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Wie funktionieren die Gedächtnistechniken?

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Gedächtnistraining für Kinder
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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 06.07.2012Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung
Mamiweb: Können die Gedächtnistechniken auch schon im Kindergartenalter angewandt werden?
Christiane Stenger: Theoretisch ja, es muss so früh aber gar nicht sein und ich würde es auch niemandem raten. Aber ich habe mir auch schon mit 4 jährigen gemeinsam 10 Begriffe gemerkt und bei den meisten hat es auch schon super geklappt.

Mamiweb: Wie bringt man Kindern diese Techniken am besten bei?
Christiane Stenger: Am besten ganz spielerisch. Man sollte mit etwas ganz einfachem beginnen, sich vielleicht ein paar Begriffe merken oder "Ich packe meinen Koffer"spielen und sich zu den verschiedenen Objekten gemeinsam eine kleine Geschichte ausdenken. Wenn erstmal der Spaß und ein Erfolgserlebnis da ist, kann man mit ein wenig anspruchsvolleren Sachen beginnen

Mamiweb: Hat es einen Sinn, dieses Gedächtnistraining "aufzuzwingen", wenn das Kind es nicht will?
Christiane Stenger: Natürlich nicht!

Mamiweb: Überfordert es die Kinder nicht, wenn sie für das Lernen, Techniken erlernen sollen?
Christiane Stenger: Grundsätzlich würde ich sagen nein. Ich als Kind würde schon gerne wissen, wie ich denn am besten lerne. Aber die Techniken sind ja auch nur ein Angebot und nicht jedes Kind wird mit den Techniken lernen. Aber sich 20 Wörter merken zu können, ist für jedes Kind ein tolles Erlebnis und fördert das Selbstbewusstsein.

Mamiweb: Was tun, wenn das Kind Probleme hat, sich Geschichten auszudenken oder mit einer Technik nicht klar kommt?
Christiane Stenger: Ich würde erstmal versuchen, mir gemeinsam mit dem Kind Geschichten auszudenken und ganz kleine Erfolgserlebnisse zu erzielen. Wenn das Kind aber mit der Zeit nicht selbst Lust bekommt, sich Geschichten auszudenken, dann sind die Techniken wohl nicht das richtige zum Lernen und dann kann man es vielleicht ein paar Monate später noch einmal versuchen.
Gedächtnistraining sollte aber auch immer ein bisschen Spaß machen. Also die Kinder auf keinen Fall drängen, mit den Techniken zu arbeiten.

Mamiweb: Was ist die einfachste Technik, um sich schwere Formeln, Vokabeln oder gar ein Gedicht zu merken?
Christiane Stenger: Das wichtigste ist, sich den Lernstoff vorzustellen. Bei Formeln sollte man versuchen, ein Merkwort für die einzelnen Buchstaben zu finden. Bei a² + b²= c², zum Beispiel wackelt der Affe (a) mit seinen 2 Ohren, wenn er den Bären trifft, der vor Freude auch mit den zwei Ohren wackelt. Weil das so Spaß macht, besuchen sie auf Skiern (= Zeichen sieht aus wie parallel Ski fahren) einen Clown,  um auch ihm zu zeigen, wie schön es ist, mit den zwei Ohren zu wackeln.

Beim Vokabeln lernen kann ich auch die Geschichtentechnik gut anwenden. Wir suchen erst ein Schlüsselwort in der Vokabel. Nehmen wir das Wort „cubare“, was auf lateinisch liegen bedeutet. Ich könnte mir nun vorstellen, wie ich in Cuba am Strand liege. Oder wie eine Kuh auf einer Bahre liegt.

Bei Gedichten würde ich wieder die Routentechnik anwenden und den Inhalt jedes Verses bildlich in Gedanken auf einen Routenpunkt legen. Wichtig ist, dass man ein richtiges Bild im Kopf hat. So kann ich die Route entlang gehen und bin mir sicher, dass ich auch keinen Vers auslasse.

Mamiweb: Wenn das Kind mit solch einer Technik lernt, benötigt es zum Lernen dann mehr oder weniger Zeit?
Christiane Stenger: Eigentlich geht es mit den Techniken nach ausreichendem Training schneller und der Lernstoff bleibt länger im Gedächtnis. Natürlich muss er auch wiederholt werden. Aber zum Glück ist jedes Kind ein bisschen anders und am wichtigsten ist, dass man die Neugier der Kinder erhält und dem Kind vermittelt, das Lernen etwas Positives ist.


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