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Christliches Buch
Bild: bert8k / sxn.hu
Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
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aktualisiert: 14.10.2019 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Die Christianisierung verschiedener Kulturstämme verband nun aber auch
Volksgruppen, die zuvor voneinander größtenteils isoliert waren. Durch
den gemeinsamen Glauben gab es eine Art Vereinigung von ehemals
gallischen, germanischen und keltischen Volksstämmen oder auch Menschen
aus römischer, griechischer oder byzantinischer Kultur.
Unter dieser
Glaubensvereinigung war es nun nicht mehr undenkbar, seinem Kind einen
Namen zu geben, der einer anderen Kultur entsprang. Und vor allem Namen
großer Persönlichkeiten wie Cäsar (Kaiser) aus dem Lateinischen oder
Andreas (der Tapfere) aus dem Griechischen wurden nun immer öfter auch
an nordeuropäische Kinder vergeben.
Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert stieg die Zahl christlich geprägter Vornamen in Europa auf einen Anteil von über 30 Prozent an. Dabei waren nun nicht mehr nur Vornamen aus der Bibel beliebt, sondern auch solche, die eine Heiligenverehrung ausdrückten. Die heiligen Anna, Maria und Sophia gaben ihre Namen an Generationen von Frauen und Mädchen weiter und noch heute stehen diese Namen häufig in den alljährlichen Listen der beliebtesten Vornamen.
Im Laufe der Geschichte vermischten sich die Kulturen immer mehr untereinander. Betrachtet man die Besiedlungsgeschichte Nordamerikas, also aus wie vielen unterschiedlichen Kulturkreisen sich ein “neues” Volk bildete, wird deutlich, wie plötzlich eine sehr große und unterschiedliche Auswahl an Namen entstehen kann.
Im modernen Zeitalter, in dem es möglich ist, innerhalb weniger Stunden um die gesamte Welt zu reisen, gibt es kaum mehr kulturelle Grenzen. So war es möglich, den Bekanntheitsgrad der verschiedensten Vornamen zu vergrößern.
In der heutigen Zeit wissen Eltern häufig um den Ursprung des Namens, den sie ihrem Kind geben. Man kann zwar anhand des Namens erkennen, dass manche Paare bestimmte Herkunftsregionen bevorzugen, doch ist es mittlerweile eher selten, dass eine kultureller Herkunft des Namens etwas über die Einstellung der Eltern ausdrückt. Meist ist es der Wunsch nach einem bestimmten Klang, der Mütter und Väter gezielt nach geographischen Ursprüngen in der Namensgebung suchen lässt.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigt sich ein Trend zu gänzlich neuen Namen, die man zuvor mit anderen Dingen oder Orten in Verbindung brachte. Immer häufiger trifft man auf Vornamen, die sich auf Städte beziehen oder auch, wie etwa derzeit in den USA, Namen wie Apple (Apfel), Willow (Weidenbaum) oder Sky (Himmel). Auch wenn diese und ähnliche Namen derzeit als Modenamen gelten, werden sich einige von ihnen als Vornamen etablieren und in wenigen Jahrzehnten in die Aufzählungen der traditionellen und anerkannten Vornamen Einzug halten. Dann wird sicher niemand mehr von einer vorübergehenden Modeerscheinung sprechen.
[SyKo]