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Gehirnerschütterung

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Gehirnerschütterung
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AutoreninfoTorsten Pinkert
aktualisiert: 30.07.2021Co-Gründer Mamiweb
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Gehirnerschütterung bei Kindern

Die Gehirnerschütterung bei Kindern sollte nicht unterschätzt werden

Ein Sturz, ein Schlag gegen den Kopf oder ein Unfall beim Sport, können rasch für einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt sorgen. Denn derartige äußerliche Einwirkungen auf den Kopf können zu einer Gehirnerschütterung führen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist die Gefahr einer solchen Verletzung groß. Keinesfalls darf eine Gehirnerschütterung auf die leichte Schulter genommen werden, denn es kann zu schwerwiegenden Folgeschäden kommen.

Entstehung einer Gehirnerschütterung

Als Gehirnerschütterung oder Commotio-cerebri wird die leichteste Form eines Schädel-Hirn-Traumas bezeichnet. Sie entsteht dann, wenn der Kopf einer raschen Beschleunigung ausgesetzt und danach ebenso rasch abgebremst wird. Zum Schutz schwimmt das Gehirn in der Hirnflüssigkeit, dem Liquor. Bei diesen abrupten und ruckartigen Bewegungen kann diese Hirnflüssigkeit den Ruck nicht mehr abbremsen und das Gehirn schlägt gegen den Schädelknochen. Genau dies führt zu Störungen im Bereich der Nerven.

Kinder sind für eine Gehirnerschütterung relativ anfällig. Oft reicht es, im Schwimmbad auszurutschen und mit dem Hinterkopf auf die Fliesen zu schlagen. Es kann aber genauso beim Spielen und Toben passieren, oder ein Türstock ist im Weg, wenn der Junior gerade mit Schwung nach nebenan laufen möchte. Vor allem beim Sport ist die Gefahr einer Gehirnerschütterung groß. Fußball spielen, Rad fahren, Roller bladen oder Eislaufen begünstigen die Gefahr dieser Art des Schädel-Hirn-Traumas.

Symptome eines leichten Schädel-Hirn-Traumas

Das trügerische an dieser Verletzung ist, dass nicht zwangsläufig Symptome auftreten müssen, oder diese erst später zu bemerken sind. Häufig kommt es allerdings nach dem Unfall zu einer kurzen Phase der Bewusstlosigkeit.
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwindelgefühl
  • Benommenheit
  • Sehstörungen
  • Kopfschmerzen
sind die klassischen Symptome. Ein Kind sollte nach einem Unfall gut beobachtet werden, denn gerade bei den Jüngeren treten die Symptome zeitverzögert auf.

Sollten Symptome auftreten, ist der sofortige Weg zum Arzt ratsam. Bei Kindern unter einem Jahr sollte nicht zugewartet werden, sondern sofort nach dem Unfall bei einem Arzt vorgesprochen werden. So kann eine Schädelfraktur ausgeschlossen werden.

Grad der Verletzung

Der Arzt untersucht eine Gehirnerschütterung nach der Glasgow-Koma-Skala. Damit kann die Schwere des Traumas festgestellt werden. Für die unterschiedlichen Reaktionen im Bereich Motorik oder Sprache vergibt er Punkte. Je nach erreichten Punkten kann der Grad festgestellt werden:
  • 3 - 8 Punkte: schweres Schädel-Hirn-Trauma oder Gehirnquetschung
  • 9 - 12 Punkte: mittelschweres Schädel-Hirn-Trauma oder Gehirnprellung
  • 13 -15 Punkte: leichtes Schädel-Hirn-Trauma oder Gehirnerschütterung.

Mögliche Folgen

Von außen sind lebensbedrohende Kopfverletzungen nicht immer festzustellen. Wird das Schädel-Hirn-Trauma unterschätzt und nicht behandelt, können sich Blutungen oder Blutergüsse bilden, die meist lebensgefährlich sind. Diese führen zu einer Erhöhung des Gehirndrucks, der nur durch eine Operation wieder entlastet werden kann, um das Leben des Patienten zu retten. Eine rechtzeitig erkannte Gehirnerschütterung führt im Normalfall zu keinen Folgeschäden. Bei einer normal verlaufenden Gehirnerschütterung ist es wichtig, sich zu schonen. Es ist bei Kindern zwar meist schwer, doch sollten sie es zumindest die erste Zeit tun. Fernsehen oder das Spielen am Computer ist in der Heilungsphase nicht empfehlenswert. Die Symptome verschwinden meist nach kurzer Zeit. Eher selten kann es zu Komplikationen kommen, indem die Symptome auch noch längere Zeit anhalten. Dabei handelt es sich um das postkommotionelle Syndrom.

Postkommotionelles Syndrom

Das postkommotionelle Syndrom bezeichnet fortbestehende Symptome nach einem leichten Schädel-Hirn-Trauma (Commotio cerebri). Leichtgradige Schädel-Hirn-Traumata (Glasgow Coma Scale 15–13) werden auch als Gehirnerschütterung bezeichnet und machen in Deutschland 91 % aller Schädel-Hirn-Verletzungen aus.

In diesem Fall dauert es bis zu einem halben Jahr, bis alle Beschwerden abgeklungen sind. Ganz selten bleiben diese länger bestehen, wenn dies gegeben ist wird auch von einem chronischen postkommotionellen Syndrom gesprochen. Folgeschäden nach Gehirnerschütterungen entstehen in der Regel nur, wenn eine Person häufig an dieser Verletzung leidet. Dies ist aber meist nur im Boxsport der Fall. Die schlimmste Folgeerscheinung kann Demenz sein.

Vorbeugen ist nur bedingt möglich

Leider kann einer Gehirnerschütterung im normalen Alltag von Kindern nicht vorgebeugt werden. Es kann immer wieder passieren, dass die Kleinen stürzen oder sich den Kopf anschlagen. Vorbeugung ist aber besonders im Bereich Sport möglich und auch wichtig. Bereits die Kleinsten sollten mit Helmen geschützt werden.

Doch Achtung - nicht jeder Helm ist für jede Sportart geeignet. Es gibt im Handel entsprechende Modelle, die genau auf den jeweiligen Sport abgestimmt und so konzipiert sind, dass bei einem Sturz die richtigen Stellen optimal geschützt sind.

Lesetipp: Zu Verstauchungen von Gelenken und Knochenbrüchen bei Kindern lies unsere Beiträge:

Quellen:

Apotheken.de / Gehirnerschütterung bei Kindern: Gehirnerschütterung

Medical Tribune: Medical Tribune zum Postkommotionellen Syndrom



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