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Zeugungsfähigkeit: Junge Paare haben bessere Chancen auf ein Kind.
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Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
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aktualisiert: 16.12.2014 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Wann sind die Spermien am fittesten?
Allgemein herrscht die Annahme, dass Männer solange zeugungsfähig bleiben, wie ihre Potenz auch zulässt, mit einer Frau zu schlafen. Und selbst darüber hinaus soll es möglich sein, sofern noch ausreichend Spermien produziert werden, bei Erektionsstörungen manuell Sperma aus den Hoden zu entnehmen und mittels künstlicher Befruchtung ein Kind zu zeugen.Im Grunde versteht man diese Aussagen also als unbegrenzte Zeugungsfähigkeit des Mannes, während die Fruchtbarkeit der Frau mit den Wechseljahren im Durchschnitt um das 50. Lebensjahr, zu Ende geht.
Ab diesem Alter sinkt die Chance auf ein Kind
Ist das wirklich so? Eine Faustformel besagt, dass wenn das Gesamtalter eines Paares, also das Alter beider Partner zusammen gerechnet, über sechzig Jahren liegt, die Chance ein Kind zeugen zu können, langsam abnimmt. Dabei sollte man die Summe des Gesamtalters jedoch nicht als Fixpunkt nehmen. Beide Partner, in einem Alter von Anfang Dreißig, haben möglicherweise eine minimal verringerte Gesamtzeugungskraft, als noch zehn Jahre zuvor, sind aber, in der Regel, dennoch weitestgehend uneingeschränkt zeugungsfähig.
Kritischer wird es, wenn einer der Partner bereits das vierzigste Lebensjahr überschritten hat. Es kann bei der Frau zu verminderter Fruchtbarkeit, aufgrund ihres Alters kommen.
Ab 40 wird es für Frauen schwieriger
Gänzlich unfruchtbar sind die meisten Frauen Anfang vierzig nicht, aber es wird mit jedem Lebensjahr schwieriger, ein Kind zu empfangen und die Schwangerschaft auszutragen. Das ist unabhängig vom Alter des Mannes, selbst wenn dieser deutlich jünger sein sollte, als seine Partnerin.
Allerdings ist die Menge des Spermas bei einem Mann Anfang Zwanzig etwa um ein Drittel höher als bei einem Mann Mitte Vierzig. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann mit vierzig Jahren gemeinsam mit einer Partnerin von zwanzig Jahren ein Kind zeugt, im Vergleich zu einer Frau von vierzig Jahren mit einem Partner von zwanzig Jahren deutlich höher.
Die Fruchtbarkeit des Mannes sinkt also, vergleichsweise zur Frau, weit langsamer ab und bleibt länger bestehen.
Spermienqualität sinkt im Alter
Doch warum sinkt die Qualität des Spermas im Alter? Auch im Körper des Mannes verändert sich im zunehmenden Alter der Hormonhaushalt. Gerade jedoch Hormone sind ausschlaggebend dafür, dass überhaupt Sperma gebildet werden kann. Vor allem das Hormon Testosteron ist maßgeblich verantwortlich für die Produktion der Spermien. Sinkt der Testosteronspiegel, wirkt sich das auch vermindernd auf die Menge des beständig neu gebildeten Spermas aus.
Zudem haben Forscher in einer Vielzahl von Sperma-Analysen von Männern unterschiedlicher Altersklassen festgestellt, dass bei Männern im Alter von etwa Mitte Vierzig an, die Anzahl deformierter Spermien steigt.
Dies liegt vermutlich daran, dass die hormonell und über das Immunsystem gesteuerte Auslese von nicht hundertprozentig intakten Spermien eingeschränkter funktioniert.
Natürliche Spermienauslese lässt nach
Weit mehr strukturell oder in der Substanz der weiterzugebenden DNA geschädigten Spermien gelangen also auf den Fortpflanzungsweg. Somit steigt auch das prozentuale Risiko, bei einer erfolgreichen Befruchtung, ein Kind mit Abweichungen im Chromosomensatz zu zeugen. Dieses Risiko ist nicht so erhöht, wie bei Frauen gleichen Alters, jedoch trotzdem gegeben.
Wie kann der Mann seine Spermien länger fit halten?
Je gesünder ein Mann lebt, Sport betreibt und belastende Stoffe wie Alkohol, Nikotin sowie Drogen von seinem Körper fern hält, desto höher ist die Chance, dass seine Spermien länger fit, also zeugungsfähig bleiben, als bei gleichaltrigen Männern.
Ganz verringern kann kein Mann, dass die Qualität seiner Spermien abnimmt. Auch der gesündeste Mann ist nicht in der Lage, den Alterungsprozess seines Körpers und damit verbundenen hormonelle Veränderungen, aufzuhalten.
Männer, die den Körper schonen, schonen auch das Sperma
Jedoch steigt die Chance, auf länger agile und in der DNA intakte Spermien, je schonender ein Mann mit seinem Körper umgeht. Ab etwa sechzig Jahren macht sich dies in der Analyse des Spermas dann bereits deutlich sichtbar. Denn Männer, die vermehrt durch schädliche Einflüsse, einen gewissen Raubbau an ihrem Körper betreiben, haben in ihrem Sperma dann auch meist weit weniger gut bewegliche und gesunde Spermien nachzuweisen, als ihre Geschlechtsgenossen, die wesentlich mehr auf ihre Gesundheit achten.
[SyKo]