Wie schon in den vorangegangenen Monaten finden Kinder mit etwa 14 Monaten Schränke und
Schubladen schrecklich interessant. Dies liegt zum einen daran, dass das Kind allgemein von
allem begeistert ist, wo es etwas hinein tun oder herausholen kann. Während man dieses
Bedürfnis, Dinge zu untersuchen, durchaus auch als etwas Positives ansehen kann und
natürlich auch im Rahmen der Beschäftigung und mit passenden Spielzeuge auch fördern kann,
sollte man sich jedoch bewusst sein, dass ein Kind, das ein gesteigertes Interesse an
Schubladen und Schränken entwickelt, in der Regel kaum Zeit darauf verschwendet zu
überlegen, ob es an diese denn überhaupt drangehen darf. Hieraus ergibt sich eine potentielle
Gefährdung des Kindes ganz einfach dadurch, dass das Kind jeden Schrank und jede
Schublade zu öffnen und auszuräumen versuchen wird - ganz egal, was darin enthalten sein
mag. Du musst hier wirklich extrem aufpassen, denn dein Kind wird sich über kurz oder lang an
allem versuchen, an das es herankommt. Hierbei sind vor allem solche Schränke ein Problem,
in denen gefährliche oder giftigen Stoffe verstaut sind, an die das Kind auf
keinen Fall herankommen sollte.
Eine gute Möglichkeit zu verhindern, dass dein Kind jedes
Fach, das es finden kann ausräumt, ist ganz klare Regeln aufzustellen und die vor allem
wirklich konsequent durchzuziehen. Hierbei geht es vor allem darum, dass das Kind genau
weiß, an welche Schränke es gehen darf und an welche eben nicht. Trotzdem
sollte man natürlich immer darauf achten, dass sich das Kind auch daran hält. In diesem Alter
kannst du doch nicht davon ausgehen, dass es sich immer erst überlegt, ob es etwas darf,
bevor es anfängt, den betreffenden Schrank auszuräumen.
Knöpfe an Elektrogeräten
Ebenso interessant, wie sämtliche Arten von Schränken sind natürlich auch sämtliche Knöpfe
an Elektrogeräten. Das Kind ist in diesem Alter in der Regel von allem fasziniert, was irgendeine
Reaktion auf die Interaktion hervorruft. Das heißt, dass kein Elektrogerät und kein Knopf vor
deinem Kind mehr sicher ist. Es ist selbstredend, dass es hier zu vielen Problemen kommen
kann. Neben der Verletzungsgefahr, die ein eingeschaltetes Elektrogerät womöglich mit sich bringt
kommt hinzu, dass ein Kind womöglich auch an andere Teile des Elektrogeräts herankommen kann. Dann ist es auch nicht mehr weit, bis
es am Kabel spielt oder - wenn möglich - sogar ein Batteriefach öffnet. Die einfachste Art
mit diesem Spieldrang des Kindes an Elektrogeräten umzugehen ist, dem Kind ganz klar
aufzuzeigen, mit welchen Dingen es spielen darf und mit welchen nicht. Hier darf es dementsprechend auch keine Diskussion geben. Im Zweifelsfall ist
es immer besser, das Kind an die Elektrogeräte gar nicht heranzulassen als womöglich
hinterher feststellen zu müssen, dass man dem Kind jene Dinge, an die es heran durfte dann
plötzlich verbieten muss, was in der Regel deutlich schwieriger ist, als ihm etwas von Vornherein zu verbieten. Am einfachsten ist es immer, wenn die Regeln, die
es gibt, auch immer eingehalten werden und wenn es eine ganz klare Grenze zwischen den
Dingen gibt, mit denen dein Kind spielen darf und denen, mit denen dein Kind eben nicht
spielen darf.
Lampen und Steckdosen
Auch extrem begeistert reagieren Kinder in der Regel auf Lampen und Steckdosen.
Steckdosen sind vor allem deshalb ein Problem, weil sie in der Regel das einzige sind, was an
der Wand neben den Lichtschaltern, an die viele kleine Kinder aber noch gar nicht
herankommen, heraussticht. Steckdosen unterbrechen die sonst glatte Oberfläche einer Wand
und sind deshalb natürlich - genau wie alle anderen Kleinteile - von unglaublichem Interesse.
Kinder wollen sie genau untersuchen, anfassen und herausfinden, was es mit ihnen auf sich
hat. Dabei ergeben sich mehrere Probleme:
Natürlich kann man eine Steckdose mit einer Kindersicherung sichern, aber das Problem ist, dass sich viele Sicherungen herauslösen können.
Es ist durchaus möglich, dass eine Sicherung durch das Herumspielen deines Kindes
herausgeholt werden könnte. Dazu kommt natürlich auch noch die Tatsache, dass nicht überall,
wo es Steckdosen in der Wand gibt, auch tatsächlich jemand verantwortlich ist, der diese
Steckdosen mit einer entsprechenden Kindersicherung ausstattet. Das heißt, es besteht immer
die Gefahr, dass, wenn ein Kind bei sich zu Hause an den Steckdosen spielen darf es dies
womöglich auch irgendwo tut, wo die Steckdosen dann gegebenenfalls nicht
gesichert sind.
Aber auch Lampen aller Art sind natürlich für das Kind von Interesse, gerade
dann, wenn es sich dabei nicht um eine Deckenlampe handelt, die natürlich ebenfalls ein
gewisses Interesse erregt, aber nur halb so interessant ist wie irgendwelche Steh- oder
Schreibtischlampen. Diese sind in der Regel viel handlicher und man kommt besser an sie
heran. Neben der Tatsache, dass Lampen in der Regel irgendwo
mit einer Steckdose verbunden sind, liegt die Gefahr bei ihnen auch darin, dass die Glühbirnen in der Regel recht heiß werden
können und sich das Kind so womöglich beim Spiel die Finger verbrennt. Darüber hinaus
besteht natürlich immer auch die Möglichkeit, dass das Kind auf die Idee kommt, die Lampe zu
sich herunter auf den Fußboden holen zu wollen und sie so vom Tisch zieht. Grundsätzlich
hilft hier eigentlich nur ein sehr konsequentes "Lampen und Steckdosen sind kein
Kinderspielzeug". Ebenso kannst du einfach dafür sorgen, dass dein Kind nicht an sie
herankommen kann. Je weniger Ausnahmen es für diese Regel gibt, desto eher ist dein Kind
bereit, dieses als allgemeingültige Regel einfach zu akzeptieren und irgendwann ganz
selbstverständlich die Finger von Lampen und Steckdosen zu lassen.
Abfalleimer
Auch Abfalleimer sind und bleiben noch für eine ganze Weile ein Thema, das dein Kind
unglaublich fasziniert, mit dem es aber in der Regel nicht spielen darf. Auch hier geht es
natürlich wieder darum, dass das Kind einen Behälter hat, in dem es etwas hinein- und wieder
herausholen könnte. Dieses Prinzip fasziniert die meisten Kinder in diesem Alter ganz enorm,
aber gerade beim Abfalleimer sollte es da keine Kompromisse geben. Der Eimer sollte
grundsätzlich nicht in Reichweite des Kindes aufgestellt sein und es sollte auch sonst keine
Möglichkeit geben, dass das Kind an den Abfalleimer herankommt. Im Abfalleimer befinden sich
in der Regel Abfälle, die nicht in Kinderhände gehören. Das Kind sollte also nicht in einem Raum allein gelassen
werden, in dem ein Abfalleimer herumsteht, da du davon ausgehen musst, dass das Kind diesen
sonst womöglich auszuräumt.
Alternativ hierzu kannst du dem Kind natürlich einen
eigenen Abfalleimer geben oder einen Behälter, in den es Sachen ein- und wieder ausräumen
darf. Wenn du hier versuchst, dem Kind klar zu machen, dass dieser Eimer ein Eimer für das
Kind ist, wo auch nur dein Kind mit spielen darf, dann kannst du den echten Mülleimer auch für
dich beschlagnahmen und dem Kind klar machen, dass der echte Mülleimer einfach das
Spielzeug von Erwachsenen ist, die das auch nicht teilen mögen.
Toilette
Natürlich ist auch die Toilette immer noch ein Ort, der wahnsinnig interessant ist. Dorthin
verschwinden Mama und Papa regelmäßig, um irgendetwas zu tun, was das Kind noch nicht so
recht nachvollziehen kann. Die Toilette selbst ist gerade so groß, dass man sich hervorragend
an ihr hochziehen kann und dann hat sie in der Regel noch bewegliche Teile, mit denen man
herumspielen kann. Wenn man weit genug hineinfasst, kommt man sogar an Wasser heran
und womöglich gibt es dann auch noch so lustige farbige Einhänger, mit denen sich
hervorragend spielen lässt. All diese Punkte sind Dinge, die man als Elternteil in der Regel aber
nicht möchte, dass sie dein Kind an der Toilette tut. Neben den Bakterien und Keimen, die sich
auf Toiletten in der Regel so tummeln, besteht auch darin ein Problem, dass viele Haushalte
das Putzmaterial für die Toiletten direkt in die Nähe der Toiletten stehen haben.
Dementsprechend ist das Badezimmer kein geeigneter Ort, wenn es darum geht, dein Kind
irgendwo spielen zu lassen.
Stäbe oder Stöcke
Auch Stäbe und Stöcke sind für die meisten Kinder unglaublich interessant und natürlich sind es
auch hervorragende Gegenstände, um irgendetwas einzureißen oder sie anderen Leuten vor
den Kopf zu hauen. Genau hierbei liegt übrigens auch die Gefahr, die diese Gegenstände
beinhalten. Die meisten Kinder fahren voll darauf ab, wenn sie mit einem Besen oder Ähnlichem
spielen können, auch wenn der Besen fast dreimal so groß ist wie sie selbst. Hierbei
kann es recht schnell dazu kommen, dass das Kind mit diesem unhandlichen Gerät Bilder von
der Wand reist, den Tisch abräumt oder sonst etwas, was dazu führt, dass das
Kind sich in eine potentiell gefährliche Situation begibt. Man stelle sich nur einmal vor, was
passiert, wenn das Kind mithilfe des Besen den heißen Kaffee vom Tisch reißt.
Doch auch Stöcke sind interessant, denn es gibt mehrere Probleme, die man im Auge
behalten muss: Zum einen kann es natürlich passieren, dass das Kind auf die Idee kommt, mit
diesem Stock einfach irgendwen zu schlagen. Dies ist immer vor allem dann gefährlich, wenn
es womöglich ein Geschwisterkind oder ein anderes Kind schlägt. Aber Stöcke haben auch
noch einen anderen kleinen Haken: Wenn man mit einem Stock in der Hand hinfällt, dann kann
es passieren, dass man sich als Kind selbst damit verletzen kann. Viele Kinder nehmen zum
Beispiel sehr gerne Dinge in den Mund, die nicht besonders groß sind und gerade, wenn es hier
um einen dünnen Stock geht, kann es durchaus passieren, dass das Kind mit diesem Stock im
Mund durch die Gegend läuft. Wenn es das tut, wirkt dies im ersten Moment prinzipiell natürlich
nicht unbedingt problematisch, bis man sich überlegt, was wohl passiert, wenn das Kind eine
Bauchlandung macht und den Stock dabei noch im Mund hat. Dementsprechend gehören
Stöcke und Stäbe nicht in die Hände von Kleinkindern, da sie in der Regel damit mehr Unheil
anrichten, als sich gefahrlos mit ihnen zu beschäftigen.
[KaKra]