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Geschichte der Homöopathie

tollkirsche
Julietta Hoffmann / pixelio.de
Tollkirsche - giftig und heilsam
Bild: Julietta Hoffmann / pixelio.de
AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 11.11.2019Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
1810 veröffentlichte Hahnemann erstmals sein Standardwerk, das „Organon der Heilkunst“. Er erhielt 1811 einen Lehrstuhl in Leipzig, was ihn endgültig zum Verkünder einer neuen Heilmethode machte. Seine Lehren verbreiteten sich rasch in anderen Ländern und wurden dort von zahlreichen Schülern weiterentwickelt.
So wurde der englische Arzt Frederick Foster Hervey Quinn zum begeisterten Anhänger von Hahnemanns Lehren, nachdem er durch das Mittel Camphora von der Cholera geheilt worden war. Er eröffnete eine Praxis in London und trug bei der nächsten großen Cholera-Epidemie 1854 viel zur Eindämmung dieser Krankheit bei.

Der amerikanische Homöopath Constantine Hering entwickelte das so genannte Hering'sche Gesetz, nach dem die Heilung eines Patienten immer von oben nach unten, vom Kopf zum Fuß verläuft. Außerdem von innen nach außen und von den wichtigen zu den unwichtigen Organen. Die zuletzt aufgetretenen Symptome verschwinden dabei schneller als die früheren, die mehr Zeit zur Heilung brauchen.

Die Lehre der Konstitutionstypen, die bereits Hahnemann in ihren Grundlagen angedacht hatte, und die von Dr. James Tyler Kent ausgebaut wurde, geht davon aus, dass Menschen von ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Gesamtkonstitution her unterschiedlichen Typen zuzuordnen sind. Je nach Typ neigt die Person zu verschiedenen Krankheiten. Dementsprechend können zwei Menschen mit denselben Symptomen zwei völlig unterschiedliche Medikamente zur Heilung benötigen, da sie unterschiedliche Typen sind. Da ihre Krankheiten durch verschiedene persönliche Problematiken hervorgerufen werden, sprechen sie demnach auf verschiedene Mittel unterschiedlich an. Die Behandlung sollte demzufolge eher nach dem grundsätzlichen Konstitutionstyp und weniger anhand der akuten Symptome erfolgen. Für die Konstitutionsbehandlung empfahl Dr. Kent hohe Potenzen, also stark verdünnte, nach Ansicht der klassischen Homöopathie sehr wirksame Mittel, die genau auf den Patienten abgestimmt werden müssen.

Dr. Richard Hughes, ein englischer Homöopath, wandte sich gegen diese Ansichten Kents und die Lehre von den Konstitutionstypen. Er sprach sich für eine Behandlung mit niedrigen Potenzen und die Behandlung akuter, körperlicher Symptome aus, was einen langwierigen Richtungsstreit und die Aufspaltung der homöopathischen Lehre nach sich zog. So unterscheidet man heute zwischen der klassischen Homöopathie, die weiterhin die Konstitutionstypen in die Behandlung einbezieht und hohe, individuell auf die Person abgestimmte Potenzen verwendet sowie der naturwissenschaftlich-kritischen Homöopathie, die sich an konkreten pathologischen Symptomen und ihrer Behandlung mittels niedriger Potenzen orientiert.


[BS]

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