Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz | |
aktualisiert: 02.12.2019 | Online Redakteurin | |
Gesundheit und Homöopathie |
In den Augen der meisten Eltern ist das eigene Kind etwas ganz besonderes. Kein Wunder also, dass die meisten Eltern sich wünschen würden ein hochbegabtes Kind zu haben. Ob das eigene Kind hochbegabt ist, wie man das ermitteln kann und was das bedeuten würde, das erfährst du hier in diesem Artikel.
Es steht außer Frage, dass es natürlich durchaus immer wieder Menschen gibt, die begabter sind als andere. Gerade beim Thema hochbegabte Kinder muss man allerdings feststellen, dass hier häufig die Wunschvorstellung vieler Eltern mit den Gegebenheiten in der Realität nicht überein zu bekommen sind. Es ist natürlich verständlich, dass man für sein eigenes Kind wünscht, dass es einfach hochbegabt ist und sich damit eine ganze Menge an negativen Punkten in seinem Leben erklären lassen. Selbst die Tatsache, dass das eigene Kind recht schlecht in der Schule ist und eine Hochbegabung erklären würde, wo er die schlechten Noten nun eigentlich her kommen, die dann natürlich nicht aus dem Können des Kindes resultieren würden, sondern aus der Unterforderung und der dementsprechenden Langeweile, in denen das Kind gefangen ist. Auch bei so mancher ADHS Diagnose wünschen sich viele Eltern natürlich, dass die Ärzte sich hier geirrt haben und in Wahrheit die Symptomatik eigentlich daher rührt, es mit einem unterforderten Genie zu tun zu haben, dass irgendwie seine Langeweile kompensieren muss. Besonders gefährlich sind natürlich auch Verwandte und Bekannte, die das eigene Kind dann auch für etwas ganz besonderes halten und nicht selten sehr schnell bei der Hand sind mit Aussagen, dass das Kind dieses oder jenes davon wirklich toll kann, ohne wirklich eine Vergleichsgruppe zu haben. Gerade bei dem eigenen Kind sind die Erwartungen, die man an das Kind stellt teilweise recht hoch, manche Eltern versuchen mit ihren Kindern Dinge, bei denen sie der Meinung waren, dass sie in ihrem Leben falsch gelaufen sein, zu korrigieren, und häufig setzen die Eltern ihre Kinder auch ziemlich unter Druck, da sie viel zu viele hohe Erwartungen an sie stellen.
Natürlich gibt es eine ganze Menge an Hinweisen, die durchaus auf eine Hochbegabung des eigenen Kindes hindeuten können. Ein mögliches Merkmal von einem hochbegabten Kind könnte zum Beispiel sein, dass es eine sehr gute Beobachtungsgabe hat, auch ein großes Detailwissen in bestimmten, kinderunüblichen Bereichen kann natürlich auf eine Hochbegabung hindeuten. Ist das Kind in der Lage, sich unglaublich präzise auszudrücken und hat es einen extrem großen Wortschatz, verglichen mit anderen Kindern in seinem Alter, so ist es durchaus möglich, dass auch dies hin auf eine Hochbegabung hindeutet. Auch ein frühes Hinterfragen von Meinungen aber auch von Autoritäten an sich, kann unter anderem auf eine Hochbegabung des Kindes hinweisen. Interessant wenn auch nicht viel aussagekräftiger ist es, wenn das Kind sich mit altersunüblichen Themen beschäftigt wie zum Beispiel Philosophie, Religion oder Naturwissenschaften. Natürlich ist das reine Interesse an diesen Gebieten noch kein Hinweis darauf, dass es sich tatsächlich um ein hochbegabtes Kind handelt. Auch eine perfektionistische Grundhaltung gegenüber den eigenen Leistungen, sowie hohe moralische Ansprüche an sich selbst und dem gegenüber und eine starke und schnell aufkommende Langeweile bei Routineaufgaben, können durchaus weitere Hinweise auf eine Hochbegabung sein. Auch wenn das Kind schon sehr früh lesen kann und altersunübliche Bücher aus verschiedenen Themengebieten liest, kann dies natürlich für eine Hochbegabung des Kindes sprechen. Natürlich muss nicht jeder Hochbegabte ein Schulversager sein. Es kann also durchaus sein, dass natürlich auch besonders gute Noten in der Schule auf eine Hochbegabung des Kindes hindeuten. Anhand dieser Merkmale, ist es sehr schwierig, konkrete Punkte zu nennen, die nachprüfbar sind oder irgendwie aussagekräftig. Genau aus diesem Grund bleibt auch nichts anderes übrig, als das Ganze entsprechend abklären zu lassen. Wie das geht und welche Methoden hierfür zur Verfügung stehen, erfährst du direkt im nächsten Abschnitt.
Da bei einer Hochbegabung eine Selbstdiagnose des Kindes in der Regel nicht funktioniert bleibt einem nichts anderes übrig, als auf ein sicheres Verfahren zurückzugreifen, dass tatsächlich in der Lage ist, eine Hochbegabung des Kindes womöglich auszumachen. Will man ein sicheres Ergebnis bekommen, so helfen standardisierter IQ Tests wie zum Beispiel der Hamburg Wechsler Intelligenztest. Allerdings sollte man auch hier wieder darauf hinweisen, dass auch diese Tests recht fehleranfällig sind und die Ergebnisse in keiner Weise unumstößlich sind. Intelligenz und gerade auch eine Hochbegabung lassen sich in der Regel recht schwierig messen und noch schwieriger wirklich endgültig nachweisen.
Für viele Menschen und gerade auch für viele Eltern scheint es das Nonplusultra zu sein, ein hochbegabtes Kind zu haben. Allerdings sollte man hier losgelöst von der Frage, ob das Kind nun hochbegabt ist oder nicht, vielleicht einmal die Kehrseite der Medaille der Hochbegabung beleuchten. Natürlich ist es schön, wenn das eigene Kind Dinge kann, die vergleichbare Kinder in dem Alter noch nicht können, doch dies kann auch ganz schnell zu einer Belastung für die gesamte Familie inklusive des Kindes werden. Was auf der einen Seite sehr positiv erscheint, bringt eine ganze Reihe an Dingen mit sich, die gar nicht mehr so positiv sind. Hochbegabte Kinder langweilen sich nicht selten in der Schule, da sie nicht entsprechend gefordert und gefördert, sondern im Gegenteil durch unser steifes Schulsystem geradezu ausgebremst werden. Nicht wenige hochbegabte Kinder verlieren aus diesem Grund die Lust an der Schule und schneiden mit ihren schulischen Leistungen deutlich schlechter ab, als sie dies eigentlich aufgrund ihrer Intelligenz müssten. Darüber hinaus kann es auch im sozialen Bereich hochbegabte Kinder durchaus Probleme geben, denn wenn andere Kinder merken, dass das Kind anders ist, wird es in der Regel schnell ausgegrenzt. Schon gute Schüler ohne eine Hochbegabung haben nicht selten mit den Vorurteilen und den Neid der anderen Schüler zu kämpfen, und werden hier gerne als Streber abgestempelt. Das Problem hierbei ist, dass viele Kinder hiermit nicht richtig umgehen können, und dieses ausgegrenzt sein, weniger gut verkraften und lieber normal sein wollen. Die Förderung eines hochbegabten Kindes ist ebenfalls nicht gerade einfach und bringt gerade die Eltern schnell an ihre Grenzen. Von der einen Seite aus betrachtet ist es sicher immer noch sehr schön ein hochbegabtes Kind zu haben, man sollte jedoch nie unterschätzen, dass mit einer Hochbegabung beim eigenen Kind in der Regel auch diverse Probleme auf einen zukommen, die die Menschen um einen herum nicht sehen oder nicht sehen wollen.
[KaKra]