu einer Linderung der Beschwerden führen. Auch hierbei kann man die Kompresse alle paar Stunden austauschen.
Lesetipp: Lies mehr zu Hausmitteln hier:
[KaKra]